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16.10.2007 13:22

Innovationsbewertung braucht kompetente Bürger und Akteure

Bernd Müller Presse und Öffentlichkeitsarbeit
Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung (ISI)

    Das Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung leitet Konsensprozess zum Innovationsbegriff im Gesundheitswesen ein (Metaforum 11.-12. Oktober 2007, Forum der Technik, München)

    Innovationen im Gesundheitswesen werden im Prinzip von allen Beteiligten begrüßt. Was jedoch im konkreten Fall als Innovation bewertet werden kann und muss, darüber besteht bei Politik, Versicherten, Patienten, Kassen, Ärzten und Industrie keine Übereinstimmung. Das Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung (ISI) hat es sich daher in einer zweitägigen sektorenübergreifenden Konferenz am Donnerstag und Freitag in München zur Aufgabe gemacht, hier erste Kriterien zu erarbeiten und einen wissenschaftlich Dialog zum Innovationsbegriff im Gesundheitswesen anzustoßen. Mehr als 70 Teilnehmer aus allen Bereichen der Gesundheitsversorgung waren der Einladung des Fraunhofer ISI zu diesem ersten "Metaforum Innovation im Gesundheitswesen" gefolgt.

    Professor Kurt Biedenkopf betonte als Vorsitzender der Konferenz die Bedeutung der Fragestellung für die zukünftige Bewertung von Gesundheitsleistungen: "Politik wird nicht länger interventionistisch auf die Herausforderungen an unser Krankenversicherungssystem durch Demographie und medizinisch-technischen Fortschritt reagieren können", erläuterte der ehemalige sächsische Ministerpräsident. Gerade bei wachsenden Anforderungen müssten Verbesserungen sich jedoch in wettbewerblichen Strukturen durchsetzen, für die die Politik im Wesentlichen nur Ziele und Rahmen vorgeben könne. "Für einen solchen Selektionsprozess fehlen uns sowohl die geeigneten Strukturen als auch die Kriterien, um aus den unterschiedlichen Blickwinkeln fundierte Bewertungen vornehmen zu können".

    Dr. Bernhard Bührlen vom Fraunhofer ISI sieht gerade hier die Chance eines unabhängigen Forschungsinstituts: "Erfahrungen der letzten Jahre zeigen, dass es den Beteiligten aufgrund der unterschiedlichen Zielvorstellungen kaum gelingen kann, sich auf eine gemeinsame Definition des Innovationsbegriffs zu einigen. Hier ist es unser Ansatz, in einem moderierten Diskussionsprozess Gemeinsamkeiten und unvereinbare Unterschiede sichtbar zu machen", so der Innovationsforscher und Diplom-Psychologe. Gedacht ist deswegen auch nicht an ein einmaliges Ereignis, sondern an einen mehrjährigen Prozess, bei dem auf der letzten Stufe auch Lösungsansätze für die Finanzierungsproblematik erarbeitet werden sollen. "Das Metaforum sieht sich hier als Katalysator für eine Diskussion, die letztlich gesamtgesellschaftliche Dimensionen erreichen muss und erreichen wird", so die Überzeugung Bührlens.

    Vor diesem Hintergrund wird das Institut die Ergebnisse seiner ersten Innovations-Konferenz wissenschaftlich aufarbeiten und dokumentieren, um auf dieser Grundlage in zwei Folgekonferenzen im nächsten und im übernächsten Jahr einen Konsensprozess zur Bewertung von Innovationen im Gesundheitswesen herbeizuführen. "Wir werden bereits mit den jetzigen Ergebnissen den Dialog mit den Akteuren und mit der Politik intensivieren, und wir hoffen auf dieser Grundlage einen substanziellen Schritt vom bevormundeten zum kompetenten Versicherten und Patienten zurücklegen zu können", umschreibt Bührlen erste Zielsetzungen des Metaforums, das am Freitag Nachmittag mit einem Entwurf für ein Memorandum zum Innovationsbegriff im Gesundheitswesen zu Ende ging.

    Kontakt:
    Dr. Bernhard Bührlen
    Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung
    Breslauer Str. 48
    76139 Karlsruhe
    +49 721 6809182
    bernhard.buehrlen@isi.fraunhofer.de

    Die Presseinformationen des Fraunhofer ISI finden Sie auch im Internet unter www.isi.fraunhofer.de/pr/presse.htm.
    Das Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung ISI untersucht Chancen technischer Entwicklungen und deren Auswirkungen auf Wirtschaft, Staat, Gesellschaft und Umwelt. Die interdisziplinären Forschungsgruppen
    konzentrieren sich auf neue Technologien, Industrie- und Serviceinnovationen, Energiepolitik und nachhaltiges Wirtschaften sowie auf die Dynamik regionaler Märkte und die Innovationspolitik.


    Weitere Informationen:

    http://www.metaforum-innovation.de
    http://www.isi.fraunhofer.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Gesellschaft, Medizin
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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