idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
05.10.2007 15:20

Deutscher Herzbericht 2006 zur Herzchirurgie: Flächendeckende Versorgung, Zunahme komplexer Operationen

Christiane Limberg Pressestelle
Deutsche Gesellschaft für Kardiologie - Herz- und Kreislaufforschung e.V.

    31. Herbsttagung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie, 18. Jahrestagung der Arbeitsgruppe Herzschrittmacher und Arrhythmie; 4. bis 6. Oktober, Köln

    Flächendeckende Versorgung auf hohem Niveau: So beschreibt der Herzbericht 2006, der heute bei der Herbsttagung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie vorgestellt wurde, die Situation der Herzchirurgie in Deutschland. Ein wichtiger Trend: Eingriffe werden immer komplexer, zum Beispiel Herzklappen-Rekonstruktionen oder kombinierte Herzklappen- und Koronareingriffe, und sie werden bei immer älteren Patienten durchgeführt.

    Köln, Freitag 5. Oktober 2007 - "Entsprechend dem Trend der vergangenen Jahre konsolidieren sich in Deutschland die herzchirurgischen Leistungen auch weiterhin auf hohem Niveau", kommentierte Prof. Dr. Arno Krian (Duisburg), den heute in Köln präsentierten Herzbericht 2006. Die Gesamtzahl der Operationen lag mit 149.000 auf dem seit einigen Jahren beobachteten relativ konstanten Niveau. Besonders hervorzuheben sei die zunehmende Komplexität der Eingriffe, zum Beispiel Herzklappen-Rekonstruktionen oder kombinierte Herzklappen- und Koronareingriffe bei immer älteren Patienten.

    Bypass-Operationen trotz Abnahme häufigster herzchirurgischer Eingriff

    Auch wenn insgesamt die Zahl von Bypass-Operationen um 4,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr abgenommen hat, ist diese Art der chirurgischen Intervention mit 65.000 Eingriffen weiterhin die häufigste. "Bemerkenswert ist, dass hier der Anteil derjenigen Eingriffe, welche ohne Herz-Lungen-Maschine durchgeführt wurde, wiederum tendenziell zunahm und nun mehr als neun Prozent beträgt", betonte Prof. Krian.

    Die zweithäufigste Art der Operation sind mit 20.000 Eingriffen Herzklappen-Operationen, die gegenüber dem Vorjahr um 4,7 Prozent zunahmen. "Dieser Zuwachs ist besonders durch die Zunahme von Aortenklappen-Operationen bei älteren Patienten bedingt", so Prof. Krian.

    Wie auch in den Jahren zuvor lagen die Operationen wegen angeborener Herzfehler an dritter Stelle der Häufigkeits-Statistik, die Gesamtzahl der Eingriffe betrug mehr als 6.300.

    Anstieg bei Aorten-Operationen, Deutschland bei Mitralklappen-Rekonstruktionen im Spitzenfeld

    Besonders bemerkenswert sei eine deutliche Zunahme von Operationen an der Hauptkörperschlagader, der Aorta (Aortenchirurgie), so Prof. Krian: "Es wurden mehr als 6.300 solcher Operationen durchgeführt, dies sehr häufig im Sinne von notfallmäßigen Eingriffen."

    Ein ganz besonderer Schwerpunkt im Rahmen der modernen Herzchirurgie ist die Rekonstruktion ("Reparatur") von Herzklappen. Diese Eingriffe betreffen besonders die so genannte Mitralklappe: Auch im vergangenen Jahr nahm der prozentuale Anteil dieser Eingriffe zu - er liegt nun bei mehr als 55 Prozent (2005: 53 Prozent). Prof. Krian: "Der Prozentualanteil von Mitralklappen-Rekonstruktionen gilt international als besonderes Qualitätsmerkmal, Deutschland gehört aufgrund dieser Daten international zur Spitzengruppe."

    Im Hinblick auf die weiterhin zu beobachtende Komplexität und Spezialisierung im Rahmen der Herzchirurgie sei die große Anzahl von Operationen, welche man als Rhythmuschirurgie bezeichnet, hervorzuheben, so Prof. Krian: "Diese Eingriffe betreffen Herzschrittmacherimplantationen und Defibrillator-Operationen, eine Therapie, welche zunehmend Patienten-individueller und damit komplexer zu gestalten sein wird."

    Insgesamt könne für den Berichtszeitraum von einer "zeitnahen, flächendeckenden Versorgung aller Krankheitsbilder, welche einer herzchirurgischen Therapie zugänglich sind, mit hoher Qualität gesprochen werden", fasst Prof. Krian die Ergebnisse des aktuellen Herzberichts zusammen.

    Kontakt:
    Prof. Dr. Eckart Fleck, Berlin (Pressesprecher der DGK)
    Christiane Limberg, Düsseldorf (Pressereferentin der DGK, Tel.: 0211- 600 692 - 61; Fax: 0211- 600 692 - 67; limberg@dgk.org
    Roland Bettschart, Bettschart & Kofler Medien- und Kommunikationsberatung GmbH; Mobil: 0043-676-6356775; bettschart@bkkommunikation.at
    Kongress-Pressebüro in Köln: 0221-284-8101

    Die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie - Herz und Kreislaufforschung e.V. (DGK) mit Sitz in Düsseldorf ist eine wissenschaftlich medizinische Fachgesellschaft mit heute mehr als 6300 Mitgliedern. Ihr Ziel ist die Förderung der Wissenschaft auf dem Gebiet der kardiovaskulären Erkrankungen, die Ausrichtung von Tagungen und die Aus-, Weiter- und Fortbildung ihrer Mitglieder. 1927 in Bad Nauheim gegründet, ist die DGK die älteste kardiologische Gesellschaft in Europa. Weitere Informationen unter www.dgk.org.


    Weitere Informationen:

    http://www.dgk.org


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).