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09.11.2007 15:16

Neurodermitis-Patienten mit Milbenallergie gesucht

Frank Luerweg Abteilung Presse und Kommunikation
Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn

    Etwa fünf bis sechs Millionen Menschen leiden derzeit in Deutschland unter Neurodermitis, einer chronisch-entzündlichen Hauterkrankung. Allergieauslöser wie Hausstaubmilben haben sich als Risikofaktor für Neurodermitis entpuppt. Genau hier setzt ein neuer Behandlungsansatz an, den die Bonner Universitätsklinik für Dermatologie und Allergologie derzeit bei Erwachsenen zwischen 18 und 55 Jahren im Rahmen einer klinischen Studie erprobt.

    Charakteristisch für das atopische Ekzem, auch Neurodermitis genannt, sind ein unerträglicher Juckreiz sowie eine entzündete und schuppige Haut. Sieben von zehn der Betroffenen sind - oft ohne es zu wissen - auch allergisch gegen Hausstaubmilben. Diese Allergie verschlechtert das Hautbild und verstärkt den Juckreiz. Bei dem neuen Therapieansatz werden Neurodermitis-Patienten, die gleichzeitig an einer mittelschweren oder schweren Hausstaubmilbenallergie leiden, ein Jahr lang mit einer Immuntherapie behandelt, der so genannten Hyposensibilisierung. Der Patient bekommt die Allergie auslösende Substanz wiederholt in langsam steigender Dosierung zugeführt. Die Hyposensibilisierung setzt damit direkt an der Ursache von Allergien an. Menschen mit allergischem Schnupfen aufgrund einer Milbenallergie können so dauerhaft nahezu beschwerdefrei werden. Der Einsatz dieser Therapie bei Neurodermitis ist noch verhältnismäßig neu, aber viel versprechend. Laut Professor Dr. Alexander Kapp, Direktor der Hautklinik der Medizinischen Hochschule Hannover, haben Neurodermitiker mit einer Hausstaubmilben-Allergie, die eine Immuntherapie erhielten, danach viel weniger Symptome und benötigen auch weniger Behandlung mit Kortisonsalben.

    Mit Anbruch der kühleren Jahreszeit sucht die Bonner Universitäts-Hautklinik jetzt weitere Studienteilnehmer. "Erwachsene, die unter Neurodermitis leiden und auf Milben allergisch reagieren, sollten sich möglichst bald melden", sagt Oberärztin Dr. Julia Hanfland. Denn die Allergene befinden sich im Kot der Tiere, der mit warmer und trockener Heizungsluft durch die Räume wirbelt. Dadurch leiden Betroffene vor allem im Herbst unter ihrer Hauterkrankung. Alle Teilnehmer erhalten während des Behandlungszeitraumes von einem Jahr eine umfassende medizinische Betreuung - inklusive kostenloser Medikamente gegen die Neurodermitis und ausführlichem Allergietest. Weitere Informationen erhalten Interessierte bei Ute Collenbusch, Klinik für Dermatologie und Allergologie des Universitätsklinikums Bonn, unter der Telefonnummer 0228/287-16811.

    Kontakt für die Medien:
    Dr. Julia Hanfland
    Oberärztin an der Klinik und Poliklinik für Dermatologie des Universitätsklinikums Bonn
    Telefon: 0228/287-15370
    E-Mail: julia.hanfland@ukb.uni-bonn.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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