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27.11.2007 09:46

"Jenseits des Systemzwangs: Das Nichtidentische und der Perspektivismus - Schlüsselbegriffe der (Post-) Moderne"

Birgit Lißke Rektorat
Fachhochschule Potsdam

    Civitas-Vortrag von Prof. Ellen Lissek-Schütz am 3. Dezember 2007

    "Wo aber Gefahr ist, wächst / Das Rettende auch" (Hölderlin, "Patmos")

    Mit dem Vortrag von Professor Ellen Lissek-Schütz zum Thema "Jenseits des Systemzwangs: Das Nichtidentische und der Perspektivismus - Schlüsselbegriffe der (Post-) Moderne" setzt die Fachhochschule Potsdam den Vortragszyklus Civitas am Montag, dem 3. Dezember, fort. Die Veranstaltung findet um 18.00 Uhr im Schaufenster der Fachhochschule Potsdam statt.

    Kaum ein anderer Begriff hat die Moderne (in der Philosophie, Soziologie, in der Literatur) mehr geprägt als der Begriff der Entfremdung: Entfremdung von anderen, Entfremdung von sich selbst... Neben eher negativ konnotierten Analysen der Entfremdung (z.B. bei Marx, Simmel, Lukács) zeigen sich in der Philosophie und in der Literatur der Moderne aber auch positive Wahrnehmungen der Erfahrung von Fremdheit. Ja, die Fremdheit, das Andere, die Differenz und Widersprüchlichkeit, gelten geradezu als Befreiung, als ein fruchtbarer Boden für neue Sichtweisen, Erkenntnisse, als Möglichkeit der Freiheit und als Widerstandspotenzial (was im Begriff der "Ambivalenz" bei Simmel schon angelegt war).

    Der Vortrag möchte dies an zwei zentralen Beispielen der Philosophie und Literatur der Moderne / Spätmoderne aufzeigen: am Theorem der Nichtidentität, einem Denken in Bildern in der Philosophie Adornos (Aufhebung der Entfremdung durch kritisches Denken, durch Philosophie) und an der Erforschung der verschiedenen Zeichenwelten des Lebens im Roman von Marcel Proust (Aufhebung der Entfremdung durch Kunst).

    Die beiden Wege (von Adorno und Proust) verbindet eine Zusammenführung von Kunst und Philosophie. Bei Adorno ist es das Ästhetischwerden der Philosophie / Theorie; bei Proust ist es das Philosophischwerden des Romans, die literarische Reflexion der Kunst. Und die gemeinsame Botschaft ist: Das "wahre" Leben ist die Kunst - Die Kunst der Moderne als eine sich reflektierende Kunstphilosophie!

    Von beiden Wegen ergeben sich vielfältige Bezüge zum Poststrukturalismus und Dekonstruktivismus der Gegenwart, auch zur Philosophie Nietzsches, dessen Vernunftkritik eine entscheidende Bezugsgröße für die moderne und postmoderne Philosophie war und ist.

    Zur Person:
    Nach einer kaufmännischen Ausbildung und anschließender Berufstätigkeit in Wirtschaftsunternehmen, studierte Prof. Ellen Lissek-Schütz Germanistik, Philosophie und Pädagogik (Zweites Philologisches Staatsexamen für Literaturwissenschaft und Philosophie). Danach arbeitete sie wissenschaftlich und pädagogisch auf dem Gebiet der Literaturtheorie und der Kulturpolitik an der Universität Essen und beim Kultursekretariat Nordrhein-Westfalen. Von 1991 bis 1995 war sie stellvertretende Direktorin einer Stiftung für Kultur und Beratung in Berlin-Mitte und Leiterin des Projekts "Aufbau der Kulturverwaltungen in den neuen Bundesländern" (im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Wissenschaft).
    Seit 1995 ist Ellen Lissek-Schütz Professorin für Kultur und Management am Studiengang Kulturarbeit der Fachhochschule Potsdam. Sie hat diesen 1995 neu gegründeten Studiengang mit aufgebaut und weiterentwickelt. Ihre Lehr- und Forschungsschwerpunkte sind: Kulturpolitik und Kulturfinanzierung, Fundraising und Marketing im Kulturbetrieb, internationales Kulturmanagement, Kultur und Wirtschaft sowie Kulturphilosophie-Ästhetik.

    Der Vortrag von Professor Ellen Lissek-Schütz findet im Rahmen der interdisziplinäre Vortragsreihe "Civitas" statt, die die Fachhochschule Potsdam bereits zum achten Mal durchführt. Diesjähriges Thema der Vortragsreihe ist "Das Andere - Das Fremde".
    Die FH Potsdam lädt alle Potsdamerinnen und Potsdamer, Berlinerinnen und Berliner, alle Studierenden und Lehrenden und alle sonstigen Interessierten herzlich zu einem spannenden Vortrag am 3. Dezember 2007, um 18 Uhr ins Schaufenster der FH Potsdam am Alten Markt, Friedrich-Ebert-Straße 6, 14467 Potsdam, ein. Für das Wohlbefinden der Gäste sorgt ein kleiner Imbiss vor der Veranstaltung. Im Anschluss an die Vorträge besteht die Möglichkeit zur Diskussion und zum Austausch bei einem Glas Wein.

    Medieninformationen und Veranstaltungshinweise der FH Potsdam können Sie
    auch im Internet abrufen: http://www.fh-potsdam.de/aktuelles.html


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    fachunabhängig
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

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