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22.10.2007 15:52

Zukunftskonzept einer Spitzen-Universität

Thomas von Salzen Pressestelle
Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen

    Als Exzellenz-Universität ist es Ziel der RWTH Aachen zum Ausbau der universitären Spitzenforschung in Deutschland und im globalen Wettbewerb der Hochschulen maßgeblich beizutragen. Um dies zu erreichen, wird die RWTH Aachen ihr wissenschaftliches und ingenieurbezogenes Potential in vollem Maße ausschöpfen und den komplexen Herausforderungen der Zukunft mit ganzheitlich ausgerichteten Forschungsstrategien begegnen.

    Forschungsthemen von hoher gesellschaftlicher und globaler Relevanz sowie interdisziplinäre und internationale Kooperationen werden zukünftig im Mittelpunkt der hochschulinternen Förderung stehen. Langfristige Aufgabe der RWTH Aachen wird es deshalb sein, ihr wissenschaftliches Profil als integrierte, interdisziplinäre und internationale Hochschule durch einen grundlegenden Umwandlungsprozess zu schärfen und zu festigen. Dazu wird die gesamte Hochschule den Fokus auf ihre Kernkompetenzen richten und alle Fakultäten in diesen Prozess einbeziehen.

    Um den tiefgreifenden und komplexen Prozess der Neuorientierung und -fokussierung zu bewältigen, wurden im Rahmen eines institutionellen Strategieplanes vier spezifische Maßnahmen ausgearbeitet, die noch existierende Defizite beheben und vorhandene Stärken ausbauen werden. Sie umfassen

    · das Schärfen des wissenschaftlichen Profils der Hochschule,
    · die Bildung einer Forschungsallianz Jülich-Aachen (JARA),
    · Menschen in Bewegung setzen - die Einführung eines universitätsumfassenden
    Personal- und Organisationsentwicklungskonzeptes sowie
    · die Stärkung der universitären Managementstrukturen.

    Diese Maßnahmen sind erste Schritte auf dem Weg zu einer exzellenten Hochschule, die sich in Forschung und Lehre erfolgreich den globalen Herausforderungen stellt.

    1 Das wissenschaftliche Profil schärfen
    Zur Schärfung des wissenschaftlichen Profils soll insbesondere die naturwissenschaftliche Grundlagenforschung gestärkt werden. Eine exzellente Fakultät der Naturwissenschaften, die Grundlagenforschung betreibt, ist für eine Spitzen-Universität ebenso unerlässlich wie die konsequente Verbesserung der wissenschaftlichen Zusammenarbeit aller Fakultäten mit den Ingenieur- und Naturwissenschaften. Darüber hinaus muss den Forschern Freiraum für die Entwicklung vielversprechender Ideen und Projekte geboten werden. Entsprechende Plattformen für Kreativität und Innovativität schafft die RWTH durch die Einrichtung von zusätzlichen Forschungsräumen, Exzellenzclustern, wegbereitenden Projekten, Projekthäusern und Forschungszentren in wissenschaftlichen Wachstumsbereichen. Die angemessenen finanziellen Mittel werden in dieser Phase der Ideenfindung durch flexible Finanzierungsmodelle wie zum Beispiel Seed Funds - die besonders die Exploration neuer Forschungsfelder, die noch nicht durch Drittmittel getragen werden, finanziell unterstützen - zur Verfügung gestellt. Ein starker Wettbewerb um die internen Forschungsgelder sichert parallel dazu die Qualität der Forschung und Lehre.

    2 Forschungsallianz Jülich-Aachen
    Mit der Jülich-Aachen Research Alliance (JARA) wurde im August 2007 ein Partnerschaftsmodell zwischen universitärer und außeruniversitärer Forschung von hoher internationaler Ausstrahlung geschaffen. Das neue organisatorische und vertragliche Rahmenwerk hebt die Zusammenarbeit der RWTH Aachen mit dem Forschungszentrum Jülich auf ein neues Niveau. JARA verbindet gezielt international ausgewiesene Forschungsfelder, die sich in ihrem fachlichen Profil ergänzen und somit in ihrer Leistungsfähigkeit potenzieren. Mit ihren über 11.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und einem jährlichen Budget von insgesamt 908 Millionen Euro schaffen die beiden Institutionen gemeinsam einzigartige Bedingungen für Forschung und Lehre. Die Allianz startete bereits in drei zukunftsträchtigen Forschungsfeldern mit den Sektionen: JARA-BRAIN Translational Brain Medicine (Neurowissenschaften), JARA-FIT Fundamentals of Future Information Technology (Informationstechnologie) und JARA-SIM Simulation Sciences (Simulationswissenschaften). Eine weitere Sektion ist bereits in Planung.

    3 Menschen in Bewegung setzen
    Der zukünftige Erfolg der RWTH wird wesentlich davon abhängen, inwieweit es ihr gelingt, Menschen für Ideen und Projekte zu begeistern und zu mobilisieren. Um herausragende Studierende, Lehrende und Forscherinnen und Forscher, die neue Ideen und Methoden in die Hochschule bringen, anzuziehen und zu halten, wird eine nachhaltige Kreativitäts- und Karriereförderung des wissenschaftlichen Nachwuchses umgesetzt sowie langfristig die Auswahl der besten Studierenden angestrebt.
    Im Rahmen einer universitätsumfassenden Personal- und Organisationsentwicklung werden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler unterstützt, ihre vielfältigen Potentiale zu entfalten. Auf allen Karrierestufen werden entsprechend Anreize geschaffen.
    Die RWTH wird ihre Anstrengungen hinsichtlich der Gewinnung weiblicher Studierender, Nachwuchsforscher und Professoren anhand konkreter Maßnahmen noch weiter intensivieren. Die Gleichberechtigung der Geschlechter wird als eine Querschnittsaufgabe gesehen.
    Im Hinblick auf kulturelle Vielfalt strebt die RWTH auf lange Sicht unter den Technischen Universitäten Europas eine Vorreiterrolle an.

    4 Managementstrukturen stärken
    Auf Rektorats- und Fakultätsebene wird die Hochschule neue Führungsstrukturen etablieren, die Freiräume für unternehmerisches Handeln schaffen und die effiziente Ressourcenverteilung erleichtern. Die RWTH hat sich auf fünf Strategieprinzipien festgelegt, die eine nachhaltige Transformation der universitären Organisationskultur ermöglichen:

    · die Umsetzung einer Wettbewerbskultur,
    · die flexible Finanzierung innovativer Ideen und Projekte,
    · die Schaffung von Anreizen und den Gebrauch temporärer Strukturen,
    · die Schaffung von Synergien durch die Konsolidierung vorhandener, bisher
    unzureichend koordinierter Aktivitäten sowie
    · die Stärkung von Kooperationen durch institutionelle Neuregelungen.

    Durch diese fünf Strategieprinzipien werden Entscheidungsprozesse zwischen dem Rektorat und den Fakultätsleitungen neu definiert sowie vielversprechende Projekte und die Interdisziplinarität zwischen den Fakultäten und darüber hinaus unbürokratisch gefördert.
    Die bestehenden Führungsstrukturen werden zudem durch einen Strategierat erweitert, der als zentraler Impulsgeber und Koordinationsinstrument die Umsetzung der Strategieprinzipien sichern, die Hochschule in ihren Zukunftsplänen beraten und neue potentielle Forschungsbereiche identifizieren wird. Überdies wird der institutionelle Transformationsprozess von gestärkten, professionalisierten Fakultätsleitungen getragen.

    i.A. Corinna Berzt


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    fachunabhängig
    überregional
    Organisatorisches, Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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