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26.10.2007 10:39

Braunschweiger Holzforscher sehen Algenbefall an Hausputzen voraus

Sybille Templin Presse und Öffentlichkeitsarbeit
Fraunhofer-Gesellschaft

    Algenbefall an den Außenputzen hat vielfältige Gründe, z.B. vermehrte Stickoxide in der Luft. Fraunhofer-Forscher können nun vorausberechnen, ob und wann ein Hausbesitzer mit diesen Mikroorganismen an seiner Hausfassade rechnen muss. Damit können Verbraucher künftig verlässlich die Qualität von Hausputzen hinsichtlich ihrer Algenresistenz beurteilen.

    Grün ist die Farbe der Hoffnung, sie ist Sinnbild für das Leben, für die Natur, für ökologische Korrektheit. Weniger gern gesehen wird sie an Fassaden, genauer gesagt auf dem Außenputz. Gerade hier breitet sie sich jedoch in Form von Algenwachstum immer mehr aus.
    Ein Grund von vielen ist die vermehrte Nutzung von Dieselfahrzeugen. Die ausgestoßenen Stickoxide lagern sich auf Fassaden ab und dienen den unerwünschten Mitbewohnern als Nahrungsquelle. Ein weiterer Grund ist die bessere Dämmung vieler Gebäude. Sie führt zu kälteren Wandaußenflächen, auf denen Wasser kondensiert. Diese Feuchtigkeit birgt einen idealen Lebensraum für Algen.
    Bauherren wüssten natürlich gern, wie wahrscheinlich und innerhalb welches Zeitraums auf ihrem Putz Algen zu erwarten sind, um ggf. auf ein alternatives Produkt auszuweichen. Für derartige Prognosen entwickeln die Wissenschaftler des Fraunhofer-Instituts für Holzforschung, Wilhelm-Klauditz-Institut (WKI), derzeit ein Verfahren. Es qualifiziert Putze schnell und verlässlich. Die Braunschweiger Forscher planen hierfür die Einführung eines Klassifikationsschemas, ähnlich der Einteilung von Kühlschränken in Energieeffizienzklassen. Bauherren hätten auf einen Blick eine zuverlässige Entscheidungsgrundlage hinsichtlich der Algenresistenz ihrer Hausfassade.
    Ein Putz wird dabei in zwei Schritten bewertet. Zunächst wird untersucht, ob und wenn ja in welcher Menge und für welchen Zeitraum der Putz an seiner Oberfläche Feuchtigkeit bildet. Ein zweiter Untersuchungsschritt erlaubt Rückschlüsse darauf, ob der Putz unter Umständen Substanzen enthält, die ein Algenwachstum verhindern.
    Erste Versuchsreihen liefern bereits überzeugende Ergebnisse und lassen eine zügige Marktreife dieses Verfahrens erwarten. Damit stünde der Putzindustrie in zuverlässiges Qualitätskriterium zur Verfügung. Es ließe sich offensiv vermarkten und hielte den Wettbewerb der Billiganbieter auf Distanz.
    In einem zusätzlichen Schritt kann dann noch die Frage beantwortet werden, ob die unmittelbare Umgebung eines Bauobjekts ein Algenwachstum erwarten lässt. In diesem etwas aufwändigen Verfahren müssen allerdings viele komplexe Randbedingungen berücksichtigt werden, so dass es voraussichtlich zunächst größeren und kommerziellen Bauvorhaben vorbehalten bleiben dürfte.

    Kontakt:
    Dipl.-Ing. (FH) Norbert Rüther
    Fraunhofer-Institut für Holzforschung
    Wilhelm-Klauditz-Institut - WKI
    Bienroder Weg 54 E
    D-38108 Braunschweig
    Phone: +49(0)531-2155-402
    Fax: +49(0)531-2155-451
    email: norbert.ruether@wki.fraunhofer.de


    Weitere Informationen:

    http://www.wki.fraunhofer.de


    Bilder

    Unregelmäßiger Algenbefall auf einer Putzfassade mit Wärmedämmverbundsystem
    Unregelmäßiger Algenbefall auf einer Putzfassade mit Wärmedämmverbundsystem
    Foto: WKI
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    Makroskopische Aufnahme eines Putzes mit Algenbefall
    Makroskopische Aufnahme eines Putzes mit Algenbefall
    Foto: WKI
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Chemie, Informationstechnik, Werkstoffwissenschaften
    überregional
    Forschungsergebnisse, Forschungsprojekte
    Deutsch


     

    Unregelmäßiger Algenbefall auf einer Putzfassade mit Wärmedämmverbundsystem


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    Makroskopische Aufnahme eines Putzes mit Algenbefall


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