Offizielle Eröffnung am 19. Oktober - Ab 20. Oktober für Besucher offen
Bei der erfolgreichen Ausstellung "Ein hochnutz, nötig und christlich Werck" im Sommersemester ging es um die Anfänge der Universität Gießen vor 400 Jahren. Die neue Jubiläumsausstellung der Universität im Wintersemester nimmt einen ganz anderen Zeitraum in den Blick: "Krieg, Krise, Konsolidierung - Die 'zweite Gründung' der Universität Gießen nach 1945", heißt die Schau, die ab 20. Oktober, dem "Tag der Lehre und des Studierens", im Hauptgebäude in der Ludwigstraße zu sehen sein wird. Schon einen Tag vorher, am 19. Oktober um 14 Uhr, findet im Rektoratszimmer im ersten Stock die feierliche Eröffnung statt.
Die Ausstellung setzt mit dem Ende der Weimarer Republik ein, einer Zeit, in der die Existenz der Universität schon in Frage gestellt wurde. Grund war die immer stärkere Zentralisierung im Reich und der Bedeutungsverlust der kleineren Universitäten. Die landesherrschaftlichen Bindungen der Universität Gießen spielten schließlich in der Zeit des Nationalsozialismus überhaupt keine Rolle mehr, und der Niedergang setzte sich weiter fort. Nur die Medizin und die Veterinärmedizin konnten sich weiter halten, während vor allem die Geisteswissenschaften und die Theologie unter Zwangsentlassungen und unbesetzten Lehrstühlen litten.
Die Universitätsleitung versuchte, dem Bedeutungsverlust durch vorauseilenden Gehorsam entgegenzuwirken, und passte sich ganz bewusst dem Nazi-Regime an. Letztlich ohne Erfolg: Als nach den Bombenangriffen auch noch der letzte Gießener Standortvorteil - die bis dahin unversehrt gebliebenen Universitätsgebäude - wegfiel, war am Kriegsende schließlich nur noch die Medizinische Fakultät von Bedeutung, wo die Wehrmacht ihre Angehörigen ausbilden ließ. Mit dem Krieg endete auch die Existenz der Ludwigs-Universität Gießen. Bestand hatte nur eine neue Justus-Liebig-Hochschule für Bodenkultur und Veterinärmedizin, aus der erst 1957, genau 350 Jahre nach Gründung der Universität, schließlich die Justus-Liebig-Universität hervorging. Bis in die 70er-Jahre hinein durchlebte die Universität ihre bis jetzt erfolgreichsten Jahre und expandierte ständig.
Die Ausstellung, die von Universitätsarchivarin Dr. Eva-Marie Felschow und ihrem Mitarbeiter Dr. Carsten Lind konzipiert wurde, zeigt unter anderem wichtige Dokumente - wie das Gesetz von 1957 -, Ausschnitte aus hr-Wochenschauen und einen Zusammenschnitt von Aussagen der Jubelfeier im Jahr 1957.
Achtung Journalisten:
Zwei Stunden vor der Ausstellungseröffnung, am Freitag, 19. Oktober, 12 Uhr, bieten Dr. Eva-Marie Felschow und Dr. Carsten Lind für die Presse einen Rundgang durch die Ausstellung an.
Öffnungszeiten: 20. Oktober bis 30. November 2007 (Samstag, 20. Oktober, von 10 bis 15 Uhr, werktags von 9 Uhr bis 19 Uhr)
Kontakt:
Dr. Eva-Marie Felschow, Universitätsarchiv
Otto-Behaghel-Straße 8, 35394 Gießen
Telefon: 0641 99-14060, Fax: 0641 99-14009
E-Mail: eva-marie.felschow@admin.uni-giessen.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
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