Clausthal-Zellerfeld. In der aktuellen Energie- und Klimadebatte ist nicht zuletzt eine brisante Frage offen: Wie lässt sich das Problem der Endlagerung hochradioaktiver Abfälle in Deutschland lösen? Um in Forschung und Lehre zu einer Antwort beizutragen, ist an der Technischen Universität Clausthal das Institut für Endlagerforschung entstanden, das bundesweit einmalig ist. Neben seiner Forschungstätigkeit bietet es vom Wintersemester 2007 an auch den weltweit einzigartigen Studiengang "Management radioaktiver und umweltgefährdender Abfälle" an. Am 5. November hält der neue Professor Klaus-Jürgen Röhlig, Fachgebiet Endlagersysteme, seine Antrittsvorlesung. Sie ist eingebunden in eine Feier anlässlich der Institutsgründung. Zu dem Termin (13.30 Uhr, Aula TU Clausthal, Aulastraße), an dem hochkarätige Experten teilnehmen, sind auch Journalisten eingeladen.
Ein Grußwort spricht unter anderem Dr. Josef Lange, Staatssekretär im Ministerium für Wissenschaft und Kultur in Hannover. Bei den folgenden Vorträgen kommen unterschiedliche Standpunkte zum Ausdruck. So äußert sich beispielsweise Dr. Hans Riotte von der Nuclear Energy Agency der OECD (Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung) zu internationalen Perspektiven bei der Endlagerung radioaktiver Abfälle. Michael Sailer vom Öko-Institut fordert: "Wir brauchen Kompetenz für die Endlagerung gefährlicher Abfälle". Und Professor Röhlig redet über das Thema "Langzeitsicherheit von Endlagersystemen".
Das neue Institut für Endlagerforschung im Oberharz, das von Professor Kurt Mengel geleitet wird, soll sich in fünf Fachgebiete gliedern: Endlagersysteme (Professor Klaus-Jürgen Röhlig), Mineralogie-Geochemie-Salzlagerstätten (Professor Kurt Mengel), Hydrologie (Professor Wolfgang van Berk), Lagerstätten und Rohstoffe (Professor Bernd Lehmann) sowie das kooptierte Fachgebiet Deponietechnik und Geomechanik (Professor Karl-Heinz Lux vom Institut für Aufbereitung und Deponietechnik).
Zusammen mit weiteren Dozenten der TU Clausthal sowie kompetenten Vertretern aus Industrie und Fachbehörden lehren die fünf Hochschullehrer im Masterstudiengang "Management radioaktiver und umweltgefährdender Abfälle" (Radioactive and Hazardous Waste Management). Der Studiengang beinhaltet eine breit angelegte, vertiefte ingenieur- und naturwissenschaftliche Ausbildung, die die gesamte Prozesskette der Endlagerung umfasst: Zustand des Abfalls, Standortcharakterisierung, geotechnische und geowissenschaftliche Analysen, Langzeitsicherheitsbetrachtungen und Genehmigungsnachweise für Endlager sowie Bau, Betrieb und Stilllegung. Die späteren Absolventen - noch sind Einschreibungen für das Wintersemester möglich - sollen in allen Phasen der Prozesskette tätig werden können.
Hinweis: Im Anschluss an die Veranstaltung gibt es um 17.30 Uhr ein Pressegespräch.
Kontakt:
TU Clausthal
Pressereferent
Christian Ernst
Telefon: 05323 - 72 3904
E-Mail: christian.ernst@tu-clausthal.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Geowissenschaften, Gesellschaft, Mathematik, Physik / Astronomie, Wirtschaft
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Studium und Lehre, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).