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20.11.2007 18:15

Friedrich-Schiller-Universität Jena gründet Graduiertenschule Photonik

Axel Burchardt Referat Öffentlichkeitsarbeit
Friedrich-Schiller-Universität Jena

    Optische Industrie finanziert Stipendien von über 300.000 Euro

    Jena, 20.11.2007 - Die Friedrich-Schiller-Universität Jena richtet zur Förderung des graduierten wissenschaftlichen Nachwuchses auf dem Gebiet der Optik und Photonik ab 2008 eine Graduiertenschule mit den Schwerpunkten Biophotonik, Laser, optische Materialien und Systeme ein. Dies gaben am Dienstagabend, 20. November 2007, Universitätskanzler Dr. Klaus Bartholmé und Thüringens Kultusminister Professor Dr. Jens Goebel (CDU) im Beisein von Dr. Michael Kaschke, Vorstandsmitglied der Carl Zeiss AG, Frank Einhellinger, Finanzvorstand JENOPTIK AG, und Dr. Klaus Schindler, Geschäftsführer von OptoNet e. V. bekannt. Die in Jena ansässige optische Industrie hat die Gründung dieser Einrichtung der Friedrich-Schiller-Universität mit initiiert und entscheidend vorangetrieben. So unterstützen die Unternehmen Carl Zeiss und Jenoptik sowie das Kompetenznetz OptoNet e. V. die Graduiertenschule mit der Finanzierung von Stipendien in einer Höhe von insgesamt 311.000 Euro. Weitere finanzielle Mittel werden vom Land Thüringen zur Verfügung gestellt.

    Die "Graduate Research School of Photonics at the University of Jena", die von 2008 bis 2013 läuft, ist ein wichtiges Element der Ausbildung wissenschaftlichen Nachwuchses auf dem Gebiet der Photonik. Universitäts-Rektor Professor Dr. Klaus Dicke dankte im Vorfeld den Vertretern der Unternehmen und des Landes: "Diese großzügige Unterstützung ermöglicht es der Jenaer Universität, Forschung und Lehre über photonische Technologien zu erweitern und der Industrie die dringend benötigten Spezialisten zur Verfügung zu stellen. Diese gemeinsame Initiative von Wirtschaft, Wissenschaft und dem Freistaat Thüringen ist gerade im Vorfeld des 450. Jubiläums der Universität ein weiteres Beispiel für eine funktionierende Public-Private-Partnership in Jena. Außerdem", so Rektor Dicke weiter, "beweist die Förderung durch die Wirtschaft und die kommende des Landes aus der Zukunftsinitiative ,Exzellentes Thüringen', dass unser eingeschlagener Weg der Schwerpunktbildung die notwendige Unterstützung und Anerkennung findet."

    Um die ausgeschriebenen Promotionsstipendien können sich erstmals zum Sommersemester 2008 exzellente Studierende aus dem In- und Ausland bewerben. Die Stipendien haben eine Laufzeit von drei Jahren. Insgesamt werden zwölf Stipendien ausgeschrieben, von denen Carl Zeiss drei und Jenoptik zwei finanziert. Ein Stipendium trägt OptoNet in Vertretung von mittelständischen und kleineren Firmen in Thüringen.

    Kultusminister Goebel begrüßt das Hochschul- und Wirtschaftsengagement: "Der Freistaat ist ein Forschungsstandort mit Zukunft. Das hat nicht zuletzt der Erfolg bei der zweiten Runde der Exzellenzinitiative gezeigt. Mit der Gründung der Graduiertenschule Photonik wird nicht nur die Friedrich-Schiller-Universität und die 'Stadt der Wissenschaft 2008', sondern das gesamte Wissenschaftsland Thüringen insbesondere im Bereich der Zukunftstechnologie Optik weiter gestärkt. Möglich geworden ist dies dank der Unterstützung der Carl Zeiss AG, der Jenoptik AG und dem OptoNet e. V. Mit diesen starken Partnern wird unser Land auch künftig im weltweiten Wettbewerb bestehen."

