Verkauf läuft gut - Akademischer Kalender beginnt schon im Oktober
Der aufwendig mit alten Postkartenmotiven gestaltete Wandkalender der Justus-Liebig-Universität ist eines der beliebtesten Produkte im Jubiläumsjahr - und hat mittlerweile sogar schon am Südpol Interessenten gefunden. In der vergangenen Woche erreichte eine E-Mail aus der Antarktis die Universität, in der sich ein junger Mann auf englisch nach Möglichkeiten erkundigte, den Kalender online zu erwerben. Seine Mutter habe in den 60er-Jahren in Gießen studiert, und er halte den Kalender für ein wundervolles Geschenk, schrieb der Absender, der sich als Systemadminstrator an der Amundsen-Scott Südpol-Station vorstellte.
Mit seinem Interesse am Akademischen Kalender 2007/2008 steht der Amerikaner nicht allein da. Der von der Universität komplett in Eigenregie erstellte Kalender mit Motiven verschiedener Universitätsbereiche und geschichtlichen Daten zu jedem Monat ist seit seiner Vorstellung im August immer beliebter geworden. Anders als herkömmliche Kalender beginnen Akademische Kalender im Oktober mit dem Start des Wintersemesters und enden dementsprechend im September des darauf folgenden Jahres.
Passend zum Universitätsjubiläum eröffnet eine Aufnahme der zur 300-Jahr-Feier vor 100 Jahren errichteten Aula den Kalender. Zu den weiteren Motiven gehören Aufnahmen des Hauptgebäudes, der Universitäts-Kinderklinik oder des Botanischen Gartens vor der Bombardierung im Zweiten Weltkrieg. Die beiden ältesten Aufnahmen stammen aus dem 19. Jahrhundert und zeigen die Alte Chemie sowie das Zeughaus und das Neue Schloss, die jüngsten Aufnahmen sind aus den 20er- und 30er-Jahren. Sämtliche Motive stammen von Ansichtskarten aus der Privatsammlung des Universitätsmitarbeiters Hans-Jürgen Weiser. Der Leiter der Abteilung Bau und Technik der Justus-Liebig-Universität verfügt über eine große Sammlung alter Ansichtskarten von Gießen, an deren Erweiterung er nach wie vor sehr interessiert ist.
Jede Kalenderseite zeigt einen kurzen historischen Überblick über historische Ereignisse aus dem jeweiligen Monat. Dazu zählt etwa die feierliche Eröffnung der Universität am 7. Oktober 1607 oder die Zulassung von Frauen als Hörerinnen und immatrikulierte Hospitantinnen ab dem 1. März 1900. Man erfährt zum Beispiel auch, dass am 9. August 1693 ein energisches Verbot des ausschweifenden Lebens der Studenten ausgesprochen wurde, was in der Folgezeit oft wiederholt werden musste. Dr. Eva-Marie Felschow, Leiterin des Universitätsarchivs, hat all diese Daten zusammengetragen. Von ihr stammen auch die kurzen Erläuterungen zu den Motiven der Ansichtskarten auf der Rückseite des Kalenders.
Die Gestaltung des Kalenders hat Bernd Reinhardt aus der Universitätsdruckerei übernommen. Er hat auch ein kurzes Video erstellt, das unter der Internetadresse http://www.uni-giessen.de/cms/kalender einen Einblick in die Motive des Kalenders gewährt.
Einen Online-Shop, den sich der potenzielle Käufer vom Südpol gewünscht hatte, gibt es derzeit nicht. Allerdings hat die Universität einen unbürokratischen Weg gefunden, dem jungen Mann den Kalender trotzdem an seine Heimatadresse in den USA zu senden. Für alle anderen ist der Akademische Kalender 2007/2008 nach wie vor für 14.90 Euro in den Geschäftsstellen der beiden Gießener Tageszeitungen erhältlich.
http://www.uni-giessen.de/cms/kalender
Der Akademische Kalender 2007/2008
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