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21.11.2007 14:09

DGPPN-Kongress 2007: Größte wissenschaftliche Tagung zur Diagnostik und Therapie psychischer Erkrankungen

Dr. Thomas Nesseler Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Nervenheilkunde (DGPPN)

    Größte wissenschaftliche Tagung zur Diagnostik und Therapie psychischer Erkrankungen

    DGPPN-Kongress 2007: Tagung der Superlative / Über 6.000 Teilnehmer und mehr als 530 Veranstaltungen

    Die Diagnostik und Therapie von psychischen Erkrankungen sowie Fragen der seelischen Gesundheit stehen im Mittelpunkt der diesjährigen Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Nervenheilkunde (DGPPN), die von Mittwoch, den 21. November, bis Samstag, den 24. November 2007, im Internationalen Congress Centrum Berlin (ICC) stattfindet. In diesem Jahr haben sich über 6.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer angemeldet. Über 1.150 Referenten berichten in mehr als 530 Veranstaltungen über den aktuellen Forschungsstand bei Diagnose und Therapie psychischer Erkrankungen. Auch die österreichischen und schweizerischen psychiatrisch-pychotherapeutischen Fachgesellschaften nehmen an Organisation und Gestaltung dieses Kongresses teil, der inzwischen im deutschen Sprachraum zur größten wissenschaftlichen Tagung auf dem Gebiete der psychischen Erkrankungen geworden ist.

    Kongress der Superlative
    Der diesjährige Kongress der DGPPN ist nicht nur im Hinblick auf die Zahl der Teilnehmerinnen und Teilnehmer eine Tagung, die im deutschsprachigen Gebiet als einzigartig gelten darf: Das Pro-grammangebot verzeichnet insgesamt 534 Einzelveranstaltungen, darunter u. a. 32 Hauptsymposien und zwei Plenarvorträge, fünf Präsidentensymposien, 19 State-of-the-Art-Symposien, 194 Symposien und Forschungsworkshops sowie sieben Pro-Con-Debatten. Nicht zu vergessen sind außerdem die 121 freien Vorträge sowie 527 Posterpräsentationen. Auf einer Fläche von mehr als 1.920 Quadrat-metern präsentieren sich im ICC 87 Unternehmen, die ebenfalls 15 wissenschaftliche Veranstaltungen anbieten.

    Psychiatrie als diagnostische Disziplin
    Das Leitthema der DGPPN-Kongresse in den Jahren 2007 und 2008 gilt der Frage nach der "Identität des Fachgebietes Psychiatrie und Psychotherapie", wobei in diesem Jahr der inhaltliche Schwerpunkt auf den Aspekt "Psychiatrie als diagnostische Disziplin" liegt. Anlass dafür ist, dass die Vorarbeiten internationaler Expertenkommissionen zur 11. Revision der Internationalen Krankheitsklassifikation (ICD-11) sowie der fünften Revision des "Diagnostic and Statistical Manuals" (DSM-V) begonnen haben. Vor diesem Hintergrund stehen folgende Hauptthemen in diesem Jahr im Mittelpunkt:

    Entwicklungsperspektiven in Diagnostik und Klassifikation
    Grundsätzliche Fragen, wie jene nach den philosophischen Grundlagen von Diagnostik und Klassifikation, aber auch die Frage nach der Grenzziehung zwischen "noch gesund" und "schon krank" werden in diesem Themenkomplex diskutiert. Aktuelle Fragen der Individualisierung der psychiatrischen Diagnostik werden erörtert. Ein weiterer Aspekt ist die Frage des Einflusses geänderter Klassifikationssysteme für die berufliche Identität des Psychiaters.

    Funktionale Diagnostik
    Wie schon in der International Classification of Function, kurz "ICF", zeigt sich auch in den Diskussio-nen um die Klassifikation psychischer Störungen eine Tendenz zu einer an Funktionsstörungen orien-tierten Diagnostik. In diesem Zusammenhang wird es u. a. um die Rolle bildgebender Verfahren, aber auch um die Rolle der Neurowissenschaften und der Neuropsychologie für die psychiatrische Dia-gnostik gehen.

