idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
24.10.2007 10:03

Erfolg bei Exzellenzinitiative - Wichtiger Schritt für die Entwicklung der Universität Stuttgart

Ursula Zitzler Referat für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Universität Stuttgart

    Der jüngste Erfolg bei der Exzellenzinitiative, die Bewilligung des Forschungsverbundes zur Siumulationstechnik (SimTech) und der Graduiertenschule zu intelligenten Produktions- und Fertigungstechniken (Advanced Manufacturing Engineering) bringt die Universität Stuttgart auf ihrem Weg zu einer exzellenten Forschungsuniversität einen großen Schritt voran.

    "Bei dieser Ausschreibung der Exzellenzinitiative hat die Universität Stuttgart ihre Hausaufgaben sehr ordentlich gemacht", sagte Uni-Rektor Prof. Wolfram Ressel am 23. Oktober vor Medienvertretern in Stuttgart. Beide Projekte, SimTech und die neue Graduiertenschule, zählten zu den Kernbereichen der Universität und könnten nun mit Hilfe der Fördermittel der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) entsprechend ausgebaut werden.
    Zudem sei der Prozess der Schärfung des Forschungsprofils und der Neustrukturierung der Universität nun weitgehend abgeschlossen. Handlungsbedarf sieht Wolfram Ressel vor allem bei der weiteren Entfaltung und Stärkung ihrer Forschungsexzellenz in interdisziplinären Kooperationsnetzwerken und -programmen, mit den außeruniversitären Forschungseinrichtungen am Standort Stuttgart, der Verbesserung der internationalen Sichtbarkeit und der verstärkten Konzentration auf zentrale Zukunftsthemen.
    Wolfram Ressel betonte, dass die Universität Stuttgart die beiden Projekte mit jeweils 20 Prozent der Fördersummen zusätzlich aus dem Uni-Budget unterstützt. Er wies erneut darauf hin, dass auch die nicht in die DFG-Förderung aufgenommene Graduiertenschule zur Festkörperforschung (Advanced Solid State Science) mit einer universitären Anschubfinanzierung von 100.000 Euro auf den Weg gebracht werden solle.

    Exzellenzcluster SimTech
    Die Simulationstechnik (Simulation Technology) ist in der Gesellschaft des 21. Jahrhunderts völlig unentbehrlich geworden. Sie durchdringt alle Bereiche unseres Lebens, angefangen von der Wissenschaft an Universitäten und Forschungseinrichtungen über den Wissenstransfer in die Industrie und in die Wirtschaft bis hin zum gesellschaftlichen und sozialen Leben. Auch der ökonomische Erfolg unseres Landes hängt wesentlich von Innovationen ab, die nur mit den Methoden der Simulationstechnik möglich sind. Voraussagefähigkeit von Modellierungs- und Simulationswerkzeugen sind der Garant für schnelle Innovation und Fortentwicklung in allen Bereichen der Gesellschaft.
    Der Cluster Simulation Technology, der durch Experten der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gerade sein Exzellenzsiegel erhalten hat, stellt eine massive Plattform dar für die Weiterentwicklung wissenschaftlicher Methoden und Techniken auf allen Gebieten der Modellierungs- und Simulationstechnik. In den kommenden Jahren werden die beteiligten Wissenschaftler Methoden entwickeln, die
    o von einer empirisch dominierten Materialbeschreibung zu simulationsbasiertem Design neuer Werkstoffe mit maßgeschneiderten High-tech-Eigenschaften führen,
    o eine vollständig virtualisierte Entwicklung von Prototypen und Fabrikanlagen erlauben,
    o komplexe und umfassende Methoden in der Umwelttechnik darstellen, beispielsweise im Hinblick auf die Handhabung von Treibhausgasen oder auf den globalen Klimawandel,
    o von der klassischer Biologie zu einer systembiologischen Betrachtung von technischen und natürlichen Systemen führen und
    o Einzellösungen in der Biomechanik zu einer allgemeinen Beschreibung des menschlichen Körpers (Menschmodell) zusammenfassen, zum Beispiel in Hinsicht auf Medizintechnik und auf operative Behandlungen.
    "Der Cluster Simulation Technology wird auch eine Plattform sein, die exzellenten jungen Wissenschaftlern Entwicklungsmöglichkeiten eröffnet, wie sie sonst nirgends geboten werden", sagt der Sprecher des Forschungsverbundes, Prof. Wolfgang Ehlers vom Institut für Mechanik (Bauwesen). Dabei meint er die Einbeziehung einer Graduiertenschule mit bis zu 72 Doktoranden, einen Elitestudiengang auf Bachelor- und Masterebene für bis zu 30 Studierende pro Jahrgang, die Einrichtung von Postdoc-Stellen sowie von bis zu 13 Juniorprofessuren, von denen vier an einem Tenure-Track-Programm (der Aussicht auf Übernahme in eine W3-Professur) teilnehmen können. "Ich bin sehr froh", ergänzt Ehlers, "dass sich auch die Industrie und die mittelständische Wirtschaft für unser Cluster interessieren und eine große Bereitschaft zeigen, an der Transfer-Unit des Clusters mitzuwirken, um den Austausch von Wissen zwischen Wissenschaft und Wirtschaft zu intensivieren. Insbesondere freue ich mich", fügt er hinzu, "dass die Daimler AG und die Firma Bosch jeweils eine Juniorprofessur stiften und damit wesentlich zum Erfolg des Clusters beitragen."

