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01.11.2007 09:38

Noch 20 Tage bis zum DGPPN-Kongress 2007

Dr. Thomas Nesseler Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Nervenheilkunde (DGPPN)

    Presse-Information
    Nr. 21 / 1. November 2007

    Noch 20 Tage bis zum DGPPN-Kongress 2007
    Fehldiagnosen bei Migranten häufiger
    Kulturspezifische Aspekte müssen bei der Diagnose von Psychosen berücksichtigt werden

    Die Rolle kulturspezifischer Aspekte bei der Diagnose psychischer Erkrankungen ist ein Thema auf der diesjährigen Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Nervenheilkunde (DGPPN), die vom Mittwoch, den 21. November, bis Samstag, den 24. November 2007, in Berlin stattfindet. Studien haben gezeigt, dass die diagnostische Unsicherheit und die Fehlklassifikationsrate bei der Schizophreniediagnostik bei türkisch-stämmigen Migranten in Deutschland höher sind als bei Einheimischen. Hintergrund ist eine fehlende Berücksichtigung kulturspezifischer Faktoren bei der Diagnostik und Klassifikation psychischer Erkrankungen. Die international anerkannten Klassifikationssysteme psychischer Störungen ICD 10 und DSM IV wurden federführend im Euro-Amerikanischen Kulturkreis entwickelt und besitzen daher auch vorrangig für diesen ihre Gültigkeit.

    Bei der Anwendung dieser Klassifikationssysteme auf Migranten und in entlegenen Kulturen besteht die Gefahr, kulturtypische Varianten in der Ausprägung der psychopathologischen Phänomene zu übersehen und ethnozentristische Fehlzuordnungen vorzunehmen. Dies gilt insbesondere für den Krankheitsbereich der Psychosen, wenn z.B. bei Afrikanern das sehen von Ahnengeistern als psychotisches Symptom (fehl-) diagnostiziert wird.

    Eine befriedigende wissenschaftliche Klassifikation kulturabhängiger Syndrome ist bis heute aufgrund der Vielfalt und des Variantenreichtums psychotischer Störungsbilder noch nicht zuverlässig gelungen, schlussfolgert Professor Dr. Wielandt Machleidt, Leiter der Abteilung Sozialpsychiatrie und Psychotherapie an der Medizinischen Hochschule Hannover und Vorsitzender des Referats "Transkulturelle Psychiatrie" der DGPPN. Machleidt wird im Rahmen eines Präsidentensymposiums am Freitag, den 23. November, 10.30 bis 12.00 Uhr, auf dem DGPPN-Kongress der Frage nachgehen, welche Rollen kulturspezifische Aspekte bei der Diagnostik und Klassifikation psychischer Erkrankungen spielen.

    Das ausführliche Programm zum DGPPN-Kongress 2007 im Internet unter:
    www.dgppn-kongress.de

    Presseanfragen sowie Presseanmeldungen zum DGPPN-Kongress:
    Dr. Thomas Nesseler, DGPPN-Hauptgeschäftsstelle Berlin-Mitte
    Reinhardtstraße 14, 10117 Berlin,
    Tel. 030/28096602, Fax 030/28093816
    sekretariat@dgppn.de

    Bitte beachten: Anmeldung zu den Presseveranstaltungen bitte bis
    spätestens Dienstag, den 13. November 2007!


    Weitere Informationen:

    http://www.dgppn.de
    http://www.dgppn.de/de_presse_145.
    http://www.dgppn-kongress.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin, Psychologie
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

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