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18.08.2000 17:35

Terrastock 2000 - Internationale Konferenz zur Wärmespeicherung an der Uni Stuttgart

Ursula Zitzler Stabsstelle Hochschulkommunikation
Universität Stuttgart

    An heißen Sommertagen ist uns Wärme gelegentlich lästig, im Winter hätten wir gern mehr davon. Fast die Hälfte der verfügbaren Energie wird in unseren Breiten jährlich für Heizung verbraucht. Die Idee, Wärme für die Zeiten des Mangels zu speichern, ist nicht neu: schon unsere Vorfahren haben sich massive Steinhäuser gebaut. Die Steine speichern Wärme im Winter, jedoch ebenso nächtliche Kälte an heißen Sommertagen. Früher war es außerdem verbreitet, sich in kalten Winternächten vorgewärmte Ziegelsteine ins Bett zu legen; sandgefüllte Flaschen oder Säckchen mit Kastanien waren Varianten solcher Kurzzeitwärmespeicher. Manche kennen vielleicht noch die frühere Praxis von Brauereien, im Winter Eiszapfen an Gestellen wachsen zu lassen und diese in Kellern zu lagern, um das Bier im Sommer kühl zu halten. - Die technische Entwicklung hat solche Verfahren längst überholt, nicht jedoch die Idee der Wärmespeicherung und das zugrundeliegende physikalische Prinzip.

    Mit Suche nach effektiver Wärmespeicherung beschäftigen sich Wissenschaftler in vielen Ländern der Welt. Vom 28. August bis zum 1. September trifft sich diese "Scientific Community" an der Universität Stuttgart zur 8. Internationalen Konferenz für Wärmespeicherung "Terrastock 2000". Die Universität Stuttgart wurde von der Internationalen Energie-Agentur als Tagungsort ausgewählt, da im hiesigen Institut für Thermodynamik und Wärmetechnik (ITW) seit über 20 Jahren auf dem Gebiet der Solarenergie und der Wärmespeicherung erfolgreich geforscht wird. Bereits 1985 wurde hier ein 1000 m³ Wärmespeicher gebaut, in dem Sonnenenergie aus dem Sommer in den Winter gespeichert wird; im Frühsommer werden mit den dann tieferen Speichertemperaturen die Labors gekühlt. Dieser Speicher und seine Anbindung an ein Feld von Solarkollektoren auf dem Dach des Institutsgebäudes auf dem Uni-Campus in Vaihingen wurde zum Pilotprojekt für viele "solare Nahwärmeanlagen" in Deutschland. Die Leitung der Tagung hat Prof. Dr.-Ing. Erich Hahne, emeritierter Direktor des ITW.

    Zur Terrastock-Konferenz werden rund 250 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus ganz Europa, aus den USA, Kanada, Brasilien, Botswana, aus arabischen Ländern, China, Japan, Korea und Indien erwartet. Die Tagung gibt einen Überblick über die internationalen Aktivitäten auf dem Gebiet der Wärmespeicherung und Einblick in die nationalen Aktivitäten beispielsweise in Belgien, Dänemark, Deutschland, Japan, Österreich und in den USA. In Einzelvorträgen werden Spezialgebiete der Wärmespeicherung behandelt. Es sind nicht immer nur die großen Speicher, die den Wissenschaftlern Kopfzerbrechen bereiten, auch bei den kleinen, etwa für das Einfamilienhaus, gibt es noch das eine oder andere Problem. Wie kann man beispielsweise ihre Leistungsfähigkeit festlegen und in einen Europäischen Teststandard bringen? Diskutiert wird sicher auch die Frage, ob sich vielleicht doch noch ein "Latent-Speichermaterial" findet, das beim Schmelzen und Verfestigen Wärme aufnimmt oder freisetzt und ebenso bequem zu handhaben ist wie Wasser.

    "Die Speicherung von Wärme ist eine Herausforderung, für die die Menschheit in Zukunft Antworten finden muß. Terrastock 2000 soll dazu einen Beitrag leisten", faßt Tagungsleiter Erich Hahne das Ziel der Konferenz zusammen.
    Den Eröffnungsvortrag zur Zukunft regenerativer Energien wird am Montag, den 28. August um 15.00 Uhr Dr. Ernst Ulrich von Weizsäcker, der renom-mierte Leiter des Umweltinstituts in Wuppertal und Mitglied des deutschen Bundestages, halten.

    Terrastock 2000: International Conference on Thermal Energy Storage
    Zeit: 28. August bis 1. September
    Ort: Universität Stuttgart, Pfaffenwaldring 47, Hörsäle 47.03, 47.05, 47.04
    Eröffnung am 28. August um 14.00 Uhr im Hörsaal 47.03, Vortrag von Ernst Ulrich von Weizsäcker um 15.00 Uhr
    Weitere Informationen am Institut für Thermodynamik und Wärmetechnik, Pfaffenwaldring 6 und 10, 70569 Stuttgart, Tel. 0711/685-3536, -7656, -3229,Fax 0711/685-3503
    Tagungstelefon: 0711/685-7218,-7219, Fax 0711/685-7139
    e-mail: terrastock@itw.uni-stuttgart.de
    Internet: www.itw.uni-stuttgart.de/terrastock


    Weitere Informationen:

    http://www.itw.uni-stuttgart.de/terrastock


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Elektrotechnik, Energie
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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