Gemeinsames Projekt von Physik-Professoren aus Mönchengladbach und St. Petersburg
SolARts - wenn transparente Teilchen farbig tanzen
Die beiden Physik-Professoren Dr. Manfred Geilhaupt (Fachhochschule Niederrhein) und Dr. Konstantin Ivanov (Staatliche Universität in St. Petersburg) suchten eine Lösung für eine gemeinsame Frage: "Wie weckt man bei Gestaltern und Designern Interesse und Lust auf Physik?" Im Physiklabor des Fachbereichs Textil- und Bekleidungstechnik steht die Antwort: "SolARts", ein Modell zur Veranschaulichung von chaotischen Farbinterferenzen.
Farbinterferenzen entstehen, wenn Sonnenlicht auf dünne Schichten fällt, zum Beispiel auf einen dünnen Ölfilm, der auf einer Wasseroberfläche liegt oder auf einer Seifenblase. "Dann stellen sich die Farben des Lichtspektrums ein. Je nach Einstrahlung werden einzelne Farben verstärkt und andere aus-geblendet", so Prof. Geilhaupt. Diesen Effekt nutzten die beiden Physiker für ihr "Unterrichtsmodell": In einem mit Flüssigkeit gefüllten Glasbehälter schwimmen hunderte dünner, transparenter Plättchen, die bei der Bewegung des Wassers durch Motorkraft in chaotische Bewegung geraten und ständig ihre Farben verändern. Wie bei einem brennenden Lagerfeuer ändern sich permanent Zustand und Anblick. Mehrere hundert Studenten in Mönchen-gladbach waren davon bisher fasziniert - ganz im Sinne der Erfinder - und regten an, dies als marktreifes Produkt, etwa als Lampe, weiter zu entwickeln oder als Lagerfeuerersatz für den heimischen Fernseher. Das physikalische Phänomen ist zwar in jedem Lehrbuch der Physik zu finden, die "Lampe" selbst aber eine Weltneuheit. Prof. Ivanov besitzt bereits ein russisches Patent "Farbinterfenzen als dekoratives Element". Aus St. Petersburg wurde sogar von einer beruhigenden Wirkung des Modells berichtet, das seitdem auch am Lehrstuhl für Psychologie bei Klienten getestet wird.
Über das Material der Plättchen und die Flüssigkeit hüllen sich die beiden SolARts-Forscher in Schweigen - eine Patentanmeldung wird erwogen. Wer sich jedoch die Effekte der chaotischen Farbinterferenzen (auch dynamisch) einmal genauer anschauen möchte, kann dies im Internet bei folgender Adresse tun:
http://www.fh-niederrhein.de/~physik07/knobelecke/k_geilhaupt.htm
Prof. Dr. Ivanov lehrt an der Staatlichen Universität für Technologie und Design in St. Petersburg. Hier sannen die beiden Physiker - die inzwischen Freunde geworden sind - bei ihrem ersten Treffen in der alten Zarenmetropole über didaktische Innovationen und neue Aspekte in der Physikausbildung für Ingeniere nach. Dr. Ivanov ist eigentlich Spezialist auf dem Gebiet der Festkörperphysik und einer der wenigen Physiker auf der ganzen Welt, der - mittels experimentellem Trick - hochreine Kristalle herstellen kann. "Jeder dieser Kristalle läßt sich zu einem Detektor weiter entwickeln, der in der Medizintechnik eingesetzt werden könnte", so Dr. Ivanov. Vielleicht das nächste Projekt, Grundlagenforschung nutzbringend anzuwenden.
http://www.fh-niederrhein.de/~physik07/knobelecke/k_geilhaupt.htm
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Mathematik, Physik / Astronomie
überregional
Studium und Lehre
Deutsch
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