Universität Jena präsentiert Experimente aus dem 18. Jahrhundert bei der Wissenschaftsnacht am 16. November in Jena
Jena (14.11.07) Elektrizität zum Mitnehmen, abgefüllt in einer Flasche, gibt es zur 2. Langen Nacht der Wissenschaft am 16. November 2007 im Ernst-Haeckel-Haus (Berggasse 7) der Universität Jena. Dort wird das Projekt "Blitze, Funken, Licht und Farben - Elektrische und Optische Experimente um 1800" Einblicke in die Welt von Physikern und Chemikern, aber auch Schaustellern zur damaligen Zeit bieten.
"Mit der sogenannten Leidener Flasche konnten Ladungen vorübergehend gespeichert und somit auch transportiert werden. Derartige Experimente waren im 18. Jahrhundert bei den öffentlichen Demonstrationen von Elektrizität sehr beliebt", erklärt Dr. Heiko A. Weber vom Ernst-Haeckel-Haus, der Mitarbeiter in dem von der DFG geförderten Sonderforschungsbereich (SFB) 482 "Ereignis Weimar-Jena. Kultur um 1800" ist. Denn damals war Elektrizität nur in Form von Blitz und Donner bekannt. Dass plötzlich der Mensch Herr über dieses Naturereignis wurde, fand große Begeisterung bei den Menschen.
Aber nicht nur eine Leidener Flasche speichert Energie, sondern auch eine herkömmliche Batterie kann diese erzeugen. "Eine solche kann Groß und Klein am 16. November bei uns selbst bauen", so Weber.
Zu sehen gibt es auch eine originalgetreue Replikation einer Scheibenelektrisiermaschine, die von Studierenden und Mitarbeitern des SFB 482 selber nachgebaut wurde. Dies ist eine Apparatur, mit der im 18. Jahrhundert Elektrizität erzeugt wurde, und mit der Wissenschaftler und Schausteller gerne experimentierten. Der Jenaer Hof- und Universitätsmechaniker Georg Christoph Schmidt baute 1773 für seinen Herzog Carl August eine derartige Scheibenelektrisiermaschine, die erste im deutschen Sprachraum. Die Elektrizität entlädt sich in Blitzen und Knallgeräuschen, es riecht und gibt einen leichten Schmerz auf der Haut. Denn: "Mit ihr kann man Elektrizität einmal sensorisch - und dennoch ungefährlich - erleben", schwärmt Dr. Weber und ergänzt: "Die Elektrisiermaschine macht es möglich, Elektrizität anzufassen, da hier lediglich relativ niedrige Stromstärken erzeugt werden."
"Elektrizität kann chemische Substanzen auftrennen, sie kann Wärme und Licht produzieren, Brand stiften und Muskeln zucken lassen. Es gibt auch bestimmte Tiere, die Elektrizität erzeugen. So ist auch zu verstehen, dass sich Naturforscher um 1800 die Frage stellten, ob die Elektrizität etwa das Lebensfluidum ist", sagt Prof. Dr. Dr. Olaf Breidbach, Inhaber des Lehrstuhls für Geschichte der Naturwissenschaften. Die Besucher der Langen Nacht der Wissenschaften können es am 16. November herausfinden und sollten, wenn sie Elektrizität mit nach Hause nehmen wollen, eine gereinigte Glasflasche mitbringen.
Kontakt:
Dr. Heiko A. Weber
Institut für Geschichte der Medizin, Naturwissenschaft und Technik - Ernst-Haeckel-Haus - der Universität Jena
Berggasse 7, 07743 Jena
Tel.: 03641/949508
E-Mail: Heiko.A.Weber[at]uni-jena.de
http://www.uni-jena.de
http://www.sternstunden-jena.de
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Chemie, Elektrotechnik, Energie, Geschichte / Archäologie, Mathematik, Physik / Astronomie
regional
Buntes aus der Wissenschaft
Deutsch
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