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24.07.2000 10:16

Neuerscheinung (Buch): "Competitiveness of Agricultural Enterprises ... in Transition Countries"

Dr. Michael Kopsidis Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Leibniz-Institut für Agrarentwicklung in Mittel- und Osteuropa

    Neues Buch in der Schriftenreihe "Studies on the Agricultural and Food Sector ... " des Insitutes für Agrarentwicklung in Mittel- und Osteurope (IAMO) erschienen zur Wettbewerbsfähigkeit landwirtschaftlicher Betriebe bzw. des Agrarsektors in Mittel- und Osteuropa angesichts der EU-Osterweiterung und gravierender Transformationsdefizite vor allem in den GUS-Staaten.

    "Competitiveness of Agricultural Enterprises and Farm Activities in Transition Countries" lautet das neue Buch, das vom Institut für Agrarentwicklung in Mittel- und Osteuropa (IAMO) in der Schriftenreihe Studies on the Agricultural and Food Sector in Central and Eastern Europe veröffentlicht wurde. Es enthält ausgewählte Beiträge einer Tagung zur Wettbewerbsfähigkeit der Agrarwirtschaft in Transformationsländern. Den Schwerpunkt stellen Ergebnisse quantitativer Analysen der Wettbewerbsfähigkeit einzelner Länder sowie spezieller Produkte dar. Zudem gibt der Tagungsband einen Einblick in unterschiedliche Methoden der Wettbewerbsmessung.
    Angesichts der bevorstehenden EU-Osterweiterung ist die Frage nach der Wettbewerbsfähigkeit des Agrarsektors in den Assoziierungsländern von zentraler Bedeutung. Dies gilt sowohl für die betreffenden Mittel- und Osteuropäischen Länder (MOEL) selbst als auch für die EU-Mitgliedsstaaten. Von Interesse sind hierbei insbesondere die gesamtwirtschaftlichen und betriebswirtschaftlichen Wettbewerbsvor- oder -nachteile der MOEL, die Auswirkungen eines EU-Beitritts oder einer weiteren Marktliberalisierung auf die Produktionsstruktur und das Betriebseinkommen sowie die Rentabilität einzelner Produktionszweige.
    Wettbewerbsvorteile der Länder Mittel- und Osteuropas liegen zur Zeit vor allem in den niedrigen Produktionskosten. Insbesondere die Lohnkosten und Pachten, teilweise auch Inputpreise unterschreiten das EU-Niveau beträchtlich. Da aber neben dem Ertragsniveau auch die Produktpreise niedrig sind - sie orientieren sich in vielen Ländern am Weltmarktpreis - kann die Mehrheit der Betriebe dennoch nicht oder nur gerade kostendeckend produzieren.
    Entscheidend für eine rentable Produktion ist daher die Verbesserung der Faktorproduktivitäten. Hier werden jedoch trotz des sich abzeichnenden Anstiegs erhebliche Defizite deutlich. Die Wirtschaftlichkeit des Vorleistungseinsatzes und die Bodenproduktivität sind sehr gering. Bei vielen Produkten bestehen noch erhebliche Produktivitätsreserven. Notwendig sind außerdem eine Verbesserung des betrieblichen Managements, konsequente Qualitätskontrollen in der Produktion und eine Steigerung der Arbeitseffizienz. Vor allem aber gilt es, die oft überalterte technische Maschinenausstattung der Betriebe zu erneuern. Angesichts zu erwartender Lohnkostensteigerungen innerhalb der nächsten fünf bis zehn Jahre werden die MOEL ihre augenblicklichen Wettbewerbsvorteile verlieren, wenn sie nicht die Effizienz der Inputverwendung erhöhen.
    Bisher ist unklar, inwieweit die gegenwärtige EU-Agrarpolitik auf die Assoziierungsländer übertragen wird. Unterstellt man jedoch eine völlige Übernahme einer Agrarpolitik gemäß der Agenda 2000, so würde dies in allen MOEL einen deutlichen Produktpreisanstieg zur Folge haben. Langfristig werden sich aber auch die Vorleistungspreise dem EU Niveau anpassen. In welchem Umfang die Einkommenszuwächse dann noch bestehen bleiben, hängt entscheidend von der Fähigkeit der Betriebe ab, ihre Produktivitätsreserven auszuschöpfen und technischen Fortschritt zu realisieren.
    Hinsichtlich der Ausgestaltung der Gemeinsamen Agrarpolitik ist für die landwirtschaftlichen Produzenten in den MOEL vor allem wichtig, dass die EU deutlich und rechtzeitig signalisiert, ob und inwieweit Preisstützungen, direkte Einkommensübertragungen oder das Quotensystem bei Milch und Zucker auch nach dem Beitritt beibehalten werden, damit die Länder ihre Struktur- und Preispolitik entsprechend anpassen können. Jede spätere oder nachträgliche Reform würde die ökonomischen und politischen Kosten des Beitritts nur unnötig erhöhen.
    Der Tagungsband (216 S.) ist zum Preis von 90 DM beim Wissenschaftsverlag VAUK Kiel, Postfach 4403, 24043 Kiel erhältlich und kann auch per Internet bestellt werden (www.vauk.de).


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Tier / Land / Forst
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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