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08.10.2007 11:40

50 Jahre DGKCH: Zentralisierung der chirurgischen Behandlung

Medizin - Kommunikation Medizinkommunikation
Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften

    Berlin - Die deutsche Kinderchirurgie und gleichermaßen die Kinder- und Jugendmedizin in Deutschland sind in Bedrängnis. Einerseits sinkt die Zahl der Geburten hierzulande jährlich um drei Prozent. Andererseits sind die Kosten in diesem betreuungsintensiven Bereich sehr hoch. Im Rahmen ihres 50 jährigen Bestehens macht die Deutsche Gesellschaft für Kinderchirurgie (DGKCH) verstärkt auf diese Missstände aufmerksam und bietet in einem Zukunftspapier Lösungen an.

    Das Kostengefüge in der Kindermedizin gestaltet sich anders als in der medizinischen Behandlung Erwachsener: "Kinderchirurgie ist nicht etwa Chirurgie an kleinen Erwachsenen" betont Dr. med. Ulrich Hofmann, Präsident der DGKCH. Alle Therapien müssen speziell für das kranke Kind entwickelt und auf die kleinen Patienten ausgerichtet sein. "Zudem ist die Zuwendung zum Kind in diesem Bereich das höchste Gut", so Hofmann. Entsprechend hoch seien die Personalkosten. Der personelle Aufwand wachse zusätzlich dadurch, dass Säuglinge, Kleinkinder aber auch Heranwachsende zu ärztlichen Untersuchungen und Therapien in der Regel in Begleitung kommen.

    Die DGKCH weist darauf hin, dass es zunehmend schwierig wird, operative Versorgung von Kindern bundesweit anzubieten. Gründe dafür seien unter anderem die niedrige Geburtenrate und die sinkende Anzahl angeborener Fehlbildungen in Deutschland. Die wissenschaftlich-medizinische Fachgesellschaft der Kinderchirurgen setzt sich deshalb dafür ein, spezielle Zentren für seltene angeborene und erworbene kinderchirurgische Erkrankungen einzurichten. Darin arbeiten Kinderärzte und Kinderchirurgen gemeinsam mit in der Kindermedizin ausgebildeten Pflegenden. "Die Kosten für diese Zentren sind hoch, doch die Gesellschaft ist geradezu verpflichtet, sie zu tragen", sagt der Kinderchirurg Dr. Hofmann.

    Zwar müssten sich Familien zukünftig auf längere Wege einstellen, um zu den Zentren zu gelangen. "Doch nur so konzentriert lässt sich auch zukünftig strukturierte, spezialisierte kinderchirurgische Behandlung und Therapie auf qualitativ hohem Niveau anbieten", betont Hofmann. In einem Zukunftspapier benennt die DGKCH Ziele für eine umfassende chirurgische Versorgung von Kindern in Deutschland. Darin geht es auch um seltene Krankheitsbilder, kinderchirurgische Forschung, Lehre und Weiterbildung.

    Entstanden 1957 in der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie als "Arbeitsgemeinschaft Deutscher Kinderchirurgen" vertritt die DGKCH die Kinderchirurgie in allen wissenschaftlichen, fachlichen und beruflichen Belangen. Seit Anfang der 90er-Jahre ist es in Deutschland möglich, sich zum Facharzt für Kinderchirurgie zu qualifizieren. Anlässlich ihres 50 jährigen Bestehens stellt sich die DGKCH den Herausforderungen im Gesundheitswesen und den epidemiologische Entwicklungen und setzt sich für zukunftsorientierte Standortbestimmungen in der Kinderchirurgie ein.

    Das Zukunftspapier und einen Beitrag zum 50-jährigen Jubiläum der DGKCH finden Sie auf der Homepage der Fachgesellschaft unter http://www.dgkch.de. Auf Wunsch lassen wir Ihnen die Dokumente gerne auch postalisch zukommen.

    Kontakt für Rückfragen
    Deutsche Gesellschaft für Chirurgie (DGCH)
    Pressestelle
    Postfach 30 11 20
    70451 Stuttgart
    Telefon: 0711 89 31 552
    Fax: 0711 89 31 167
    E-Mail: info@medizinkommunikation.org
    Internet: http://www.dgch.de


    Weitere Informationen:

    http://www.dgch.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Organisatorisches
    Deutsch


     

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