Schlüsselübergabe in der Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie des Essener Universitätsklinikums: Zum 1. August wurde dort der langjährige Klinikdirektor, Professor Dr. Horst Sack, von den Aufgaben eines Hochschullehrers entpflichtet - am sel-ben Tag trat Professor Dr. Martin Stuschke die Nachfolge auf der C4-Professur für Strahlenheilkunde und als Direktor der Klinik an.
195/2000
31. Juli 2000
Der aus Mönchengladbach stammende Horst Sack, der 1961 in München promoviert worden war und 1963 seine Approbation als Arzt erhalten hatte, kam bereits 1964 an die von Eberhard Scherer geleitete Essener Strahlenklinik und erhielt hier seine Facharzt-Ausbildung. 1968 wurde er Facharzt für Radiologie, 1969 habilitierte er sich für das Fach Klinische Radiologie.
Fünf Jahre später nahm Sack einen Ruf auf die Professur für Strahlentherapie an der Universität zu Köln an. Sack baute dort eine strahlentherapeutische Klinik auf und war seit Gründung des Tumorzentrums im Jahre 1977 Vorsitzender bis Ende Okto-ber 1985. Zu diesem Zeitpunkt kehrte er nach Essen zurück und übernahm als Nachfolger von Eberhard Scherer die Leitung der Klinik für Strahlentherapie und den entsprechenden Lehrstuhl.
Mamma- und Prostatakarzinom, die malignen Non-Hodgkin-Lymphome und die Bestrahlungsplanung sind wissenschaftliche Schwerpunkte von Horst Sack. Er war Leiter der multizentrischen deutschen Therapiestudie über die frühen Stadien des Non-Hodgkin-Lumphoms sowie Organisator und Leiter verschiedener wissenschaftlicher Symposien über Mammakarzinom, Hoden- und Hirntumoren und andere Themen. Unter Sacks Leitung wurden an der Essener Strahlenklinik die Hypertermie (Überwärmebehandlkung bei der Krebstherapie), die Strahlentherapie mit Neutronen, die intraoperative Strahlentherapie und die Brachytherapie von Gefäßverschlüssen zu Arbeitsschwerpunkten ausgebaut
Eine Fülle hochrangiger Publikationen aus seiner Klinik belegt die wissenschaftliche Vitalität, die Sack auch bei der Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses entwickelt hat. Elf Strahlentherapeuten haben bei ihm habilitiert, fünf von ihnen sind heute Inhaber von C4-Professuren, zwei Inhaber einer C3-Professur.
Die vielfältigen Leistungen in Forschung und Krankenversorgung trugen Sack Auszeichnungen und die Berufung in zahlreiche wissenschaftliche Gremien ein. 1974 erhielt er den Hermann Holthusen-Ring der Deutschen Röntgengesellschaft, 1984 war er Präsident der 65. Jahrestagung der Deutschen Röntgengesellschaft in Baden-Baden und 1986 Präsident der 5. Jahrestagung der Europäischen Gesellschaft für Strahlentherapie und Onkologie in Baden-Baden. Von 1987 bis 1996 führte Sack den Vorsitz in der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Tumorzentren, von 1991 bis 1994 war er Präsident der Deutschen Röntgengesellschaft und von 1993 bis 1995 Präsident der Europäischen Gesellschaft für Strahlentherapie und Onkologie (ESTRO).
Über die Arbeit als Wissenschaftler und Arzt hinaus engagierte sich Horst Sack auch in der Selbstverwaltung der Universität. Er war von 1988 bis 1990 Dekan der Medizinischen Fakultät und von 1995 bis 1998 Ärztlicher Direktor des Klinikums.
Sein Nachfolger, Professor Dr. Martin Stuschke, ist in Essen nicht unbekannt. Nach seinem Studium in Wien und Düsseldorf hatte er von 1983 bis 1998 am Essener Universitätsklinikum gearbeitet und hier seine Ausbildung zum Facharzt für Radiologie und zum Facharzt für Strahlentherapie absolviert. Eberhard Scherer, Horst Sack und auch der frühere Direktor des Röntgendiagnostischen Zentralinstituts, Eberhard Löhr, waren seine Lehrer. 1993 habilitierte sich Stuschke für das Fach Radiologische Onkologie. 1998 übernahm er die C3-Professur für Strahlentherapie an der Berliner Charité. Von Berlin kehrte er nun nach Essen zurück.
Stuschkes wissenschaftliche Schwerpunkte liegen in der technischen und methodischen Weiterentwicklung der Bestrahlungsplanung sowie in der Untersuchung von strahleninduzierten biologischen Effekten. Für seine Arbeiten ist er mehrfach ausgezeichnet worden. So ist er Träger des Paul-Krause-Preises der Rheinisch-Westfälischen Röntgengesellschaft und des Wilhelm-Conrad-Röntgen-Preises der Deutschen Röntgengesellschaft. In diesem Jahr wurde er für die beste klinische Studie mit dem Arthur-Walpole-Preis der Deutschen Krebsgesellschaft ausgezeichnet.
Die Schwerpunkte der klinischen Arbeit liegen in der Behandlung von Lungenkrebs, Kopf-Hals-Tumoren und Speiseröhren-Karzinomen, sowie in der Strahlenbehandlung gynäkologischer Tumoren.
Stuschkes Berufung gewährleistet, dass die erfolgreiche Arbeit der Strahlenklinik, die bereits unter ihren bisherigen Direktoren Scherer und Sack weit über die Grenzen Deutschlands hinaus bekannt geworden ist, auf nationaler Ebene und im Rahmen ihrer internationalen Kooperationen kontinuierlich fortgesetzt werden kann.
Redaktion: Monika Rögge, Telefon (02 01) 1 83-20 85
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
regional
Personalia
Deutsch
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