    Der Bedarf der Wirtschaft an akademischem Fachpersonal auf dem Gebiet der Optik und Photonik ist enorm gewachsen. Die Jenaer Industrie wird die Gestaltung des Graduiertenprogramms mitbestimmen, um ganz gezielt den eigenen hochqualifizierten Nachwuchs heranzubilden. Dr. Michael Kaschke, einer der Initiatoren der Graduiertenschule, begründet das Engagement von Carl Zeiss: "Carl Zeiss ist es als einem der führenden Unternehmen auf dem Gebiet der Optik ein besonderes Anliegen, die Ausbildung potenzieller zukünftiger Mitarbeiter auf dem Gebiet der Photonik zu fördern. Die Carl Zeiss-Unternehmen am Standort Jena sind forschungsorientiert und nehmen auf den wichtigen Zukunftsmärkten Life Sciences, Medizintechnik und Halbleiterindustrie einen der vorderen Plätze ein. Um diese Position zu halten, auszubauen und neue Anwendungsgebiete zu erschließen, sind hochqualifizierte Mitarbeiter erforderlich." Carl Zeiss stellt für die drei Stipendiaten der Graduiertenschule 155.000 Euro zur Verfügung. Das Engagement des Unternehmens in gemeinsamen Forschungsprojekten mit der Universität und der Vergabe von Praktikumsplätzen und Diplomarbeiten hat bereits eine lange Tradition.

    Jenoptik baut mit der Unterstützung der Graduiertenschule die Zusammenarbeit mit der Friedrich-Schiller-Universität deutlich aus. "Wir brauchen einen starken Optik-Standort und müssen diese Fokussierung des Standortes Jena weiter stärken. Neben der Qualität der Zusammenarbeit mit der Forschung wird künftig auch die Geschwindigkeit, mit der wir Forschungsergebnisse in konkrete Produkte überführen, zu einem entscheidenden Wettbewerbsvorteil. Daher ist für uns die Förderung von Spitzennachwuchs in den Bereichen Lasertechnik, Optik und Optoelektronik entscheidend", so der Finanzvorstand der JENOPTIK AG, Frank Einhellinger. Jenoptik wird zwei Graduierte unterstützen und insgesamt 100.000 Euro beisteuern. Seit 2004 bereits besteht eine enge Zusammenarbeit der Jenoptik mit der Physikalisch-Astronomischen Fakultät der Friedrich-Schiller-Universität Jena.

    Dr. Klaus Schindler hob die Bedeutung einer Spitzenausbildung gerade auch für die mittelständischen Unternehmen hervor. "Der Optik-Cluster in Jena wird auch durch viele kleinere, aber sehr innovative Firmen getragen. Es gibt zahlreiche Beispiele für neue und weiterentwickelte optische Verfahren und Systeme, mit denen Firmen aus der Jenaer Region auf dem Weltmarkt erfolgreich sind. Um hier wettbewerbsfähig zu bleiben bzw. in Führung zu gehen, bedarf es des ständigen Nachschubs an exzellenten Wissenschaftlern für Forschungseinrichtungen und Industrie."

    Die Graduiertenschule der Friedrich-Schiller-Universität bietet Doktoranden die Möglichkeit, ihre Promotionsarbeit im Rahmen eines koordinierten, von mehreren Hochschullehrern getragenen Forschungsprogramms mit interdisziplinärer Ausrichtung durchzuführen. Das mehrgliedrige Qualifizierungskonzept beruht auf Interdisziplinarität, intensiver Einführung und kontinuierlicher Weiterbildung, Vermittlung von Teamfähigkeit und Schlüsselqualifikationen. Bei dieser Ausbildung arbeiten Universität, Industrie und außeruniversitäre Institute eng zusammen. Die Graduiertenschule, die eng mit der Jenaer Graduierten-Akademie zusammenarbeiten wird, umfasst neben einem strukturiertem Vorlesungsangebot eine intensive Betreuung, ein internationales Rekrutierungsverfahren, regelmäßige gemeinsame Veranstaltungen der Doktoranden, ein Gastwissenschaftlerprogramm, die Förderung von mehrmonatigen Aufenthalten an kooperierenden ausländischen Einrichtungen und die gezielte Qualifizierung hinsichtlich der Präsentation der Ergebnisse auf internationalen Veranstaltungen. Zum Studienprogramm gehören auch die Vermittlung von Basiswissen im Projektmanagement, Qualitätsmanagement und Personalführung sowie ein vierwöchiger Forschungsaufenthalt in einem Industrieunternehmen.

    Ansprechpartner:
    Thüringer Kultusministerium: Gregor Hermann, 0361 37 94 632, gregor.hermann@tkm.thueringen.de, http://www.thueringen.de/de/tkm/
    Friedrich-Schiller-Universität: Axel Burchardt, 03641 93 10 30, presse@uni-jena.de, www.uni-jena.de
    Carl Zeiss AG: Gudrun Vogel, 03641 64 27 70, g.vogel@zeiss.de, www.zeiss.de
    JENOPTIK AG: Katrin Lauterbach, 03641 65 2360, katrin.lauterbach@jenoptik.com, www.jenoptik.de
    OptoNet e.V.: Dr. Klaus Schindler, 03641 65 83 42, klaus.schindler@optonet-jena.de, www.optonet-jena.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Mathematik, Physik / Astronomie
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Studium und Lehre
    Deutsch


     

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