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26.11.2007 13:43

Leuchttürme für die Lehre? Bilanz der Exzellenzinitiative am HoF Wittenberg

HoF Wittenberg Öffentlichkeitsarbeit
HoF Wittenberg - Institut für Hochschulforschung

    Nach der zweiten Runde der Exzellenzinitiative fordern Hochschulforscher und Politiker, nun Exzellenz in der Lehre mehr Geltung zu verschaffen: "Was wir brauchen, sind Kriterien für die Frage: Was ist gute Lehre?", sagte Sachsens Wissenschaftsministerin Eva-Maria Stange auf einer Bilanztagung zur Exzellenzinitiative am Institut für Hochschulforschung in Wittenberg.

    Auch die Initiatorin der Exzellenzinitiative, die ehemalige Bundesministerin für Bildung und Forschung, Edelgard Bulmahn sprach sich für eine Verknüpfung von Spitzenforschung und Lehre aus und lehnte eine dauerhafte Freistellung von exzellenten Forschern von der Lehre ab: "Die besten Forscher müssen auch in die Lehre. Dies ist wichtig für die Motivation der Studenten." Der Forschungsdirektor des Instituts für Hochschulforschung, Peer Pasternack, sprach sich für weitere Wettbewerbe auch in der Lehre und unter Einbeziehung der Fachhochschulen sowie die Evaluation der Gewinner bei Folgeanträgen aus. Schließlich seien, so Pasternack, im Rahmen der Exzellenzinitiative Leistungsversprechen und nicht Leistungen prämiert worden. Man müsse sich auch darüber im Klaren sein, argumentierte Stefan Hornbostel, Leiter des mit der Evaluation der Exzellenzinitiative beauftragten Instituts für Forschungsinformation und Qualitätssicherung (IFQ), dass es keine feststehenden Kriterien für die Leistungsbeurteilung gebe: "Leistungen und die Art ihrer Messung sind immer Bestandteil von Aushandlungsprozessen."
    Damit wurde auf der Tagung "Making Exzellence" am Wochenende in Wittenberg eine zwiespältige Bilanz gezogen. Während die anwesenden Universitätsrektoren und -kanzler vorrangig positive Effekte sahen, wurden andererseits die Dominanz naturwissenschaftlicher Themen, der Ausschluss der Fachhochschulen, die geringen Chancen kleinerer Universitäten und die fragwürdige Nachhaltigkeit der Frauenförderung im Rahmen der Exzellenzinitiative kritisiert. Andreas Keller, Leiter des Vorstandsbereichs Hochschule und Forschung in der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), forderte vor diesem Hintergrund die kritische Beobachtung der weiteren Entwicklung und eine offene Diskussion der Folgen der Exzellenzinitiative. Dabei muss nachdenklich stimmen, dass es den meisten Universitäten kaum möglich war, nicht an der Exzellenzinitiative teilzunehmen. "Es geht nicht um Geld, sondern um Prestige", resümierte Peter Scharff, Rektor der TU Ilmenau.
    Im Oktober waren die Ergebnisse der zweiten und vorerst letzten Runde der Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder bekannt gegeben worden. Mit 1,9 Mrd. Euro für fünf Jahre wurde so eine in der deutschen Forschungslandschaft bisher ungekannte Höhe staatlicher Fördergelder vergeben. Das Institut für Hochschulforschung Wittenberg nahm dies am Wochenende zum Anlass, eine Zwischenbilanz der nunmehr dreijährigen Geschichte der Exzellenzinitiative zu ziehen. Die Tagung fand in Kooperation mit der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) und mit Unterstützung des Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft statt. (Krempkow/Bloch)

    Die Ergebnisse der Tagung werden veröffentlicht.

    Weitere Informationen: Roland Bloch M.A.
    Institut für Hochschulforschung (HoF) an der
    Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
    Collegienstr. 62, 06886 Wittenberg

    Tel.: 03491 - 466 246/ -254; Fax: 03491 - 466 255;
    Email: roland.bloch@hof.uni-halle.de

    http://www.hof.uni-halle.de


    Weitere Informationen:

    http://www.hof.uni-halle.de/index,id,2.html#284


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Politik, Recht
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen, Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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