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27.11.2007 12:14

Zehn Millionen Euro für die Erforschung psychiatrischer Erkrankungen

Frank Luerweg Abteilung Presse und Kommunikation
Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn

    Zehn Millionen Euro fließen in den nächsten fünf Jahren in die Erforschung genetischer Grundlagen psychiatrischer Erkrankungen. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) hat gestern die Förderabsicht zunächst bis Ende 2010 bekanntgegeben. Nach einer Zwischenbegutachtung ist die Weiterförderung bis 2012 geplant. Das deutschlandweite Verbundprojekt "MooDS" steht unter Federführung der Universität Bonn, an die die Hälfte der Fördergelder fließt. Die beteiligten Arbeitsgruppen erhoffen sich Einblicke in die Krankheitsursachen. Mittelfristig könnten so auch neue Behandlungsmöglichkeiten entstehen. Psychiatrische Erkrankungen wie Depression, Schizophrenie oder die manisch-depressive Krankheit verursachen erheblichen Leidensdruck. Zudem sind sie extrem häufig: Allein unter einer Depression leiden in Deutschland momentan nach Schätzungen mindestens vier Millionen Menschen. Genetische Faktoren tragen maßgeblich zur Entwicklung dieser Störungen bei.

    Sprecher des Forschungsverbundes ist Professor Dr. Markus Nöthen vom Department of Genomics am Bonner Life&Brain-Zentrum. "Durch die BMBF-Förderung hoffen wir, entscheidend zur Aufklärung der Krankheitsursachen beitragen zu können", betont er. "Das ist nicht zuletzt eine Voraussetzung für die Entwicklung neuer wirkungsvoller Medikamente." Das hätten auch andere Länder wie die USA und England erkannt, wo man die genetische Erforschung häufiger Erkrankungen mit Vehemenz vorantreibe.

    "MooDS" (Molecular Causes of Major Mood Disorders and Schizophrenia) konnte sich in der dritten Förderrunde für das Nationale Genomforschungsnetz durchsetzen - wohl auch deshalb, weil psychiatrische Erkrankungen wie die Depression sich inzwischen zu einem wahren Volksleiden entwickelt haben. Obwohl sich viele Störungen inzwischen gut behandeln lassen, ist die Therapie meist langwierig. Das Risiko eines Rückfalls ist zudem hoch. Die beteiligten Wissenschaftler fahnden nach den Erbanlagen, die ihre Träger für psychiatrische Störungen anfällig machen. Außerdem wollen sie herausfinden, welche Funktion diese Gene im Körper übernehmen.

    "MooDS" ist ein interdisziplinärer Verbund führender Forschungseinrichtungen in Deutschland. Beteiligt sind neben den Universitäten Bonn, München und Heidelberg das Zentralinstitut für Seelische Gesundheit (Mannheim), das Max Planck Institut für Psychiatrie und das GSF Forschungszentrum für Umwelt und Gesundheit (beide München) sowie die Charité und das Max Delbrück Centrum für Molekulare Medizin (beide Berlin).

    Kontakt:
    Professor Dr. Markus Nöthen
    Department of Genomics, Life&Brain-Zentrum, Universität Bonn
    Telefon: 0228/6885-404
    E-Mail: markus.noethen@uni-bonn.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Forschungsprojekte, Organisatorisches
    Deutsch


     

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