idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
30.11.2007 10:29

Promotionspreis "Religion und Ethik" für drei Preisträgerinnen

Jens Panse Pressestelle
Universität Erfurt

    Interdisziplinäres Forum Religion zeichnet wichtige Studien in Theologie und Religionswissenschaft aus

    Bei einer Festveranstaltung im Hörsaal Coelicum der Katholisch-Theologischen Fakultät hat das Interdisziplinäre Forum Religion (IFR) am 28. November 2007 drei Preise für Dissertationen verliehen, die aus einer großen Zahl von Vorschlägen ausgewählt wurden. Der 1. Preis ging an die Theologin Dr. Julia Knop für eine an der Universität Bonn entstandene Arbeit "Sünde - Freiheit - Endlichkeit: Christliche Sündentheologie im theologischen Diskurs der Gegenwart". Die Verfasserin zeigt durch eine Analyse einflussreicher Entwürfe zum theologischen Thema der Sünde, wie diese sperrige Vorstellung für das Verständnis des Menschen als eines moralisch handlungsfähigen und verantwortlichen Wesens aktuell gedeutet werden kann. Die Erfahrung von Schuld wird in ein Spannungsfeld eingezeichnet, das mit der Wendung "von Gott frei gesetzt und zum Gottesbezug berufen" beschreibbar ist.

    Den 2. Preis erhielt die Religionswissenschaftlerin Dr. Wanda Alberts für eine Untersuchung von Konzeptionen für einen Religionsunterricht, der Schüler und Schülerinnen mit ganz unterschiedlichem religiösem oder religionsfernem Hintergrund in einer Lerngemeinschaft zusammenhält. Die an der Universität Marburg entstandene Arbeit untersucht in erster Linie Modelle aus der Schulpraxis in England und in Schweden und ist deshalb auf Englisch geschrieben: "Integrative Religious Education in Europe: A Study-of-Religions Approach". Die Verfasserin plädiert dafür, einen integrativen Religionsunterricht als ein zukunftsfähiges Modell für gerechte und dialogorientierte Bildungschancen zu akzeptieren und dadurch Tendenzen zu einer Separation aufgrund unterschiedlicher Religionszugehörigkeit oder des Verzichts auf Zugehörigkeit zu einer Glaubensgemeinschaft zu überwinden. Die Grundlagenstudie soll in Untersuchungen zu möglichen Lehrplanentwicklungen fortgeführt werden.

    Als dritte Arbeit wurde die Dissertation der Pastoraltheologin Dr. Veronika Bock ausgezeichnet, die an der Universität Münster entstanden ist. Die Verfasserin stellt sich in einer interdisziplinären Verbindung von Psychologie, Judaistik und Theologie der Herausforderung für das Judentum und das Christentum, eine Antwort für Menschen zu finden, die durch unbeschreibliche Gewalterfahrungen traumatisiert sind. Die Studie unter dem Titel "Die Erfahrung der Gegenmenschlichkeit: Pastoraltheologische und sozialethische Zugänge zur Psychotraumatologie" bezieht sich auf Überlebende und Angehörige von Opfern und Überlebenden des Holocaust sowie von Folter in lateinamerikanischen Diktaturen in der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts. Aus psychologischer Sicht werden Möglichkeiten und Grenzen von Therapie mit Gewaltopfern erörtert, aus theologischer Sicht das Problem des Gottesbildes und die Notwendigkeit einer Ethik des Erinnerns.

    "Das Interdisziplinäre Forum Religion versteht die drei ausgezeichneten Dissertationen als hervorragende Ergänzungen zu Forschungsarbeiten, die an der Universität Erfurt von Doktoranden im Bereich der Theologie und Religionswissenschaft durchgeführt werden. Durch die Verleihung des Promotionspreises soll die Aufmerksamkeit auf diese Beiträge gesteigert werden", so der stellvertretende Sprecher des IFR Prof. Dr. Christoph Bultmann.


    Weitere Informationen:

    http://www.uni-erfurt.de/forum_religion


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Gesellschaft, Philosophie / Ethik, Religion
    überregional
    Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).