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22.10.2007 15:10

Landeverbot für Pleitegeier: Software der Universität Hohenheim senkt Unternehmens-Risiken

Florian Klebs Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Universität Hohenheim

    RIPROCON-CHECK: Neue Controlling-Software hilft Mittelstand beim Risikomanagement

    Kleine und mittlere Unternehmen im Maschinenbau und Handwerk müssen besonders aufpassen: Fällt ein einziger Auftrag aus, steht manchmal das gesamte Unternehmen auf dem Spiel. Hilfe kommt vom Hohenheimer Controlling-Lehrstuhl. Speziell zugeschnitten auf kleine und mittlere Unternehmen prüft das Computerprogramm "RIPROCON-CHECK" genau, wie problematisch ein Auftrag werden könnte. Entwickelt und erprobt wurde die Software in Kooperation mit zwölf Klein- und Mittelbetrieben, dem Baden-Württembergischen Handwerkstag sowie der Stiftung Industrieforschung. Der Verband der Hochschullehrer für Betriebswirtschaft zeichnete das Konzept mit dem "Siemens Best Practice Paper Award" aus.

    Kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) sind in Deutschland enorm wichtig: Knapp 70 Prozent aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten arbeiten in Betrieben mit bis zu 500 Mitarbeitern. Besonders im arbeitsintensiven Handwerk und bei kleineren Maschinenbauern gibt es aber ein Problem: Ein konsequentes Risikomanagement wird vernachlässigt. Auch die Forschung konzentriert sich bislang eher auf die Risikosteuerung in Großunternehmen.

    Diese Lücke füllt nun die Software "RIPROCON-CHECK" (Risiko-Projektcontrolling). Dafür hatten Prof. Dr. Ernst Troßmann und Dr. Alexander Baumeister vom Lehrstuhl Controlling der Universität Hohenheim die Anforderungen von zwölf Unternehmen präzise analysiert, in Software umgesetzt und umfassend in der Praxis getestet. Ergebnis ist ein einfaches, kostengünstiges und flexibles Steuerungssystem, das Anwender nach zwei Stunden Einarbeitungszeit bereits einsetzen können.

    "Mittelständler stehen oft vor dem Problem, dass ein Auftrag Sonderwünsche enthält und so von der Standardfertigung abweicht. Und genau dort steckt daher die Gefahr, sich beim Angebot zu verkalkulieren", erklärt Dr. Baumeister.

    Das Programm konzentriert sich auf die Risiken, die bei einem neuen Auftrag besonders gefährlich werden könnten. Schritt für Schritt prüft die Software, welche auftragsspezifische Wagnisse zum Beispiel durch neue Zulieferer, besondere technische Kundenwünsche oder andere Abweichungen vom Standardprozedere entstehen. Eine Ampel empfiehlt schließlich, wie der Unternehmer am besten mit dem Antrag umgehen soll: annehmen, ablehnen oder nur mit Risiko-Zuschlag anbieten.

    "Natürlich bleibt das Ergebnis immer noch eine Prognose", resümiert Prof. Dr. Troßmann. Erstbenutzer würden aber häufig erst durch die klare Struktur auf die Risiken im Detail aufmerksam und gezwungen, sich mit allen Aspekten eines Risikos auseinander zu setzen. "Außerdem lernt das Programm mit jeder Anwendung dazu und passt sich immer besser dem jeweiligen Unternehmen an."

    Nach rund zwei Jahren Entwicklungszeit sind die Rückmeldungen aus der Industrie durchweg positiv. "Die Nutzer lobten vor allem, wie einfach das Programm in der Anwendung ist", erzählt Baumeister. Trotzdem ist auch das dahinter stehende Konzept fundiert, was die Auszeichnung mit dem "Siemens Best Practice-Award" beweist.

    Verlagsangaben RIPROCON-CHECK
    Unter dem Titel "Controlling von Projektrisiken: Praxishandbuch für den Mittelstand" ist die Software mit Begleitbuch inzwischen im W. Kohlhammer Verlag erschienen. Der Band der Autoren Ernst Troßmann, Alexander Baumeister und Markus Ilg hat 122 Seiten. Er ist zum Preis von 24,- Euro unter der
    ISBN 978-3-17-019987-3 erhältlich.


    Weitere Informationen:

    http://Kontaktadresse:
    http://Dr. oec. Alexander Baumeister, Universität Hohenheim, Lehrstuhl Controlling
    http://Tel.: 0711 459-23935, E-Mail: baumeist@uni-hohenheim.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Maschinenbau, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Wirtschaft
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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