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26.10.2007 09:23

Wenn Dünnsein das Leben beherrscht - Studie zur Therapie von Magersucht

Petra Schultze Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Universitätsklinikum Ulm

    Die Ulmer Universitätsklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie führt mit acht weiteren Uniklinika die bisher größte Studie zu verschiedenen ambulanten Therapien bei Magersucht (Anorexia nervosa) durch. Die Studie mit 237 Teilnehmerinnen wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert.

    Ihre Gedanken drehen sich dauern um das Thema Essen. Sie wollen so dünn wie irgend möglich sein, haben ständig Angst, dick zu werden, machen Sport und Diäten, um nur nicht zuzunehmen. Junge Frauen mit Magersucht, der Anorexia nervosa, leiden an einer ernstzunehmenden psychosomatischen Erkrankung. Sie ist langwierig, nach Therapieerfolgen gibt es sehr häufig Rückfälle, die Krankheit kann chronisch werden. "Unter allen psychisch bedingten Krankheiten weist sie unter jungen Menschen die höchste Sterberate auf", so Professor Dr. Jörn von Wietersheim, Leiter der Psychosomatischen Ambulanz der Universitätsklinik für psychosomatische Medizin und Psychotherapie, der die Studie in Ulm leitet. Grund dafür sind körperliche Schäden durch Mangel- und Fehlernährung, die beispielsweise zum plötzlichen Herztod führen können. Aber auch Selbstmord spielt eine große Rolle.

    In der ANTOP-Studie (Ambulante Therapie bei Anorexia nervosa) sollen zwei therapeutische Ansätze als ambulante Behandlung mit den Standardtherapien bei niedergelassenen Ärzten verglichen werden. Ein speziell für dieses Störungsbild entwickelter verhaltenstherapeutischer Ansatz geht von den Symptomen aus, das Essverhalten wird protokolliert und Therapeut und Patientin versuchen, z.B. mit Hilfe von Esstagebüchern, ein anderes Essverhalten zu ermöglichen. Der psychodynamische Therapieansatz geht mehr von der Persönlichkeit der Betroffenen aus, betrachtet die Essstörung als Ausdruck von dahinter liegenden Problemen und Konflikten. Über zehn Monate hinweg werden die Studienteilnehmerinnen dabei in 40 Sitzungen nach genau festgelegten Abläufen therapiert. "Es gibt Hinweise darauf, dass die ausgewählten speziellen Therapien eventuell günstigere Ergebnisse bringen könnten", erklärt von Wietersheim.

    In Deutschland sind etwa 100.000 junge Frauen von Magersucht betroffen, ihr Bodymaßindex (Körpergewicht geteilt durch Größe im Quadrat) liegt unter 17,5. Auslöser der Krankheit sind häufig Konflikte in der Pubertät und ein niedriges Selbstwertgefühl. Mit dem Wunsch, dünn zu sein, versuchen viele junge Frauen, diesen Konflikten zu begegnen - das Dünnsein kann sich dabei zu einem eigenständigen Wert entwickeln, dem alles untergeordnet wird.

    Junge Frauen mit einem Bodymaßindex zwischen 15 und 18,5, die bereits 18 Jahre alt sind, können an der Studie teilnehmen, wenn sie die Diagnosekriterien einer Magersucht erfüllen. Interessenten können sich an die Psychotherapeutische Ambulanz der Universitätsklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie Ulm wenden.
    Tel: 0731 - 500 61831
    Mail: joern.vonwietersheim@uniklinik-ulm.de

    Gerne vermitteln wir Ihnen Interviews mit unseren Experten.

    Anbei finden Sie ein Foto von Prof. von Wietersheim und eine grafische Darstellung zum Krankheitsbild der Magersucht, die Sie im Rahmen der Berichterstattung über die Studie mit folgender Quellenangabe nutzen können: Ganter, UK Ulm.

    Mit freundlichen Grüßen,

    Petra Schultze

    Universitätsklinikum Ulm
    Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
    Albert-Einstein-Allee 29
    89081 Ulm

    Tel: 0731 - 500 43025
    Fax: 0731 - 500 43026
    E-Mail: petra.schultze@uniklinik-ulm.de


    Weitere Informationen:

    http://www.uniklinik-ulm.de/psychosomatik - Ulmer Universitätsklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherape


    Bilder



    Grafik: UK Ulm Ganter
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    Prof. Dr. Jörn von Wietersheim
    Prof. Dr. Jörn von Wietersheim
    UK Ulm
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Gesellschaft, Medizin
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     


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    Prof. Dr. Jörn von Wietersheim


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