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12.11.2007 15:17

3. German Conference on Chemoinformatics

Dr. Renate Hoer Abteilung Öffentlichkeitsarbeit
Gesellschaft Deutscher Chemiker e.V.

    Vom 11. bis 13. November 2007 veranstaltet die Fachgruppe Chemie-Information-Computer (CIC) der Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) in Goslar die 3. German Conference on Chemoinformatics (GCC). Sie befasst sich mit den vier Hauptthemen Chemoinformatik und Arzneimittelentwicklung, Chemieinformation, Molekül-Modellierung sowie computergestützte Materialwissenschaften und Nanotechnologie. Unter Chemoinformatik versteht man die Anwendung von Methoden der Informatik zur Lösung chemischer Probleme. Dazu zählt z.B., wie im Rahmen von Chemieinformationssystemen Molekülstrukturen und Moleküleigenschaften effizient gespeichert und durchsucht werden können. Die Molekül-Modellierung umfasst beispielsweise Moleküldesignprogramme, Computersimulationsmethoden, die Molekülmechanik und quantenchemische Methoden.

    Seit ihrem Bestehen trifft sich die Fachgruppe zu einem jährlichen CIC-Workshop, der 2005 erstmals in einem neuen internationalen Format als German Conference on Chemoinformatics veranstaltet wurde. Der nunmehr 21. Workshop eröffnete am 11. November mit einer "free-software session", in der zahlreiche "open source" Projekte, also freie, im Quellcode verfügbare Software in der Chemoinformatik vorgestellt wurden, sowie einer Software-Ausstellung von verschiedenen Unternehmen. Parallel dazu fand ein "Marktplatz" statt, auf dem nicht nur die üblichen Ausstellungen über Produkte und Leistungen, sondern auch Schulungen und detaillierte Produktpräsentationen gezeigt
    wurden. Höhepunkt des ersten Tages war der Abendvortrag "The Chemoinformatics Manifesto" von Alex Tropsha aus Chapel Hill, USA.

    Erstmals wurde während der Konferenz die Gmelin-Beilstein-Denkmünze der GDCh verliehen. Professor Dr. Henning Hopf, stellvertretender Präsident der GDCh, verlas zur Eröffnung der Tagung in krankheitsbedingter Abwesenheit der diesjährigen Preisträgerin Dr. Olga Kennard, Cambridge, UK, die Laudatio. Kennard wird für ihr Lebenswerk auf dem Gebiet der Kristallographie geehrt, speziell für die Gründung des Cambridge Crystallographic Data Center.

    Ein weiterer Höhepunkt der Tagung war neben dem wissenschaftlichen Programm die Verleihung der FIZ CHEMIE Berlin-Preise 2007, mit denen die Fachgruppe CIC am 12. November herausragende Diplom- und Doktorarbeiten auf dem Gebiet Chemie-Information-Computer auszeichnete. Die Preisträger sind die Nachwuchswissenschaftler Dr. Lars Schäfer, Chemiker und Biophysiker, sowie Dr. Ole Kayser, seines Zeichens promovierter Arzt und Bioinformatiker. Schäfer fertigte seine preisgekrönte Dissertation "Photoactivated Processes in Condensed Phase studied by Molecular Dynamics" am Max-Planck-Institut für Biophysikalische Chemie in Göttingen an. Er präsentierte hierin Erklärungen für physikalisch-chemische Vorgänge, die durch Licht in biologischer Materie ausgelöst werden. Er untersuchte und beschrieb vor allem molekulare lichtgetriebene Schaltmechanismen. Kayser hatte sich in seiner Diplomarbeit, angefertigt am Zentrum für Bioinformatik der Universität Hamburg, mit "Efficient Methods for the Generation of Bioactive Conformers of Small Molecules" befasst. Er entwickelte eine Simulationssoftware zur Vorhersage der wahrscheinlichsten 3D-Strukturen eines Wirkstoffes in gebundenem, bioaktivem Zustand.

    Besonders stolz ist die Fachgruppe CIC auf den in diesem Jahr erreichten neuen Teilnehmerrekord von 200 Teilnehmern, wodurch die bisherige Bestmarke des letzten Jahres noch einmal um ein Drittel übertroffen werden konnte. Mit dieser Entwicklung sieht sich der Vorstand in seiner Entscheidung bestätigt, die Tagung auf ein internationales Format mit Englisch als Tagungssprache umzustellen. Seit dem letzten rein deutschsprachigen CIC-Workshop in Boppard 2004 konnte damit die Teilnehmerzahl von 86 auf 200 gesteigert werden.

    Die Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) gehört mit über 27.000 Mitgliedern zu den größten chemiewissenschaftlichen Gesellschaften weltweit. Sie hat 25 Fachgruppen und Sektionen, darunter die Fachgruppe Chemie-Information-Computer mit rund 500 Mitgliedern. Die Fachgruppe wurde gegründet, weil auch in der Chemie die computergestützte Verwaltung, Archivierung, Analyse, Abfrage und Generierung von Information immer wichtiger wurde. Die Fachgruppe sieht ihre Hauptaufgabe darin, an der Information und Dokumentation sowie an Computeranwendungen in der Chemie interessierte in- und ausländische Wissenschaftler zusammenzubringen, um dieses Wissensgebiet durch regen Gedanken- und Erfahrungsaustausch und Vermittlung neuester Kenntnisse fortzuentwickeln.


    Weitere Informationen:

    http://www.gdch.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Chemie, Informationstechnik
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Personalia, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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