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15.11.2007 14:04

Molekulare Diagnostik gegen tödliche Erreger

Sigrid Neef Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Fachhochschule Jena

    Ausgezeichnetes Forschungsprojekt der Fachhochschule Jena und der SIRS Lab GmbH

    (15. November 2007) Der Thüringer Innovationspreis wurde am Abend des 14. November in der Kategorie Kooperation an PD Dr. Stefan Rußwurm, Geschäftsführer der SIRS Lab GmbH Jena und Prof. Dr. Waldemar Künkel, Leiter des Genlabors des Fachbereichs Medizintechnik/Biotechnologie der Fachhochschule Jena für die gemeinsame Weiterentwicklung eines zuverlässigen Diagnostikverfahrens für mikrobielle Infektionserreger bei Sepsis-Patienten verliehen.

    Schnelle und spezifische Nachweismethoden für Pilze sind gefragt: Die in der Arbeitsgruppe von Prof. Künkel gewonnen Erkenntnisse zur Funktionellen Genomanalyse des wohl prominentesten pilzlichen Krankheitserregers Candida albicans führten zur Identifizierung zahlreicher, an der Virulenz des pathogenen Pilzes beteiligten Gene, deren Nutzung für die Entwicklung des Diagnostik-Verfahrens durch die SIRS Lab GmbH konsequent erfolgte.

    Dabei handelt es sich um eine Erweiterung des bereits für die Diagnose von bakteriellen Sepsis-Erregern von der SIRS Lab GmbH in Kooperation mit der Friedrich-Schiller-Universität entwickelten LOOXSTERâKit zur Identifizierung von pilzlichen Sepsiserregern mit DNA-basierter Analyse. Das System erkennt die speziellen Eigenschaften der Erreger-DNA und bindet sie an eine Matrix. Ist die DNA isoliert, können die Sepsis auslösenden Keime sehr schnell identifiziert werden, damit rechtzeitig eine gezielte Antibiotika-Intervention ermöglicht wird.

    Mit der Diagnose pilzlicher Infektionserreger wird das Produkt komplettiert und das Marktpotential entscheidend erhöht. Die medizinische Relevanz dieser interdisziplinären Forschungs- und Entwicklungsarbeiten, an denen auch Prof. Dr. Hans-Dieter Pohl (FH Jena) mit der Herstellung eines rekombinanten Proteins beteiligt ist, leitet sich von der Tatsache ab, dass mit 60.000 Todesopfern pro Jahr in Deutschland Sepsis die dritthäufigste Todesursache in Krankenhäusern ist. Mit steigender Tendenz sind in 5% der Fälle Pilze die verantwortlichen Erreger.

    Das gemeinsame Projekt wurde beim Besuch von Jürgen Reinholz, Thüringer Minister für Wirtschaft, Technologie und Arbeit im November 2005 im Genlabor der FH angeregt und anschließend über "Forschungsscheck" seines Ministeriums gefördert. In dem von der SIRS Lab GmbH geleiteten Projekt wird der in der Diagnostika-Firma angestellte habilitierte Molekularbiologe Dr. Raimund Eck im Genlabor der FH Jena beschäftigt, was die enge Vernetzung der Projektarbeiten ausweist.

    Die medizinisch orientierte Genforschung an der FH Jena wurde außerdem durch folgende weitere Einrichtungen gefördert: Kultusministerium des Freistaates, Stiftung für Technologie, Innovation und Forschung Thüringen, Leibniz-Institut für Naturstoff-Forschung und Infektionsbiologie (HKI) Jena, Sophien- und Hufeland-Klinikum gGmbH Weimar, Thüringer Gesellschaft für Diabetes und Stoffwechselerkrankungen e.V. und Verein zur Prävention chronischer Erkrankungen Weimar e.V.

    Neben seinen Verpflichtungen als Hochschullehrer für Mikrobiologie und Gentechnik bei der Ausbildung von insgesamt 139 Bachelor-, Master- und Diplomstudenten der Studienrichtungen Biotechnologie und Pharmabiotechnologie im Wintersemester 2007/08 wird Prof. Künkel das mit der SIRS Lab GmbH erfolgreich laufende Projekt bis 2008 wissenschaftlich begleiten. Ein weiterer Schwerpunkt seiner Arbeitsgruppe bleibt die Nutzung der erzielten Forschungsergebnisse für die Therapie pilzlicher Erkrankungen.

    Kontakt: Prof. Dr. Waldemar Künkel
    Tel. 03641 - 205 660
    waldemar.kuenkel@fh-jena.de


    Weitere Informationen:

    http://www.fh-jena.de


    Bilder

    Prof. Dr. Waldemar Künkel im Genlabor
    Prof. Dr. Waldemar Künkel im Genlabor
    Foto: Mehlhorn-Komlóssy
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin, Wirtschaft
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

    Prof. Dr. Waldemar Künkel im Genlabor


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