Die 24. Internationale Konferenz der Agraroekonomen, die vom 13. bis 18.08.2000 in Berlin stattfindet, naehert sich ihrem Ende. 1000 Teilnehmer aus mehr als 80 Laendern haben sechs Tage lang die Probleme der Welternaehrung analysiert, um Strategien zur Verringerung von Hunger und Mangelernaehrung entwickeln zu koennen.
Wie der Vorsitzende des Organisationskomitees der Konferenz, Professor Harald von Witzke, von der Humboldt-Universitaet zu Berlin erklaert, wird die Weltbevoelkerung von gegenwaertig 6 Milliarden auf mehr als 8 Milliarden Menschen in 2025 ansteigen. Diese Entwicklung und andere Faktoren werden zu einer starken Zunahme des Nahrungsmittelbedarfs der Welt fuehren.
Da die Bodenreserven der Welt weitgehend ausgeschoepft sind, muss der zusaetzliche Nahrungsmittelbedarf weitgehend durch eine Steigerung der Flaechen erreicht werden, die sich gegenwaertig bereits in der landwirtschaftlichen Nutzung befinden.
Eine Woche hat der Kongress Fragen der Zukunftsfaehigkeit von Landwirtschaft, laendlichen Raeumen, Hunger und UEberfluss diskutiert. Neueste Forschungsergebnisse wurden praesentiert. Was wird die Welt essen? Wie die Natur erhalten und trotzdem Lebensmittel hoher Qualitaet und Sicherheit bereitstellen? Wie wirtschaftliche Entwicklung dort schaffen, wo 70% der Armen der Welt leben? Wird Osteuropas Landwirtschaft zum finanziellen Fiasko fuer die EU? Wie kann Russlands Agrarsektor wachsen? Fragen ueber Fragen... Aber auch Antworten.
Als ein zentrales Ergebnis der Konferenz ergab sich, dass die Welt ueber das Potential verfuegt, die Menschheit jetzt und in der Zukunft hinreichend mit Nahrungsmitteln zu versorgen. Hunger und Mangelernaehrung sind die Folge von fehlendem Zugang zu Nahrungsmitteln infolge mangelnder Kaufkraft. Deshalb muessen politische Strategien entwickelt werden, die die Kaufkraft der Armen der Welt erhoehen. Dies kann nachhaltig vor allem durch Investitionen in die Ausbildung geschehen. Viele Kongressteilnehmer aeusserten auch die Befuerchtung, dass die in den reichen Laendern der Welt zunehmend fuer den Verbraucherschutz eingesetzten Nahrungs- und Umweltstandards sich als Handelsbarrieren gegenueber den Entwicklungslaendern erweisen werden.
Der neue Praesident der IAAE, Professor Joachim von Braun aus Bonn, der am Freitag sein Amt antritt, betont: "Die Globalisierung der Agrarwirtschaft und des Konsums hat Schatten- und Sonnenseiten. Vom Handel koennen auch die aermsten Laender profitieren. Von den beiden grossen Zukunftstechnologien, Biotech und Infotech, koennen die laendlichen Raeume und Kleinbauern entgegen der weitverbreiteten Meinung durchaus grossen Nutzen ziehen. Aber dazu muss die Politik stimmen
Die Abschluss-Pressekonferenz findet Freitag, 18. August 2000, 10:30 Uhr, im Konferenzzentrum "Haus am Koellnischen Park", Saal 2, Am Koellnischen Park 6-7, Berlin-Mitte statt.
Kontakt: Prof Dr. Harald von Witzke, Luisen Str 56, 10009 Berlin , Tel. 2093 6233
hvwitzke@agrar.hu-berlin.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Tier / Land / Forst, Wirtschaft
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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