Einbeziehung der Alltagskultur und Blick über Fächergrenzen hinweg: Kulturwissenschaften als Motor einer Modernisierung der Geisteswissenschaften
(Mainz, 23. November 2007, lei) Die Zeiten, als sich die Geisteswissenschaften fast ausschließlich mit der sogenannten Hochkultur befasst haben, sind lange vorbei. Spätestens seit der kulturalen Wende, dem "cultural turn", haben sich Geisteswissenschaftler vermehrt auch den Bereichen von Kultur zugewandt, die traditionell nicht zum Bildungskanon gehörten. Alltagskultur wie mündliche Überlieferungen, Märchen oder Traumbilder rückten in den Focus der Wissenschaft. Zugleich wurden der historisch-kulturelle Kontext von Texten und Werken und der Rückgriff auf die jeweiligen kulturellen Deutungsmuster einer Epoche wichtiger. Damit gewannen Konzepte der Kulturwissenschaften an Aktualität. Darüber hinaus wird mittlerweile die Frage diskutiert, ob die Kulturwissenschaft vielleicht als eine Art Dachdisziplin fungieren und als Steuerungsebene für die Modernisierung der Geisteswissenschaften dienen könnte. Vor diesem Hintergrund findet am 29. und 30. November an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz eine Tagung zu den Historischen Kulturwissenschaften statt. Die Veranstaltung "Historische Kulturwissenschaften: Methoden und Konzepte" auf dem Universitätscampus ist öffentlich.
Im Rahmen der Initiative zur Schwerpunktbildung an der Universität Mainz stellt die Tagung Potenziale, Konzepte und Methoden der Historischen Kulturwissenschaften vor. In Plenarvorträgen werden übergreifende Fragestellungen zu Methoden und zur Ausrichtung der Historischen Kulturwissenschaften thematisiert, die in den Vorträgen der sechs Sektionen dann weiter verfolgt und anhand von Einzelstudien konkretisiert werden. Das Tagungsprogramm zeigt einen breiten Fächerkanon von der Ur- und Frühgeschichte und den Biblischen Wissenschaften über die Archäologie und Philosophie bis zur Ethnologie, Theaterwissenschaft und zu den American Studies. Somit zeigen sich die Kulturwissenschaften auch als Gegengewicht gegen eine Fragmentierung des Wissens und Promotor einer fächerübergreifenden wissenschaftlichen Arbeit.
Kontakt und Informationen:
Andreas Hütig, M.A.
Philosophisches Seminar
Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Tel. 06131 39-25666
Fax 06131 39-25141
E-Mai: ahuetig@uni-mainz.de
http://www.philosophie.uni-mainz.de/dreyer/konferenz.html (Programm)
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Geschichte / Archäologie, Kunst / Design, Musik / Theater, Philosophie / Ethik, Religion, Sprache / Literatur
überregional
Forschungsprojekte
Deutsch
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