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19.07.2000 10:31

Mineralogen auf Goldsuche in Ghana

Robert Emmerich Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Julius-Maximilians-Universität Würzburg

    Anfang August wird der Mineraloge Prof. Dr. Reiner Klemd von der Universität Würzburg mit zwei Studenten nach Ghana reisen: Die Forscher haben es auf Gesteine abgesehen, die 2.200 Millionen Jahre alt sind und die möglicherweise als eine Art Pfadfinder zu den Goldvorkommen des Landes führen können.

    Das Projekt wird von der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) in Hannover gefördert. Mit dieser Anstalt und mit dem ghanaischen geologischen Dienst in Akkra arbeitet die Gruppe von Prof. Klemd bereits seit etwa zehn Jahren zusammen. Wie der Würzburger Wissenschaftler sagt, habe sich Ghana in diesem Zeitraum "von einem bettelarmen zu einem prosperierenden Staat entwickelt", und dies sei fast ausschließlich der Goldproduktion zu verdanken.

    Bei den Forschungsaufträgen der BGR werde die Lösung von Spezialproblemen oder die Entwicklung von Lagerstättenkonzepten erwartet. Die Arbeitsgruppe von Prof. Klemd hat unter anderem bereits neue Verfahren zur Nutzung der Goldvorkommen in den so genannten Vulkanitgürteln Ghanas entwickelt. Bestimmte Einschlüsse in Quarz würden zudem anzeigen, dass sich eine weitere intensive Suche nach Gold lohne.

    Die Mineralogen haben auch herausgefunden, dass in drei Gebirgsgürteln im südlichen Ghana ein Höhepunkt der Metamorphose erreicht wurde. Das heißt: An keiner anderen Stelle des Landes wurden die Gesteine im Verlauf der Erdgeschichte tiefer ins Erdinnere versenkt und dort durch Hitze und Druck verändert. Beim Wiederanstieg zur Erdoberfläche verwandelten sich die Gesteine dann in Grünschiefer, und in dieser Phase kam es auch zur Anreicherung von Gold.

    "Falls unser Modell stimmt, dann sollte die Regel gelten: kein Grünschiefer, kein Gold", so Prof. Klemd. Ziel seines neuen BGR-Projektes ist es deshalb, die komplexe Geschichte der ghanaischen Gesteine flächendeckend zu erfassen und eine Beziehung zum regionalen Verteilungsmuster der Goldvererzungen herzustellen. Am Ende der Forschungsarbeit soll eine geologische Karte stehen, mit deren Hilfe sich die Goldvorkommen des Landes erkennen lassen.

    Weitere Informationen: Prof. Dr. Reiner Klemd, T (0931) 888-5412, Fax (0931) 888-4620, E-Mail:
    reiner.klemd@mail.uni-wuerzburg.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geowissenschaften
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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