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02.11.2007 13:09

Mit Traueranzeigen gegen den Herzinfarkt

Pierre König Öffentlichkeitsarbeit
Deutsche Herzstiftung e.V./Deutsche Stiftung für Herzforschung

    Plakat-Aktion der Deutschen Herzstiftung soll wachrütteln

    (Frankfurt am Main, 2. November 2007) Nach wie vor sterben in Deutschland jedes Jahr fast 150.000 Menschen an den Folgen eines Herzinfarkts. Viele verlieren nur deshalb ihr Leben, weil sie nicht rechtzeitig den Notarzt rufen. Anlässlich der Herzwoche macht die Deutsche Herzstiftung deshalb mit Traueranzeigen auf Großplakaten auf die fatalen Folgen des Wartens aufmerksam. Die Plakat-Aktion in über 50 Städten startet Anfang November.

    Auf einer der Traueranzeigen ist zu lesen: "In tiefer Trauer nehmen wir Abschied von meinem geliebten Mann, unserem Vater, Bruder und Freund Zacharias Zauderlich. Es sah alles nach Herzinfarkt aus. Doch er hatte Angst vor falschem Alarm. Und wartete ab. Nun hat alles Warten ein Ende." Aber nicht nur Männer warten viel zu lange ab. Auch Frauen neigen aus falscher Bescheidenheit dazu. Deshalb gilt eine weitere Traueranzeige Senta Hedwig Zube-Scheiden, die ebenfalls ihr Leben verlor, weil sie zu lange wartete.

    "Dieses Zögern ist beim Herzinfarkt überaus typisch und in Deutschland jedes Jahr für zehntausende Todesfälle verantwortlich", stellt der Vorsitzende der Deutschen Herzstiftung Prof. Dr. med. Hans-Jürgen Becker fest. Gefährlich ist das Abwarten beim Herzinfarkt vor allem deshalb, weil jederzeit und ohne weitere Vorwarnung tödliches Kammerflimmern auftreten kann, das sich ohne medizinische Hilfe nicht beenden lässt. "Aus diesem Grund muss bei Verdacht auf Herzinfarkt sofort der Notruf erfolgen", sagt der Herzspezialist.

    Erschreckend: Notarzt wird durchschnittlich erst nach über drei Stunden alarmiert
    Wie die Analyse der Daten von bundesweit nahezu 400 Kliniken zeigt, vergehen bei einem Herzinfarkt im Durchschnitt mehr als drei Stunden, bis der Notarzt alarmiert wird. Trotz intensiver Aufklärungskampagnen warten die Menschen immer länger, bis sie zum Telefon greifen.
    "Diese Zeitspanne muss unbedingt verkürzt werden. Deshalb haben wir ein drastisches Motiv für die bundesweite Plakat-Kampagne gewählt, um die Bevölkerung wachzurütteln", erklärt Prof. Becker. "Angesichts der Tatsache, dass Patienten immer länger warten, sind wir gezwungen, zu ungewöhnlichen Maßnahmen zu greifen, um Leben zu retten."

    Woran erkennt man einen Herzinfarkt?
    Um im Notfall einen Herzinfarkt zu erkennen, sollte man die Alarmzeichen kennen. Typische Hinweise sind insbesondere starke Schmerzen im Brustkorb, die mehr als fünf Minuten anhalten und in verschiedene Körperregionen ausstrahlen können - zum Beispiel in die Arme, den Bauch, zwischen die Schulterblätter in den Rücken oder in den Hals und Unterkiefer. Oft machen sich Herzinfarkte als starkes Engegefühl bzw. massive Einschnürung im Herzbereich bemerkbar. Besonders bei Frauen äußern sie sich zudem häufig mit unspezifischen Symptomen wie Übelkeit, Luftnot, Bauchschmerzen und Erbrechen, was das Erkennen des Herzinfarkts erschweren kann. Wenn solche Beschwerden auftreten, immer sofort die 112 wählen.

    16/2007

    Informationen:
    Deutsche Herzstiftung e.V.
    Pressestelle
    Dr. Klaus Fleck / Pierre König
    Tel. 069/95 51 28-140
    Fax: 069/95 51 28-313
    koenig@herzstiftung.de


    Weitere Informationen:

    http://www.herzstiftung.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Forschungsergebnisse, Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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