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Zwei Vorträge zum Auftakt von Civitas VIII am 29. Oktober im "Schaufenster"
Gleich mit zwei Vorträgen startet die Fachhochschule Potsdam am Montag, dem
29. Oktober 2007, die achte Staffel ihrer interdisziplinäre Vortragsreihe "Civitas" zum Thema "Das Andere - Das Fremde". Nach der Eröffnung durch den Rektor, Prof. Dr.-Ing. Johannes Vielhaber, wird Prof. Dr. Claus Baldus, Architekturtheoretiker und Philosoph, zum Thema "Welt der Moderne - Anderssein im Horizont" sprechen. Daran anschließend setzt sich der Informationswissenschaftler Prof. Dr. Hans-Christoph Hobohm mit dem Thema "Wissen und Alterität - über die Notwendigkeit des Anderen im Zusammenhang mit Wissens- und Bildungsprozessen" auseinander.
Claus Baldus, der den diesjährigen Vortragszyklus moderieren wird, geht in seinem Vortrag davon aus, dass alle progressiven Tendenzen der Moderne das Andere, das Fremde gesucht haben und dass es dazu eine Pluralität von Wegen gab: die Begegnung mit anderen Kulturen, das Wagnis der Abstraktion, die Dekonstruktion der traditionellen gesellschaftlichen Standards, die Entdeckung des Unbewussten, die Kritik der bürgerlichen Lebensformen, den Angriff auf Autoritäten.
Durch diese Auseinandersetzungen, die Baldus "die Kulturarbeit der Moderne" nett, wurde der Spielraum von Bewusstsein und Lebenspraxis ernorm erweitert. Claus Baldus zeichnet die wichtigsten Etappen dieser Arbeit nach und diskutiert die Frage, ob von den progressiven Tendenzen der Moderne weiterhin Kräfte für die Zukunft ausgehen.
Auch Hans-Christoph Hobohm, der zweite Referent des Abends, ist davon überzeugt, dass Lernprozesse stets von der Begegnung mit dem Anderen geprägt sind und dass die Erfahrung des Neuen - des noch nicht Gewussten und Ungewohnten - nötig ist, damit eigene Positionen bewusst werden und weiterentwickelt werden können.
Für den Informationswissenschaftler Hobohm ist die "Verortung", d.h. die Einbettung in personale und gesellschaftliche Kontexte, auch im Zeitalter der globalen Digitalisierung und Vernetzung Voraussetzung für das Funktionieren von Informations- und Wissenstätigkeit. Die künstliche oder konstruierte Intelligenz der Suchmaschinen kann die persönliche Begegnung an einem ausgewählten Ort nicht ersetzen, auch wenn diese virtuell wie in Second Life oder MySpace stattfindet.
Hans-Christoph Hobohm sieht die Stärke der großen Informationsmaschine Internet vor allem in der Vernetzung von Personen und macht damit eine "Renaissance des Analogen" aus, die Einfluss hat auf die aktuelle Umgestaltung der Bildungsprozesse. Der Vortrag zeigt, dass das Umdenken in der Bildungspolitik in anderen Ländern schon begonnen hat und dass Informations- und Wissensprozesse sich - befreit von der Techniklast - zunehmend (wieder) als hermeneutische Dialoge zwischen Menschen zu erkennen geben.
Prof. Dr. habil. Claus Baldus hat Philosophie, Linguistik, Literaturgeschichte, Politologie und andere Wissenschaften studiert und sich später für das neue Lehrgebiet "Architektur und Philosophie" habilitiert. Er war am Fachbereich Architektur und Städtebau Dekan und hat zahlreiche internationale Programme realisiert. Besondere Anliegen von Claus Baldus sind: Neue Denkformen, Lehr- und Lernerfahrungen im Zwischenfeld von jeweils mehreren Wissenschaften sowie Internationalisierung im Sinn einer erweiterten Interaktion der Kulturen.
Prof. Dr. Hans-Christoph Hobohm lehrt seit 1995 Bibliothekswissenschaft und Bibliotheksmanagement am Fachbereich Informationswissenschaften der Fachhochschule Potsdam. Nach dem Studium in Köln, Rennes und Paris war er Leiter der Spezialbibliothek des Instituts für angewandte Sozialforschung in Köln, lehrte Literaturwissenschaft an der Universität Stuttgart und war schließlich Marketingleiter des Informationszentrums Sozialwissenschaften in Bonn. Er ist langjähriges Mitglied des Vorstands des Fakultätentages der informationswissenschaftlichen Fachbereiche Deutschlands und war viele Jahre aktiv im Weltbibliotheksverband (IFLA) - unter anderem als Mitglied des wissenschaftlichen Beirats. Eines seiner jüngsten Bücher widmet sich dem Thema "Knowledge Management".
Die FH Potsdam lädt alle Potsdamerinnen und Potsdamer, Berlinerinnen und Berliner, alle Studierenden und Lehrenden und alle sonstigen Interessierten herzlich zu einem spannenden Vortrag am 29. Oktober 2007, um 18 Uhr ins Schaufenster" der FH Potsdam am Alten Markt, Friedrich-Ebert-Straße 6, 14467 Potsdam, ein. Für das Wohlbefinden der Gäste sorgt ein kleiner Imbiss vor der Veranstaltung. Im Anschluss an die Vorträge besteht die Möglichkeit zur Diskussion und zum Austausch bei einem Glas Wein.
Ansprechpartnerin für weitergehende Informationen ist Ulrike Weichelt (Tel: 0331 580-1062 bzw. weichelt@fh-potsdam.de).
Medieninformationen und Veranstaltungshinweise der FH Potsdam können Sie
auch im Internet abrufen: http://www.fh-potsdam.de/aktuelles.html
http://www.fh-potsdam.de/3081.html
Merkmale dieser Pressemitteilung:
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