Die Deutsche Vereinigung für Sportwissenschaft (dvs) hat auf ihrer diesjährigen Hauptversammlung am 27. September 2007 in Hamburg eine umfassende Erklärung zum Doping im Leistungsport verabschiedet. In dem vierseitigen Papier verurteilen die Mitglieder der dvs das Doping und formulieren verschiedene Forderungen.
Die Deutsche Vereinigung für Sportwissenschaft (dvs) hat auf ihrer diesjährigen Hauptversammlung am 27. September 2007 in Hamburg eine umfassende Erklärung zum Doping im Leistungsport verabschiedet. In dem vierseitigen Papier verurteilen die Mitglieder der dvs das Doping als einen Verstoß gegen die Prinzipien des Wettkampfsports, der prinzipiell formale Gleichheit, einen offenen Ausgang und Fairness aller Beteiligten für sich beansprucht. "Doping ist schlicht Betrug", heißt es dazu an einer Stelle der vierseitigen Erklärung, in der verschiedene Forderungen formuliert werden.
Stärkung der sportwissenschaftlichen Grundlagen- und Anwendungsforschung an den Universitäten und weiteren Forschungseinrichtungen
Zum Leistungssport gehört immer auch das Streben nach Erfolg und Leistungssteigerung, individuell wie auch kollektiv. Dies macht einen erheblichen Teil der Attraktivität des Leistungssports aus. Um dies ohne Doping zu erreichen, bedarf es insbesondere einer starken universitären und unabhängigen Sportwissenschaft wie auch weiteren einzelnen außeruniversitären Forschungseinrichtungen. Eine starke, dezentral organisierte Sportwissenschaft kann an ihren verschiedensten universitären Standorten und an den weiteren Spezialforschungseinrichtungen einen wichtigen Beitrag zur Förderung eines humanen, dopingfreien Leistungssports leisten. Die Bandbreite reicht von der dopingfreien Leistungsoptimierung beim einzelnen Athleten, der Generierung von allgemeingültigen Erkenntnissen zur Leistung im Sport bis hin zu einer kritischen Reflexion und Begleitung des Leistungssports selbst.
Förderung der Dopingprävention
Die dvs fordert, einen Forschungsschwerpunkt "Ursachen, Strukturen und Prävention von Doping" einzurichten, in dem interdisziplinär das Phänomen in seiner Komplexität behandelt wird und zu dem verstärkte Entwicklung und Umsetzung präventiver Maßnahmen gehören. Ohne eine effiziente und wissenschaftlich begleitete Dopingprävention, d.h. die Entwicklung modellhafter Interventionen und die wissenschaftliche Evaluation von Präventionsmaßnahmen, wird es keine nachhaltige Lösung des Problems geben.
Forderung nach hoher Kontrolldichte und abschreckenden Sanktionen
Die dvs verbindet mit ihrer Erklärung u.a. die Forderung nach einer hohe Kontrolldichte und abschreckenden Sanktionen zur Eindämmung von Dopingpraktiken. Die dvs fordert die Gerichtsbarkeiten von Sport und Staat auf, Regelwerke und Gesetze konsequent anzuwenden und ggf. neu zu erstellen, um Doping wirksam verfolgen und verurteilen zu können.
Forderungen der dvs nach verantwortungsbewusstem Verhalten ihrer Mitglieder
Von ihren Mitgliedern fordert die dvs, sich ihrer besonderen Verantwortung im Zusammenhang der Dopingproblematik bewusst zu werden und entsprechend zu handeln. Sportwissenschaftlerinnen und Sportwissenschaftler, die Athletinnen und Athleten direkt oder indirekt Unterstützung für die Einnahme oder Anwendung von Dopingmitteln bzw. -praktiken geben, sollen aus der dvs ausgeschlossen werden.
Die Deutsche Vereinigung für Sportwissenschaft (dvs) ist die Vertretung der deutschen Sportwissenschaft. Ihr gehören derzeit knapp 950 Sportwissenschaftlerinnen und Sportwissenschaftler an, die überwiegend an Hochschuleinrichtungen lehren und forschen.
http://www.sportwissenschaft.de/fileadmin/pdf/download/dvs-Doping_2007.pdf - dvs-Erklärung zum Doping im Leistungssport (PDF)
http://www.sportwissenschaft.de - Deutsche Vereinigung für Sportwissenschaft (dvs)
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin, Sportwissenschaft
überregional
Forschungs- / Wissenstransfer, Wissenschaftspolitik
Deutsch
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