Verursacher sind Bakterien, die von Zecken uebertragen werden
Der zehnjaehrige Markus wacht morgens mit einem geschwollenen und schmerzhaften Kniegelenk auf. Seine Mutter macht dafuer zunaechst den Sportunterricht vom Vortag verantwortlich. Doch spaeter findet der Arzt heraus, dass Markus an einer sogenannten Lyme-Arthritis leidet.
An dieser Gelenkentzuendung sind die von Zecken uebertragenen Bakterien namens Borrelia burgdorferi schuld. Also wird Markus mit Antibiotika behandelt, und zwar erfolgreich: Nach drei Monaten ist er voellig beschwerdefrei und kann wieder am Sportunterricht teilnehmen.
Bei Sebastian (12) begann die Erkrankung aehnlich. Doch mittlerweile ist der Junge bei verschiedenen Aerzten mit vier unterschiedlichen Antibiotika behandelt worden - ohne Erfolg. Es wurden auch Steroide ins Gelenk injiziert. Doch nun muss Sebastian operiert werden, da die Gelenkentzuendung chronisch geworden ist und sich bereits fast zwei Jahre lang hinzieht.
Worin besteht der Unterschied zwischen diesen beiden Patienten mit einer Lyme-Arthritis? Dieser Frage gehen PD Dr. Hans-Iko Huppertz und seine Arbeitsgruppe von der Kinderklinik der Universitaet Wuerzburg nach. In einer Pilotstudie haben sie bei einigen Patienten mit Lyme-Arthritis besondere Immunzellen gefunden, die sogenannten CD 8-positiven zytotoxischen T-Zellen. Diese Abwehrzellen sind in der Lage, andere Zellen des Koerpers abzutoeten, wenn diese mit Borrelia-Bakterien infiziert sind. Die Wuerzburger Wissenschaftler wollen nun untersuchen, welche Funktion diese Zellen bei einer Lyme-Arthritis im Kindes- und Jugendalter insbesondere beim Verschwinden der Gelenkentzuendung ausueben.
"Erste Befunde sprechen dafuer, dass diese Zellen erst dann im peripheren Blut nachweisbar sind, wenn die Arthritis ausheilt", sagt Dr. Huppertz. Daraus ergebe sich der Verdacht, dass die Killerzellen moeglicherweise noch nicht vorhanden oder nicht aktiv sind, solange die Gelenkentzuendung fortbesteht. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) foerdert diese Untersuchungen an der Kinderklinik der Universitaet Wuerzburg.
Dr. Huppertz erhofft sich von den Untersuchungen nicht nur ein besseres Verstaendnis der Krankheitsentstehung durch Borrelia burgdorferi. Moeglicherweise wird sich auch die Therapie einer Lyme-Arthritis verbessern lassen. Zudem koennten Impfstrategien gegen Borrelia burgdorferi besser geplant werden. Und vielleicht erlauben die Forschungen auch Rueckschluesse auf andere chronisch-entzuendliche Gelenkerkrankungen unbekannter Ursache, zum Beispiel Rheuma bei Kindern.
Kontakt: PD Dr. Hans-Iko Huppertz, Telefon (0931) 201-3752, Fax (0931) 201-2242, E-Mail: kink076@mail.uni-wuerzburg.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
Forschungsprojekte
Deutsch
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