Gezielte Hilfestellung beim Aufbau umfassender Risikomanagementsysteme in Unternehmen leistet seit Juni das neue »Innovationszentrum Risikomanagement« am Fraunhofer IPA. Spezialisten aus Qualitäts-, Wissens-, Produkt- und Technologiemanagement arbeiten hier Hand in Hand.
Durch spektakuläre Firmenzusammenbrüche wie der der Metallgesellschaft, von Sachsenmilch, Balsam, Bremer Vulkan und anderen oder aufwendige Rückrufaktionen in der Automobilindustrie in den letzten Jahren - z. B. Ford wegen eines Defekts am Beifahrer-Airbag, Audi wegen des problematischen Fahrverhaltens beim Modell TT - ist die Bedeutung des Themas Risikomanagement in deutschen Unternehmen deutlich gestiegen. Dazu hat auch das am 1. Mai 1998 in Kraft getretene Gesetz zur Kontrolle und Transparenz im Unternehmensbereich (KonTraG) beigetragen, das u. a. von der Unternehmensleitung die Anwendung eines Risikomanagementsystems verlangt.
Der systematische Umgang mit Risiken gehört zu den zentralen Aufgaben eines Unternehmens - insbesondere, wenn es nach Höchstleistungen im Wettbewerb (business excellence) strebt. Im Juni diesen Jahres haben daher Wissenschaftler des Bereichs Unternehmensmanagement am Fraunhofer-IPA das »Innovationszentrum Risikomanagement« gegründet. Es beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit Risikokategorien, technischen Risiken, Projektrisiken und Methoden des Risikomanagements. Anforderungen aus dem KonTraG betrachten die Initiatoren des Zentrums insbesondere aus technischer Sicht. »Risikomanagement sehen wir als eine Weiterentwicklung des Qualitätsmanagements« erklärt der Leiter des Innovationszentrums, Frank E. Wißler.
Aufbauend auf dem vorhandenen Know-how am Institut haben sich Spezialisten aus Qualitäts-, Wissens-, Produkt- und Technologiemanagement im Innovationszentrum zusammengeschlossen, um deutschen Unternehmen beim Aufbau umfassender Risikomanagementsysteme gezielt zu unterstützen. Die Aufgaben des Risikomanagements sind sehr weitreichend und umfassen Identifikation, Analyse, Bewertung, Handhabung und Monitoring von Risiken eines Unternehmens. Heutzutage übliche Methoden der Risikoanalyse sind beispielsweise die Fehlermöglichkeits- und -einflußanalyse (FMEA), die Fehlerbaumanalyse (FTA) und die Gefährdungsanalyse der kritischen Lenkungspunkte (Hazard Analysis and Critical Control Points, HACCP). Frank Wißler und seine Gruppe wenden diese Methoden jedoch nicht isoliert voneinander an, wie es sonst meist geschieht. »Aufgaben, Modelle und Methoden müssen erweitert, gekoppelt und in ein unternehmensspezifisch anzupassendes Gesamtkonzept eingebunden werden, wenn sie zu einem effizienten und umfassenden Risikomanagement führen sollen«, betont Wißler.
Zur Einführung in die Thematik findet am 9. und 10. Oktober am Fraunhofer IPA in Stuttgart ein jeweils ganztägiger branchenübergreifender Industrie-Workshop zum Thema »Risikomanagement - Stand der Technik und Defizite« statt. Die Teilnahmegebühr beträgt EUR 75. Ziel der Veranstaltung ist es, einen Überblick zu Philosophie, Aufgaben und Methoden des Risikomanagements zu geben sowie die Ansätze weiterer Forschung und Zusammenarbeit mit den Industrievertretern zu diskutieren.
Ihre Ansprechpartner für weitere Informationen:
Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA
Dipl.-Ing. Frank E. Wißler, Telefon: 0711/970-1808, Telefax: 0711/970-1031, E-Mail: few@ipa.fhg.de
Dipl.-Ing. Holger C. Heiler, Telefon: 0711/970-1741, Telefax: 0711/970-1031, E-Mail: hch@ipa.fhg.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
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