    Weitere Informationen zum Exzellenzcluster finden Sie unter www.simtech.uni-stuttgart.de/

    Graduiertenschule: Neue Konzepte für die Produktion
    Die Produktionstechnik ist einer der tragenden Wirtschaftsbereiche des Landes Baden-Württemberg. Hier werden doppelt so viele Maschinen gebaut wie in den USA. Baden-Württembergische Maschinenbauer nehmen Spitzenpositionen in der Welt ein. Die vielen Unternehmen arbeiten mit Erfolg in einem der härtesten Märkte der Welt. Sie benötigen höchste Qualifikationen im Management und in der Technik, um die Spitzenpositionen zu erhalten und zugleich auszuweiten und sie benötigen Forschung als Wegbereiter von Innovationen.
    Die jetzt in die Exzellenzklasse aufgenommene Graduiertenschule "Advanced Manufacturing Engineering" hat sich zum Ziel gesetzt, die Spitzenkräfte der Zukunft für Forschung und Wirtschaft heranzuziehen. Die Graduiertenschule folgt einem innovativen Konzept - dem Stuttgarter Unternehmensmodell für Wandlungsfähigkeit, das Wissenschaftler aus dem Maschinenbau, der Informatik und der Betriebswirtschaftslehre hier in den vergangenen Jahren entwickelt haben. Die richtigen Reaktionen auf turbulente Märkte und technische Veränderungen führen zu neuen Unternehmensmodellen und technischen Lösungen.
    Moderne Produkte und eine immer stärkere Ausrichtung auf spezifische Märkte und Kundenanforderungen lassen den Bedarf an Ingenieuren stark ansteigen. "Wir brauchen in der Zukunft aber nicht nur Spezialisten, sondern auch Generalisten, die in der Lage sind, komplexe Zusammenhänge in Technik und Management zu beherrschen", sagt Prof. Engelbert Westkämper, der Sprecher der Schule. In Zukunft stehen neue Herausforderungen in der Produktionstechnik an, die einerseits die technische Führung in der Welt und andererseits aber auch eine hohe Effizienz der Ressourcen ermöglichen soll.
    In der Graduiertenschule haben junge Absolventen Gelegenheit, das ihnen dazu in der Universität noch nicht vermittelte Wissen anderer Fachgebiete zu erwerben und zugleich mit wissenschaftlicher Arbeitsweise Probleme der Praxis zu lösen. Grundlagenforschung und Anwendung fließen hier zusammen. Das hat bereits viele Industrieunternehmen der Region begeistert und sie werden sich mit Stipendien an der Schule beteiligen. Viele verfolgen das Ziel, junge und hoch qualifizierte Absolventen aus den Fachgebieten der Technik, Informatik und Betriebswirtschaft früh an die Unternehmen zu binden und im Dualen System der Schule auf Führungsaufgaben vorzubereiten. Die Graduiertenschule wird zur Kaderschmiede des Führungsnachwuchses für die Wirtschaft. "Wir sind überzeugt, dass das Arbeiten mit den Hidden Champions der Region zu einer Qualifikation führen wird, die an keiner anderen Universität der Welt erreichbar ist", betont Prof. Westkämper.
    Die Wissenschaft kommt nicht zu kurz, denn gerade die Produktionstechnik hält eine hohe Breite grundlegender Fragestellungen bereit. Das Gebiet umfasst sowohl die Erforschung der Fertigungsprozesse als auch die Entwicklung von neuartigen Maschinen und Anlagen, den Einsatz von Informations- und Kommunikationstechniken, die Gestaltung menschlicher Arbeit oder die sozialen Bedingungen von Arbeit und schließlich das strategische und operative Management. "Wir wollen die zukünftigen Gestalter der Spitzenklasse von Unternehmen der verarbeitenden Industrie heranziehen", sagt Westkämper.
    Die Schule hat eine klare fachliche Orientierung und kann mit der interdisziplinären Gruppe von herausragenden Wissenschaftlern und Lehrern der Universität Stuttgart die Zukunftskonzepte der Wirtschaft entwickeln. Die Universität unterstützt die Schule als eine fakultätsübergreifende Einrichtung mit eigenen Mitteln. Sie gibt der Schule ein eigenes Promotionsrecht und vor allem auch Gelegenheit, die führenden Köpfe der Welt auf diesem Gebiet hier einzubeziehen. Mit den Spitzenunis der Technik in den USA, Europa und Japan wurden dazu bereits Kooperationsabkommen getroffen.
    Der nächste Schritt zur Entwicklung der Schule wurde bereits mit einem Antrag für eine Pilotstudie für ein "European Institute of Technologie" für das Fachgebiet Manufacturing gestellt.

    Weitere Informationen zur Graduiertenschule finden Sie unter
    <www.gsame.de und www.lernfabrik-aie.de>


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Maschinenbau, Meer / Klima, Umwelt / Ökologie, Werkstoffwissenschaften
    überregional
    Forschungsprojekte, Organisatorisches
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).