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04.08.2000 14:49

Sonnenschutzfaktor für Gebäude

Beate Koch Kommunikation
Fraunhofer-Gesellschaft

    Kaum strahlt die Sonne an einem schönen Sommertag, beginnt in modernen Glasgebäuden das Stöhnen über Hitze und blendendes Licht. Eine kostengünstige thermotrope Glasscheibe kann Abhilfe schaffen.

    Sommer und Sonnenschein - lang ersehnt in diesem Jahr. Doch kaum bahnen sich die Sonnenstrahlen ihren Weg, beginnt in den modernen Glasbauten das Stöhnen über Hitze und blendendes Licht. Jalousien, Rollos oder Vorhänge werden auf- und abgekurbelt, von links nach rechts gezogen. Eine wesentlich elegantere und weniger anstrengende Lösung sind Fenster, die sich selbst abschatten. Wissenschaftler des Fraunhofer-Instituts für Bauphysik IBP in Stuttgart entwickelten im Auftrag der Industrie Glasscheiben, die ab einer bestimmten Temperatur milchig weiß werden und somit als Sonnenschutz dienen.

    »Ziel unserer Arbeiten war es, ein thermotropes System zu finden, das sich einfach herstellen lässt, um mit den herkömmlichen, mechanischen Sonnenschutzeinrichtungen konkurrieren zu können«, berichtet Dr.-Ing. Holger Gödeke vom IBP. Das Ergebnis: T-OPAL® - eine Gießharzscheibe mit eingelagerter Polymerschicht. »Gießharzscheiben werden bislang zum Brand- oder Schallschutz eingesetzt. Die Produktion wird nun ein wenig abgeändert«, kommentiert Gödeke weiter. »Die Polymere werden als dünnflüssige Masse zwischen zwei Glasscheiben eingegossen. Unter UV-Strahlung verwandeln sie sich in eine feste Schicht.« Ab einer bestimmten Temperatur - sie lässt sich bei der Herstellung einstellen - verändern die in der Polymerschicht eingelagerten Kristalle ihre Struktur. Die zunächst durchsichtige Fensterscheibe trübt sich.

    Doch an einem sonnigen Wintertag kann die Sonne ungehindert ins Haus scheinen, damit die Solarenergie passiv genutzt werden kann. Denn erst Temperatur und Strahlungsintensität zusammen setzen die Veränderung in Gang. »Ist die Scheibe erst einmal opak, muss die Temperatur um 5 bis 10 Grad sinken, beispielsweise über Nacht, damit wieder eine klare Durchsicht möglich ist«. Die kostengünstigen Scheiben eignen sich als Sonnenschutz für Wintergärten, Lichtkuppeln, Gewächshäuser oder Automobile, dienen als Blendschutz für Oberlichter und Überkopfverglasungen in Bahnhöfen und Museen oder bewahren Solarkollektoren vor Überhitzung.

    Derzeit läuft eine Langzeitstudie mit ersten prototypischen Fensterscheiben in Stuttgart und Arizona. Marktreife Produkte sind in ein bis zwei Jahren zu erwarten.

    Ansprechpartner:
    Dr.-Ing. Holger Gödeke
    Telefon: 07 11/9 70-33 76
    Telefax: 07 11/9 70-33 85
    E-Mail: goedeke@ibp.fhg.de

    Fraunhofer-Institut für Bauphysik IBP
    Nobelstraße 12
    70569 Stuttgart
    Pressekontakt:
    Rita Schwab
    Telefon: 07 11/9 70-33 01
    Telefax: 07 11/9 70-33 95
    E-Mail: schw@ibp.fhg.de


    Weitere Informationen:

    http://www.ibp.fhg.de
    http://www.ibp.fhg.de/gips/cd_intel.htm


    Bilder

    © Fraunhofer IBP - Ab einer bestimmten Temperatur verändern die in der Polymerschicht eingelagerten Kristalle ihre Struktur. Die zunächst durchsichtige Fensterscheibe trübt sich.
    © Fraunhofer IBP - Ab einer bestimmten Temperatur verändern die in der Polymerschicht eingelagerten ...

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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Bauwesen / Architektur, Elektrotechnik, Energie, Werkstoffwissenschaften
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

    © Fraunhofer IBP - Ab einer bestimmten Temperatur verändern die in der Polymerschicht eingelagerten Kristalle ihre Struktur. Die zunächst durchsichtige Fensterscheibe trübt sich.


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