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15.10.2007 14:37

Abschlussbericht der Gleichstellungsbeauftragten

Achim Fischer Pressestelle
Universität Mannheim

    Dr. Dorothee Dickenberger war 18 Jahre Gleichstellungsbeauftragte der Universität Mannheim / Grundproblem: zu geringer Frauenanteil in höheren universitären Qualifikationsstufen und Führungspositionen

    Die langjährige Gleichstellungsbeauftragte der Universität Mannheim, Dr. Dorothee Dickenberger, hat ihren Abschlussbericht vorgelegt. Sie zeigt darin zentrale Ergebnisse der Gleichstellungsarbeit auf. Zugleich weist sie darauf hin, dass innerhalb der Universität nach wie vor zu wenige Frauen in höhere Positionen, aufsteigen.

    Dr. Dorothee Dickenberger hat dem Senat ihren Abschlussbericht vorgelegt, in dem nicht nur die aktuellen Frauenanteile in Studium, Forschung und Lehre an der Universität Mannheim, sondern auch die Entwicklungen der letzten 18 Jahre aufgeführt sind. 1989 gab es etwa 40% Studentinnen an der Universität Mannheim, bei den Promotionen war der Frauenanteil mit 20% nur noch halb so hoch, bei den Habilitationen waren es noch 10% und bei den Professuren lag der Frauenanteil bei unter 5%. Heute, nach 18 Jahren Frauenförderungs- und Gleichstellungsarbeit sind es 50% Studentinnen, gut 35% Promovendinnen, etwa 25% Habilitandinnen und etwa 12% Professorinnen.

    Frau Dr. Dickenberger war im Sommersemester 1989 vom Senat zur Vorsitzenden der Senatskommission zur Förderung der gleichberechtigten Entfaltung von Frauen in Studium, Forschung und Lehre gewählt worden. In dieser Position war sie 18 Jahre als Frauen- beziehungsweise seit 2005 als Gleichstellungsbeauftragte ehrenamtlich tätig. Hauptamtlich ist sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl Sozialpsychologie der Sozialwissenschaftlichen Fakultät angestellt.

    Als Grundproblem formuliert sie, dass es noch immer nicht gelungen ist, die Frauenanteile von einer Qualifikationsstufe zur nächsten zu halten. Nachwuchsförderung gehört zu den wesentlichen Aufgaben der Universitäten. Es sollen die jeweils Besten in höhere Positionen aufsteigen. Wenn Studentinnen mit gleich guten oder besseren Noten ihr Studium abschließen, sollte bei einer Bestenauslese unter den Promovierenden wieder ein etwa gleich hoher Anteil Frauen sein. Ist dieser Anteil bei Promotionen in fast allen Fächern zum Teil deutlich niedriger als bei den Absolventen, beziehungsweise bei den Habilitationen niedriger als bei den Promotionen, dann verzichtet die Universität offensichtlich auf exzellente Frauen und wird ihrem eigenen Anspruch nicht gerecht, so das Fazit der langjährigen Gleichstellungsbeauftragten.

    Während ihrer Amtzeit wurde unter anderem eine Bibliothek für Frauen- und Geschlechterforschung aufgebaut, die Vernetzung junger Wissenschaftlerinnen zum Beispiel durch einen Doktorandinnen Jour Fixe gestärkt und ein Arbeitskreis gegen sexuelle Belästigung eingerichtet. Auf Drängen der Senatskommission hat das Studentenwerk Anfang der 90er Jahre eine studentische Initiative zur gegenseitigen Kinderbetreuung in eine Kinderkrippe überführt, unlängst wurde das neue Kinderhaus des Studentenwerks eingeweiht. Aktuell hat sich die Universität durch die berufundfamilie GmbH der Hertie Stiftung einem Auditierungsprozess "Familienfreundliche Hochschule" unterzogen. Im Rahmen des Audits ist auch eine weitere Verbesserung des Angebots zur Kinderbetreuung geplant.

    Zur Person:
    Dorothee Dickenberger, Jahrgang 1946, hat zwei erwachsene Kinder. Sie hat in Hamburg, München und Mannheim Soziologie studiert. Ihr Diplom erhielt sie 1971, die Promotion zur Dr. phil. 1978. Sie war viele Jahre gewähltes Mitglied im Fakultätsrat und im Senat. Ihre Forschungsprojekte befassten sich mit kognitiven Theorien der Sozialpsychologie, mit Themen der Geschlechterforschung, Studienverlaufsforschung und Lehrevaluation.
    Bis zum Ende dieses Jahres ist Dr. Dickenberger Sprecherin der Gleichstellungsbeauftragten an den wissenschaftlichen Hochschulen in Baden-Württemberg (LaKoG, 2004-2007).

    Der Bericht ist zu finden unter: http://www.uni-mannheim.de/frauen/5_Links.html

    Kontakt:
    Dr. Dorothee Dickenberger
    Lehrstuhl Sozialpsychologie
    A5, 4.OG, Zimmer 447
    68131 Mannheim
    Tel 0621 / 181 - 2037/ Fax - 2038

    Die neue Gleichstellungsbeauftragte ist:
    Prof. Dr. C. Grewe-Volpp
    Schloss, EW 264
    68159 Mannheim
    Tel 0621 / 181 - 2366


    Weitere Informationen:

    http://www.uni-mannheim.de/frauen/5_Links.html


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Gesellschaft
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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