    Diagnostische Relevanz von Entwicklungskontext, Biografie und Kultur
    Psychiatrische Diagnostik wird sich nicht nur an neurobiologischen oder psychologischen Grundlagen und ihren Störungsmustern orientieren, sondern immer den Menschen in seiner Individualität betrach-ten müssen. Die Psychiatrie ist angewandte Gehirnwissenschaft und idiographische Betrachtung des Individuums in seiner lebensgeschichtlichen Einmaligkeit. Hier spielen Aspekte der kulturellen Prä-gung und deren Auswirkungen auf das Erleben womöglich universeller psychischer Störungsphäno-mene, also Aspekte der transkulturellen Psychiatrie, eine bedeutende Rolle.

    Gesellschaftsdiagnostik und Politikberatung
    In diesem Themenschwerpunkt des DGPPN-Kongresses 2007 geht um die Interaktion des Faches Psychiatrie und Psychotherapie mit Politik und Gesellschaft. Psychische Störungen treten so häufig auf, dass sie für den Zustand der Gesellschaft einen bedeutenden Faktor darstellen, und dies nicht nur im volkswirtschaftlichen Sinn: Es gibt keine Gesundheit ohne psychische Gesundheit. Daraus folgt die Notwendigkeit, politische Entscheidungsträger über die Natur, die Häufigkeit, aber auch die Be-handelbarkeit psychischer Störungen zu informieren. Darüber hinaus kommen aus der Gesundheits-politik auf verschiedenen Ebenen Impulse in die Psychiatrie und die Versorgung psychisch Kranker, die zu bewerten sind.

    Öffentliche, kostenfreie Veranstaltungen für Interessierte
    Neben dem wissenschaftlichen Programm sowie den Veranstaltungen der Fort- und Weiterbildungs-akademie hat die DGPPN eine Reihe von Angeboten vorgesehen, die sich an interessierte Bürgerin-nen und Bürger richten: Besonders hervorzuheben ist der Schülerkongress am Mittwoch, den 21. November 2007, zu dem 1.000 Schülerinnen und Schüler aus Berliner Schulen eingeladen sind, um mit Experten über die Themen "Depression bei Jugendlichen", "Stress in der Schule und Prü-fungsangst" sowie "Der normale Wahnsinn? Psychosen sind nicht cool!" zu diskutieren. Außer-dem gibt es zwei öffentliche Informationsveranstaltungen: Am Donnerstag, den 22. November 200, zum Thema "Was tun, wenn der Computer zur Sucht wird?" und am Freitag, den 23. November 2007, zu "Psychische Gesundheit und Arbeitswelt: Macht uns die Arbeit krank?" Beide Veran-staltungen finden jeweils ab 19.00 Uhr im Pressehaus am Alex (Berliner Verlag), Karl-Liebknecht-Straße 29, statt. Der Eintritt ist frei.

    Nach Auffassung von Kongresspräsident Professor Dr. Wolfgang Gaebel sind diese für ein Laienpub-likum konzipierten Angebote eine ideale Möglichkeit zum Informationstransfer zwischen Fachöffent-lichkeit und interessierten Menschen. "Gerade im Experten-Laien-Dialog", so Gaebel, "kann man sehr gut aktuelle Themen und relevante Inhalte unseres Fachgebiets einer breiten Öffentlichkeit vermitteln. Die öffentlichen Veranstaltungen gehören deshalb schon seit Jahren zum festen und unverzichtbaren Programm der DGPPN-Kongresse."

    Kontakt:
    Prof. Dr. med. Wolfgang Gaebel
    Präsident der DGPPN
    Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie
    Heinrich-Heine-Universität
    Bergische Landstrasse 2, 40629 Düsseldorf
    Tel.: 0211/ 922-2000, Fax: 0211/ 922-2020
    E-Mail: wolfgang.gaebel@uni-duesseldorf.de

    Für alle Pressevertreter steht ab Mittwoch, den 21.11.2007, 13.30 Uhr
    ein Text- und Fotoservice zu allen Presseveranstaltungen zur Verfügung.
    Nutzen Sie die Möglichkeit zum Download unter:
    http://www.dgppn.de/de_2007_144.html


    Weitere Informationen:

    http://www.dgppn.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin, Psychologie
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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