Erste Doktorarbeiten im Internet
Chemnitzer Uni ebnet Forschern neue Wege des Publizierens
CHEMNITZ. Ende Maerz erhielten an der TU Chemnitz-Zwickau die Naturwissenschaftler Dr. Thomas Herbert Rieth und Dr. Mirko Nitschke ihre Doktorurkunden. Das klingt zunaechst wenig spektakulaer. Doch die beiden Forscher veroeffentlichten ihre Dissertation im Internet. Damit sind die wissenschaftlichen Leistungen der jungen Chemnitzer Wissenschaftler fuer gegenwaertig mehr als 40 Millionen Netznutzer im Volltext erreichbar. Eine Veroeffentlichungsform wissenschaftlicher Leistungen, die von Chemnitz ausgehend sicher ihren Weg machen wird. Nach der "ueblichen" Promotionsordnung einer naturwissenschaftlichen Fakultaet haetten Dr. Rieth und Dr. Nitschke 50 gedruckte Exemplare ihrer Arbeit zur Verteilung in der OEffentlichkeit bei der Chemnitzer Universitaetsbibliothek abliefern muessen. Es sei denn, sie haetten einen Verlag fuer ihre Arbeiten gefunden. Tatsaechlich haben sie jeweils nur sechs Exemplare eingeliefert, denn sie haben sich ein Angebot des Chemnitzer Universitaetsrechenzentrums zunutze gemacht: Das Uni-Rechen- zentrum in Chemnitz hat auf einem speziellen Servicerechner Speicherplatz fuer die Archivierung wissenschaftlicher Arbeiten bereitgestellt. "Abgesegnet" wird diese fuer die Forscher kosten-guenstigere Form des Publizierens durch die entsprechend abgeaenderte Promotionsordnung ihrer Fakultaet. Laut Aussage von Dr. Hans-Joachim Hermes, Direktor der Universitaetsbibliothek, gilt diese neue Veroeffentlichungsform im Internet zunaechst fuer die Fakultaet fuer Naturwissenschaften. Die anderen Fakultaeten wuerden sicher nachziehen. Das Publizieren von Dissertationen im Internet ist einfach nachvollziehbar: Die Doktoranden verhalten sich dabei genau so, als ob sie ihre Arbeit in einem wissenschaftlichen Verlag untergebracht haetten. Sie liefern sechs Papierexemplare an die Universitaetsbibliothek, die ihrerseits per Aufruf im Internet prueft, ob die Arbeit unter der vorgelegten Internet-Adresse im Netz erreichbar ist. Der positive Ausgang der Pruefung wird durch eine Quittung bestaetigt, und damit ist fuer die Doktoranden der Punkt "Veroeffentlichungen" abgehakt.
Die Bibliothek verteilt anschliessend die eingelieferten Exemplare mit der dazugehoerigen Netzadresse an die Deutsche Bibliothek in Frankfurt oder Leipzig (zwei Pflichtexemplare), gibt ein Exemplar an die Bibliothek der Humboldt-Universitaet in Berlin und in der Regel das erste Exemplar an die Technische Informationsbibliothek Hannover. Die verbleibenden zwei Exemplare wandern in den eigenen Bestand.
Die Internetadressen der beiden ersten Arbeiten lauten:
- http://www.tu-chemnitz.de/cgi-bin/nph- archiv/1996/0004/ (Dr. Thomas Herbert Rieth: "Untersuchungen der Lokalisierung von elektronischen Eigenzustaenden in quasiperiodischen Gittern") und
- http://www.tu-chemnitz.de/cgi-bin/nph-archiv/1996/0005/ (Dr. Mirko Nitschke: "Infrarotspektroskopische Charakterisierung plasmamodifizierter Polymeroberflaechen").
Weitere Informationen erteilt Dr. Hans-Joachim Hermes, Tel. 03 71/5 31-12 83.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Mathematik, Physik / Astronomie
überregional
Forschungsprojekte
Deutsch
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