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09.11.2007 00:01

Schizophrenie - Zukunftsperspektiven in Klinik und Forschung

Philipp Kressirer Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Klinikum der Universität München

    Beim 3. Münchner Kraepelin-Symposium (9./10. November 2007) wird der mit 15.000 Euro dotierte Kraepelin-Forschungspreis verliehen

    Rund 800.000 Bundesbürger erkranken mindestens einmal im Leben an Schizophrenie. Die Folgen sind Veränderungen der Wahrnehmung, insbesondere Realitätsverlust mit Wahnideen und Halluzinationen, sowie Verhaltensänderungen und Identitätsverlust. Noch immer sind die Krankheitsursachen nicht gänzlich bekannt, als sicher gilt aber, dass eine genetische Veranlagung zur Entstehung der Erkrankung beiträgt. Daher spielt die Erforschung der Entwicklung der Schizophrenie eine zentrale Rolle bei der Verbesserung von Diagnose und Therapie.

    Dies kommt beim 3. Münchner Kraepelin-Symposium am 9. und 10. November 2007 in doppelter Hinsicht zum Ausdruck. Neben Fachvorträgen von Experten aus Deutschland und der Schweiz erhalten zwei Forscher den mit 15.000 Euro dotierten Kraepelin-Forschungspreis:

    Dr. phil. Marcus Ising, Leiter der Arbeitsgruppe Molekulare Psychologie am Max-Planck-Institut für Psychiatrie in München und
    PD Dr. med. Dan Rujescu, Leiter der Sektion Molekulare und Klinische Neurobiologie an der Psychiatrischen Klinik und Poliklinik der Ludwig-Maximilians-Universität.

    Dr. Marcus Ising beschäftigt sich mit der Störung der primären Stresshormonachse, der so genannten Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrinden-Achse (HPA-Achse). Störungen in diesem System sind ein häufiges Merkmal der akuten Depression, ein oftmals initiales Symptom der Schizophrenie. Forschungserkenntnisse lassen darauf schließen, dass pharmakologische Ansätze, die auf eine Dämpfung der HPA-Achse abzielen, eine vielversprechende Strategie für die Behandlung von Stresserkrankungen, wie Depressionen oder Angsterkrankungen, darstellen könnten.

    Dr. Dan Rujescu erforscht die Genetik und Neurobiologie psychiatrischer Erkrankungen und so genannter intermediärer Phänotypen. Das sind Menschen, die das Risiko für Schizophrenie aufgrund bestimmter Symptome in sich tragen, selbst aber nicht betroffen sind. In seiner Arbeitsgruppe werden genetische, molekulare, zelluläre und systemische Ansätze kombiniert, um dieser komplexen Erkrankung auf die Spur zu kommen.

    Mit dem Kraepelin-Symposium und dem Forschungspreis soll auch das Werk von Emil Kraepelin (1856-1926) geehrt werden, der die psychiatrische Klassifikation und Forschung methodisch und inhaltlich nachhaltig geprägt hat. Kraepelin wirkte von 1903 bis 1926 in München. Aufgrund seiner wissenschaftlichen Bemühungen und seinem Forschergeist gründete er 1917 während seiner Zeit als Direktor der Königlich Psychiatrischen Klinik in München zusätzlich die Deutsche Forschungsanstalt für Psychiatrie (das heutige Max-Planck-Institut für Psychiatrie).

    Hinweis für Journalisten:
    Sofern Sie bei der Preisverleihung am 9. November und/oder am Symposium teilnehmen möchten, wenden Sie sich bitte an Karin Koelbert, Tel. 089/5160-5331, E-Mail: karin.koelbert@med.uni-muenchen.de.
    Das Symposium findet im Hörsaal der Klinik und Poliklinik für Psychiatrie statt, Nussbaumstraße 7, 80336 München.

    Kontakt
    Prof. Dr. med. Norbert Müller
    Klinik und Poliklinik für Psychiatrie
    Klinikum der Universität München
    Nussbaumstr. 7,
    D-80336 München
    Fon: ++49-89-5160-5331
    Fax: ++49-89-5160-4548

    Klinikum der Universität München
    Im Klinikum der Universität München (LMU) werden an den Standorten Großhadern und Innenstadt jährlich rund 81.000 Patienten stationär, 12.000 teilstationär und 370.000 Patienten ambulant behandelt. Die 44 Fachkliniken, Institute und Abteilungen verfügen über mehr als 2.300 Betten. Von insgesamt 9.000 Beschäftigten sind rund 1.800 Mediziner. Forschung und Lehre ermöglichen eine Patientenversorgung auf höchstem medizinischem Niveau. Das Klinikum der Universität München hat im Jahr 2006 mehr als 58 Millionen Euro an Drittmitteln eingeworben und ist seit Juni 2006 Anstalt des öffentlichen Rechts.
    Weitere Informationen finden Sie im Internet.


    Weitere Informationen:

    http://www.klinikum.uni-muenchen.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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