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22.11.2007 13:26

20 Jahre an der Uni Kassel: Frauen und Geschlechterforschung - von der Pionierinnenarbeit bis zum Graduiertenkolleg

Ingrid Hildebrand Abt. Kommunikation und Internationales
Universität Kassel

    Die erste Einrichtung für Frauenforschung in Hessen und vierte in der damaligen Bundesrepublik, die IAG Frauen- und Geschlechterforschung, feiert am 23. November ihr 20-jähriges Bestehen.

    Kassel. Vieles geschafft - und noch mehr neue Ideen: So könnte das Fazit der Interdisziplinären Arbeitsgruppe Frauen- und Geschlechterforschung (IAG FG) an der Universität Kassel heißen, so eine der Sprecherinnen, Prof. Dr. Susanne Bach. Die erste Einrichtung für Frauenforschung in Hessen und vierte in der damaligen Bundesrepublik, die IAG Frauen- und Geschlechterforschung, feiert am 23. November ihr 20-jähriges Bestehen und erwartet Vertreter aus Universität und Stadt sowie einige Gründerinnen - u. a. Prof. Dr.-Ing. Aylâ Neusel. (Gießhaus, Mönchebergstraße 5, ab 16.30 Uhr, das ausführliche Programm siehe unter http://www.uni-kassel.de/presse/pe/anlagen/Programm_20_Jahre_IAG.pdf.

    In den achtziger und frühen neunziger Jahren waren noch sehr grundsätzliche Fragestellungen zu behandeln wie ein Blick in die Schriftenreihe der IAG offenbart: Etwa die nach 'Weiblichem Denken und Männlichem Denken', 'Geschlechterverhältnisse: Krankheit und Gesundheit' oder 'Privatfamilie und Frauenarmut'. Vor allem der fachübergreifende Aspekt der Kasseler Frauenforschung war es, die Bündelung der interdisziplinären Aktivitäten der einzelnen Fachbereiche auf diesem Gebiet, die die Wirkungskraft und Ausstrahlung der am 1. Oktober 1987 eingerichteten IAG begründete. In der Folgezeit entwickelte sich die IAG zum Forum für frauenpolitische Themen, es wurden Vortragsreihen und Symposien veranstaltet sowie die internationale Frauen-Universität mit ausgerichtet. Zugleich machten sich die Kasseler Theologinnen Luise Schottroff und Helen Schüngel-Straumann einen Namen in der feministischen Theologie, Heide Wunder in der historischen Frauen- und Geschlechterforschung. 1993 wurde in den Sozialwissenschaften die erste Professur "Frauenforschung" mit Christel Eckart besetzt. Andere Themen, etwa zur Berufsbiografie von Frauen, waren und sind virulent. Das zeigt auch ein Vortrag zur 20-Jahr-Feier der Kasseler Professorin Dr.-Ing. Birgit Vogel-Heuser zum Thema "Frauen in den Ingenieurwissenschaften - Chancen und Hindernisse".

    Die IAG Frauen- und Geschlechterforschung hat sich weiterentwickelt zum Kooperationsverbund von Wissenschaftlerinnen der Universität Kassel, zum Forum für die interdisziplinäre Zusammenarbeit in Forschungsprojekten, die Entwicklung und Vernetzung von Lehrangeboten, die Kooperation mit außeruniversitären Institutionen und zur Förderung der internationalen Zusammenarbeit in den Gender Studies. Zurzeit gehören der IAG FG neben einer Koordinatorin und einer Sekretärin insgesamt acht Professorinnen und acht wissenschaftliche Mitarbeiterinnen als aktive Mitglieder an. Ziel dieser Wissenschaftlerinnen ist es, die Situation von Frauen und die Geschlechterverhältnisse in Geschichte und Gegenwart empirisch zu untersuchen und theoretisch zu reflektieren. Aktuell wird zu folgenden Schwerpunkten geforscht: Wandel der Arbeitsgesellschaft und der Geschlechterverhältnisse, historische Geschlechterforschung, Interkulturalität und Migrationsforschung, Feministische Theologie, literatur- und kulturwissenschaftliche Geschlechterforschung sowie Lebenslagen und geschlechtsspezifische Bedingungen von Gesundheit und des Alters.

    Beteiligung am DFG-Graduiertenkolleg und eigenes Studienprogramm
    Die IAG Frauen- und Geschlechterforschung fördert den wissenschaftlichen Nachwuchs durch fachliche Beratung und Kolloquien zur Diskussion von Promotions- und Habilitationsvorhaben. Darüber hinaus besteht seit nunmehr acht Jahren das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderte Graduiertenkolleg "Öffentlichkeiten und Geschlechterverhältnisse. Dimensionen von Erfahrung", das die IAG in Kooperation mit dem Cornelia Goethe Centrum der J. W. Goethe-Universität Frankfurt durchführt.

    Seit mittlerweile zwei Jahren können Studierende der Fachbereiche Erziehungswissenschaft/ Humanwissenschaften, Sprach- und Literaturwissenschaften, Sozialwesen sowie Gesellschaftswissenschaften an dem zertifizierten "Interdisziplinären Studienprogramm Frauen- und Geschlechterforschung" teilnehmen. Es vermittelt in einem fortlaufenden Turnus von vier Semestern interdisziplinäre Qualifikationen, die in der Wissenschaft und in verschiedensten gesellschaftlichen Bereichen zur Analyse und zur Verbesserung der Geschlechterverhältnisse gebraucht werden. Derzeit sind über 70 Studierende im Studienprogramm eingeschrieben. Sie können in jedem Semester unter etwa 15 Veranstaltungen zur Frauen- und Geschlechterforschung, die von etwa 20 Professor/innen und wissenschaftlichen Mitarbeiter/innen in regelmäßigen Abständen angeboten werden, wählen.

    Das Motto der Festveranstaltung, "Unsere Zukunft hat Geschichte" steht emblematisch für die weiteren Pläne der IAG. Die zwei Sprecherinnen, Prof. Dr. Edith Glaser und Prof. Dr. Susanne Bach, wollen die IAG nicht nur für männliche Kollegen öffnen, sondern auch eine Kooperation mit den Natur- und Technikwissenschaften initiieren. Zudem soll die Frauen- und Geschlechterforschung in der Lehre durch die Planung eines BA-Nebenfachs stärker verankert und durch eine Zusammenarbeit mit anderen Universitäten gestärkt werden.

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    Hinweis an die Redaktion: Über Ihre Teilnahme und Berichterstattung würden wir uns sehr freuen. Im Anhang finden Sie noch die Mitglieder sowie eine Liste mit den Publikationen und den aktuellen Forschungsprojekten der IAG Frauenforschung:
    http://www.uni-kassel.de/presse/pm/anlagen/Mitglieder_IAG_FG.pdf
    http://www.uni-kassel.de/presse/pm/anlagen/Schriftenreihe_IAG_FG.pdf
    http://www.uni-kassel.de/presse/pm/anlagen/Aktuelle_Forschungsprojekte_IAg_FG.pd...

    Info
    Universität Kassel
    Interdisziplinäre Arbeitsgruppe Frauen- und Geschlechterforschung
    Mönchebergstr. 21A
    34109 Kassel
    Sprecherinnen: Prof. Dr. Susanne Bach/Prof. Dr. Edith Glaser
    stellv. Sprecherin: Prof. Dr. Renate Dürr
    tel (0561) 804 2714/3476
    fax (0561) 804 7714
    e-mail bsauer@uni-kassel.de / heyn@uni-kassel.de


    Weitere Informationen:

    http://www.uni-kassel.de/iag-fg


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Informationstechnik
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

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