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26.07.2000 09:15

TUD-Professor Göringer erster deutscher HHMI-Scholar

Sabine Gerbaulet Science Communication Centre - Abteilung Kommunikation
Technische Universität Darmstadt

    Das renommierte amerikanische Howard Hughes Medical Institute (HHMI) hat Prof. Göringer vom Institut für Mikrobiologie und Genetik der TU Darmstadt zum Research Scholar ernannt. Dies ist mit großzügiger finanzieller Unterstützung seiner Forschungen zur Entwicklung von Therapeutika gegen Parasiteninfektionen wie z. B. die Schlafkrankheit verbunden.

    TUD-Professor Dr. Ulrich Göringer erster deutscher HHMI-Scholar
    Förderung zielt auf molekularbiologische Therapien gegen die Schlafkrankheit
    Das Howard Hughes Medical Institute (HHMI) in Chevy Chase, USA, hat als ersten deutschen Wissenschaftler Prof. Dr. Hans Ulrich Göringer vom Institut für Mikrobiologie und Genetik der TU Darmstadt in den Kreis seiner International Research Scholars aufgenommen. Er gehört damit zu 45 Wissenschaftlern in aller Welt, die vom HHMI zum 1. September dieses Jahres zum Research Scholar ernannt werden. Sie erhalten insgesamt 15 Millionen Dollar für ihre jeweils auf fünf Jahre angelegten Forschungen im Rahmen des "Infectous Desease and Parasitology Program" des HHMI. Das Programm zielt auf die Überwindung von Krankheiten wie Malaria, Tuberkulose, Lassa-Fieber und anderen Parasiteninfektionen. Das HHMI ist die größte non-profit-Organisation auf dem Gebiet der Medizinforschung in den Vereinigten Staaten. In sein Scholar-Programm aufgenommen zu werden, bedeutet eine hohe wissenschaftliche Auszeichnung.
    Das HHMI wählt seine International Research Scholars auf der Grundlage von Vorschlägen renommierter Wissenschaftler und ausgearbeiteter Projektanträge der Kandidaten aus, wobei die Projekte explizit jenseits der üblichen Forschungsarbeiten liegen sollen und durchaus ein hohes Risiko hinsichtlich des Erfolgs aufweisen dürfen. Die Aufnahme von Professor Göringer in diesen illustren Kreis ist für ihn und für die TU Darmstadt ein Grund zu großer Freude: Die Mittel, die ihm das HHMI zur Verfügung stellt, können frei verwendet werden für Personal- und/oder Sachausgaben jeder Art.
    Prof. Göringer wird mit dieser Förderung sein Projekt zur Entwicklung einer neuen Klasse von Therapeutika gegen Parasiteninfektionen vorantreiben. Parasitäre Infektionen zählen zu den weltweit häufigsten Erkrankungen: Vier Fünftel der Weltbevölkerung sind permanent dem Risiko ausgesetzt, sich mit parasitären Organismen zu infizieren
    Das im Arbeitskreis von Prof. Göringer bearbeitete Projekt basiert auf einer als "SELEX" (SElection of Ligands by EXponential amplification) bezeichneten Technologie. Hierbei handelt es sich um ein in vitro Evolutionsverfahren unter Verwendung hochkomplexer, kombinatorischer Nukleinsäurebibliotheken. Über die Anwendung unterschiedlicher SELEX-Ansätze werden in der Arbeitsgruppe neue Therapeutika gegen Trypanosomeninfektionen entwickelt.
    Afrikanische Trypanosomen sind die Erreger der Schlafkrankheit beim Menschen bzw. der Naganaseuche bei Rindern. Die Parasiten werden durch Tsetse-Fliegen übertragen. Trypanosomen überleben im Blut eines infizierten Organismus aufgrund einer variablen Oberflächenstruktur, die letztlich eine effiziente Bekämpfung durch das Immunsystem verhindert. Über das SELEX-Verfahren können sehr schnell Moleküle isoliert werden, die mit hoher Bindestärke und Bindespezifität an z.B. nicht-variable Bereiche der Parasitenoberfläche binden. Hierduch lässt sich die Parasitenoberfläche quasi "markieren", letztlich zur indirekten Aktivierung einer Immunantwort des infizierten Organismus. Das heißt, die über das SELEX-Verfahren erhaltenen Moleküle können als Leitmotive für die Entwicklung von therapeutisch und auch diagnostisch nutzbaren Substanzen verwendet werden. Prof. Göringer geht davon aus, dass dieses Verfahren später auch im Falle anderer Parasiteninfektionen anwendbar sein wird.
    Weitere Informationen: Prof. Dr. Hans Ulrich Göringer, Institut für Mikrobiologie und Genetik der TU Darmstadt, Schnittspahnstr. 10, 64287 Darmstadt, Tel. 06151/16 2855, e-mail: goringer@hrzpub.tu-darmstadt.de
    S.G. 26.7.2000


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Informationstechnik, Medizin
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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