Mit einer Formel das Verhalten von Metallen beschreiben
Chemnitzer Wissenschaftler erfolgreich in Braunschweiger Sonderforschungsbereich
CHEMNITZ/BRAUNSCHWEIG. Die Verarbeitung von Metallen - was soll daran schon interessant sein? Leben wir nicht laengst im Informationszeitalter, sind nicht in Wirklichkeit Computer und Gentechnik angesagt? Doch der Einruck taeuscht, noch immer bestimmen Eisen und Aluminium, Blei und Kupfer unsere Welt. Das beeist jede Lokomotive, jede Bruecke, jedes Auto und jedes Stahlbeton- hochhaus.
Und auch die Forschung ist bei den Metallen laengst nicht am Ende - noch immer gibt es Fragen, die geklaert werden muessen. Doch welcher Verbraucher macht sich schon Gedanken, wie etwa ein Topf oder ein Autokotfluegel hergestellt werden oder was zu tun ist, damit gebogene Rohre keine "duennen" Stellen enthalten, die spaeter zu Materialermuedung, vorzeitigen Verschleiss oder zu platzenden Leitungen fuehren koennen (wie wir es ja gerade in diesem kalten Winter wieder erleben). Solche Fragen hat der vor kurzem beendete Sonderforschungsbereich (SFB) 319 "Stoffgesetze fuer das inelastische Verhalten metallischer Werkstoffe - Entwicklung und technische Anwendung" entschluesselt, der vor kurzem erfolgreich beendet wurde. Forscher der Technischen Universitaet Braunschweig, der Uni Hannover und der TU Chemnitz-Zwickau arbeiteten unter der Leitung des Braunschweiger Professors Elmar Steck rund zehn Jahre zusammen, um den Naturgesetzen auf die Spur zu kommen. Die beteiligten Fachleute stammten aus vielen Gebieten der Technik, vom Bauingenieurwesen ueber Leichtbau, Mechanik, Metallphysik und Stahlbau bis zu den Werkstoffwissenschaften.
Seit 1992 aus Chemnitz mit dabei: Prof. Reiner Kreissig und Prof. Jochen Naumann. Ihnen ging es besonders um die Untersuchung spezieller Biegeproben, oder, in der Sprache der Wissenschaft, um die "Identifikation elastisch-plastischer Deformationsgesetze durch Auswertung inhomogener Spannungs- und Deformationszustaende", wie das von ihnen betreute Teilprojekt offiziell hiess. Werden Metalle gebogen, verschieben sich die einzelnen Teilchen gegeneinander. Dabei haengen Groesse und Verteilung der Verschiebungen vom konkreten Verhalten der untersuchten Metalle ab. Durch Anpassung der Ergebnisse komplizierter Vergleichsberechnungen an das Experiment lassen sich die direkt nicht messbaren Materialkennwerte bestimmen. Diese benoetigt man, um zum Beispiel extrem beanspruchte Bauteile zu berechnen oder den Werkstoffluss beim Umformen zu analysieren. Rund 450 000 Mark steckte die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) in mehr als vier Jahren in die Chemnitzer Untersuchungen. Genug, um einen Wissenschaftler voll zu bezahlen und von Zeit zu Zeit fuenf weitere Forscher zu beschaeftigen. Es hat sich gelohnt - sogar die US-Fachkollegen schaetzten die Ergebnisse des SFB hoch ein. Dies zeigte die zweitaegige Abschlussveranstaltung in Braunschweig, wo sich zahlreiche Fachleute aus dem In- und Ausland mit den DFG-Gutachtern einig waren: Hier war - mit Chemnitzer Beteiligung - mal wieder Spitzenforschung geleistet worden.
Weitere Informationen: Technische Universitaet Chemnitz-Zwickau, Fakultaet fuer Maschinenbau und Verfahrenstechnik, Prof. Reiner Kreissig, 09107 Chemnitz, Tel. 0371/531-1242, Fax 0371/531-1471 .
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Chemie, Maschinenbau, Werkstoffwissenschaften
überregional
Forschungsprojekte
Deutsch
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