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14.07.2000 14:04

Internationales Symposium am Essener Klinikum befasst sich mit Reparatur der Erbsubstanz

Monika Roegge Pressestelle Standort Essen
Universität Essen (bis 31.12.2002)

    Mit der Erforschung von Mechanismen, die den Bestand und die Unversehrtheit der Gene/des Genoms sichern und die in allen lebenden Organismen - von der Bakterienzelle bis zum Menschen - vorkommen, werden sich in der nächsten Woche rund 120 Wissenschaftler aus dem In- und Ausland in Essen befassen. In der Zeit von Dienstag, 18. Juli, bis Freitag, 21. Juli, findet im Auditorium maximum des Universitätsklinikums das Symposium "DNA Repair 2000" statt. Ein solches Symposium wird alle zwei Jahre vom DNA-Reparatur-Netzwerk organisiert. Das Netzwerk ist der Zusammenschluss der wichtigsten Forschungsgruppen im deutschsprachigen Raum, die am Thema der DNA-Reparaturmechanismen arbeiten. Das diesjährige Treffen ist das sechste seiner Art und das erste, das in Essen stattfindet. Wissenschaftlicher Leiter ist Dr. Jürgen Thomale, Privatdozent im Institut für Zellbiologie am Zentrum für Tumorforschung und Tumortherapie des Essener Klinikums.

    Die Erbsubstanz DNA ist im Zellkern ständig physikalischem und chemischem Stress ausgesetzt. Dadurch entstehen Informationsverluste, die schnell zu Veränderungen im Erbgut (Mutationen) und zum Entstehen schwerer Erkrankungen wie Krebs führen müssten, wenn nicht die zelleigene "DNA-Reparaturmaschine" rechtzeitig in Aktion treten würde. Diese molekulare Reparaturmaschine besteht aus einem komplexen System von Eiweißstoffen (Enzymen), die die verschiedensten Arten von Beschädigungen im fadenförmigen Riesenmolekül DNA erkennen und herausschneiden. Bekannt sind bisher über hundert Einzelkomponenten der Maschine.

    Eine verringerte Effizienz oder gar der komplette Ausfall von DNA-Reparatur-funktionen haben in der Regel eine erhöhte Empfindlichkeit gegenüber der Wirkung von Strahlung oder von Umwelt-Mutagenen zur Folge und führen oft zu einem erhöhten Krebsrisiko. Diese Zusammenhänge werden inzwischen an speziell gezüchteten Mäusen untersucht, bei denen sich einzelne Reparaturfunktionen in bestimmten Organen von außen ein- oder ausschalten lassen.

    Am Essener Klinikum und im Fach Genetik der Universität Essen befassen sich mehrere Arbeitsgruppen in fachübergreifender Zusammenarbeit mit den Mechanismen der DNA-Reparatur. Dabei wurden in jüngerer Vergangenheit auch international mit viel Aufmerksamkeit beobachtete Ergebnisse erzielt. Die DNA-Reparatur ist unter anderem an der Steuerung von Alterungsprozessen beteiligt und hat wahrscheinlich großen Einfluss auf die Wirksamkeit oder das Versagen einer Krebstherapie. Am Essener Klinikum konnte jetzt zum ersten Mal mit einem neu entwickelten bildgebenden Verfahren die Wirkung einer Chemotherapie im Kern einzelner Tumorzellen sichtbar gemacht werden. Auch über dieses Verfahren werden die Essener Wissenschaftler während des Symposiums mit Experten aus dem In- und Ausland diskutieren.

    Redaktion: Monika Rögge, Telefon (02 01) 1 83-20 85
    Weitere Informationen: Dr. Jürgen Thomale, Telefon (02 01) 7 23-42 30,
    e-mail juergen.thomale@uni-essen.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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