Der Biologe und Chemiker Prof. Dr. August Böck ML* erhält die Mendel-Medaille für seine aufsehenerregenden Arbeiten zur Biosynthese von Seleno- und Nickelproteinen im Darmbakterium Escherichia coli. Die Ehrung wird im Rahmen der feierlichen Eröffnung der Jahresversammlung der Leopoldina am 5. Oktober 2007 in Halle (Saale) vergeben.
Prof. Dr. August Böck hat in München Biologie und Chemie studiert und wurde dort promoviert. Während eines Forschungsaufenthaltes in den USA wurde sein wissenschaftliches Interesse für die Genetik und Biochemie der bakteriellen Proteinbiosynthese geweckt. Dieses Arbeitsgebiet hat er als Habilitand in München und ab 1971 als Professor für Mikrobiologie an der Universität Regensburg und ab 1978 an der Universität München erfolgreich weiterentwickelt. Bis zu seiner Emeritierung war er Professor am Institut für Genetik der Universität München.
August Böck hat aufsehenerregende Arbeiten zur Biosynthese von Seleno- und Nickelproteinen im Darmbakterien Escherichia coli verfasst. Er hat unter anderem entdeckt, dass im genetischen Code das Codon UGA sequenzabhängig entweder als Stoppsignal oder als Signal für den Einbau der ungewöhnlichen Aminosäure Selenocystein in Proteine gelesen wird und hat mit seinen Mitarbeitern herausgefunden, wie das geschieht. Das eingebaute Selenocystein verleiht den Proteinen besondere katalytische Fähigkeiten. Selenoproteine kommen auch beim Menschen vor.
Für diese Arbeiten, die unser Verständnis der Translation grundlegend vertieft und neue Einblicke in den genetischen Code geliefert haben, wurde er 1994 mit dem Osborne and Mendel Award of the American Society for Experimental Biology (FASEB) und 1996 mit der Otto-Warburg-Medaille der Deutschen Gesellschaft für Biochemie und Molekularbiologie (GBM) ausgezeichnet. Bereits 1988 wurde er Mitglied der Leopoldina-Teilsektion Mikrobiologie.
Die von August Böck erarbeiteten Daten sind ein Meilenstein in der molekularen Genetik. Aufgrund seiner wissenschaftlichen Verdienste ehrt ihn die Leopoldina mit der Mendel-Medaille.
Zur Mendel-Medaille
Mit der Mendel-Medaille, gestiftet 1965 zu Ehren Gregor Mendels (1822-1884), werden Pionierleistungen auf dem Gebiet der allgemeinen und molekularen Biologie bzw. Genetik ausgezeichnet.
(*) Die Abkürzung "ML" hinter den Nachnamen steht für Mitglied der Leopoldina.
http://www.leopoldina-halle.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
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überregional
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Deutsch
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