Sonderforschungsbereich an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg bewilligt
Magdeburger Neurowissenschaftler erhalten ab 2008 insgesamt 8 Millionen Euro für ein zentrales Forschungsvorhaben. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat soeben der Einrichtung und Förderung des Sonderforschungsbereichs (SFB) "Neurobiologie motivierten Verhaltens" an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg zugestimmt. Im Zeitraum von 2008 bis 2011 werden pro Jahr zwei Millionen Euro für herausragende neurowissenschaftliche Forschungsprojekte zur Verfügung gestellt. Nach jeweils vier Jahren kann die Förderung verlängert werden, die gesamte Laufzeit des Sonderforschungsbereichs wird voraussichtlich 12 Jahre betragen.
"Die Sonderforschungsbereiche sind die Champions-League der Deutschen Forschungsgemeinschaft", freut sich Prof. Thomas Münte, Neuropsychologe und Sprecher des frisch installierten Sonderforschungsbereichs. Magdeburg als international anerkanntes neurowissenschaftliches Forschungszentrum habe so weitere Anerkennung erfahren und die Gründung des fakultätsübergreifenden Center for Behavioral Brain Science erste Früchte getragen, so Münte.
Das Zustandekommen eines neuen Sonderforschungsbereichs zeige die Leistungskraft unserer Forschungseinrichtungen und bestätige den Weg der Schwerpunktbildung und Vernetzung, so der Kultusminister des Landes Sachsen-Anhalt, Prof. Jan-Hendrik Olbertz, als einer der ersten Gratulanten.
"Der Antrag ist von den Gutachtern glänzend bewertet worden. Von der Forschungs-Exzellenz her kann er mit allen neurowissenschaftlichen Schwerpunkten in Deutschland und der internationalen Community mithalten", so der Rektor der Universität Magdeburg, Prof. Klaus Erich Pollmann, heute.
Wissenschaftler der Fakultät für Naturwissenschaften und der Medizinischen Fakultät der Universität Magdeburg hatten gemeinsam mit dem Leibniz-Institut für Neurobiologie den Sonderforschungsbereich "Neurobiologie motivierten Verhaltens" bei der DFG beantragt. Bei der geplanten interdisziplinären Grundlagenforschung zwischen Neurobiologen, Psychologen und Medizinern geht es darum, entscheidende Mechanismen aufzudecken, die unser Verhalten steuern und erklären. Warum tun wir etwas, verfolgen ein bestimmtes Ziel, warum entscheiden wir uns für das eine und verwerfen zugleich das andere? Welche Hirnareale sind an unseren Entscheidungen beteiligt? Diese Mechanismen auf den verschiedenen Ebenen vom Molekül bis zum Verhalten zu beschreiben, ist auch für das Verständnis von Krankheiten wichtig. Welche Funktionen sind bei Zwangsstörungen, Depressionen oder bei Suchtverhalten gestört? In den nächsten Jahren hoffen nun die Magdeburger, grundlegende Antworten auf diese Fragen zu finden und perspektivisch zur Aufklärung von Krankheitsmechanismen beizutragen. Dabei wird das Geld in insgesamt 18 Teilprojekte des Forschungsbereichs fließen, die aufwändige humanexperimentelle, tierphysiologische und molekular-biologische Untersuchungen kombinieren.
Ansprechpartner: Prof. Thomas Münte, Institut für Psychologie, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, Tel.: 0391 67-18475, E-Mail: thomas.muente@med.ovgu.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Informationstechnik, Medizin, Psychologie
überregional
Forschungsprojekte, Wissenschaftspolitik
Deutsch
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