Berlin, 30.11.2007 - Mit gut 1.500 Teilnehmern läuft noch bis zum morgigen Sonnabend der 23. Kongress für Perinatale Medizin (perinatel = "um die Geburt herum"). Diskutiert werden Fortschritte bei der Versorgung von Schwangeren und Neugeborenen, aber auch medizin-ethische Probleme und gesundheitspolitische Strukturen, welche die eigentlich mögliche bestmögliche Betreuung verhindern, so dass zum Beispiel mehr Kinder mit Behinderungen zur Welt kommen oder sterben, als nötig wäre.
MedienvertreterInnen:
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Einige Zusamnmenfassungen siehe unten in dieser Pressemitteilung.
50 Jahre nach Contergan - Arzneimittel in der Schwangerschaft immer noch ein Problem
Seit dem Contergan-Skandal sind sowohl die Testverfahren als auch die Gesetzeslage stark verbessert worden, so dass mit solchen unerwarteten Medikamenten-Katastrophen nicht mehr zu rechnen ist. Dennoch stellen äußerlich verursachte Fehlbildungen weiterhin ein Problem dar. Dies betrifft sowohl Sucht- als auch Arzneimittel. Auch wenn sich nicht jeder Zwischenfall vermeiden lässt: Das Bewusstsein für die Problematik muss sowohl in der Ärzteschaft als auch in der Öffentlichkeit gestärkt werden.
Die Beratungsstellen für Embryonaltoxikologie sind häufig mit Fragen von Ärzten konfrontiert, welche Arzneimittel Frauen gegeben werden können, deren Grundbehandlung in einer Nutzen-Risiko-Abwägung auch Schwangeren gegeben werden können. Bei bestimmten Mitteln müssen die Fachleute dringende Warnungen aussprechen. Fast noch häufiger aber können Sie Schwangere und Ihre Ärzte beruhigen, auch wenn in Beipackzetteln aus juristischen Gründen sehr häufig vor der Einnahme gewarnt wird.
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Kindesvernachlässigung und -misshandlung: Geburtsmediziner und Kinderärzte fordern Netzwerk
Spektakuläre Fälle von Kindesmisshandlung haben in der letzten Zeit die Öffentlichkeit bewegt. Die statistischen Daten sind allerdings widersprüchlich und die Dunkelziffer ist hoch1. Besorgnis erregend ist jedenfalls - neben unmittelbarer Gewalt - die Zunahme von chronischer Kindesvernachlässigung. Perinatalmediziner und Hebammen sind pärdestiniert, soziale Notlagen schon vor der Geburt eines Kindes zu erkennen und für Hilfsmaßnahmen zu sorgen. Zusammen mit den Kinder- und Jugendärzten fordern sie die Einführung von verbindlichen Früherkennungsmaßnahmen. Notwendig ist ein Netzwerk von allen Berufsgruppen, die mit diesem Phänomen zu tun haben.
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Die Grenzen der Lebensfähigkeit - Neue ethische Fragen
Gerade die Tatsache, dass sich Deutschland in der Perinatalmedizin in den letzten Jahrzehnten von einem "Entwicklungsland" zu einem der erfolgreichsten Länder der Welt gewandelt hat, bringt neue Anforderungen an Ärzte und neue medizinethische Probleme. Früherkennungsuntersuchungen und die Behandlung des Kindes vor, während und nach der Geburt wurden grundlegend verbessert, und unreife Frühgeborene können heute oft gesund überleben. Doch manchmal stellt sich Frage, wann Geburtshelfer und Neugeborenenmediziner (Neonatologen) die Grenzen der Lebensfähigkeit hinnehmen müssen. Im Hinblick auf Schwangerschaftsunterbrechungen leistet sich Deutschland eine absurde Gesetzeslage.
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Schwangerschaftsdiabetes: Früherkennung muss verbessert werden!
Bis zu fünf Prozent aller Frauen bekommen während der Schwangerschaft eine Zuckerkrankheit. Oft bildet sich diese nach der Entbindung wieder zurück, doch für das Kind ist sie mit erheblichen Risiken verbunden, etwa übermäßiges Wachstum mit erschwerter Geburt und Verletzungen, Sauerstoffmangel, Organunreife, lebenslang erhöhtes Diabetes-Risiko für das Kind und in einigen Fällen sogar der Tod im Mutterleib. Aber der "Schwangerschaftszucker" oder Gestationsdiabetes (GDM) ist gut behandelbar. Der Schwangerschaftsdiabetes wird über einen Zuckertest diagnostiziert. In Deutschland ist der oGTT bei jeder Schwangeren nicht Bestandteil der Mutterschaftsrichtlinien, was dazu führt, dass ein beträchtlicher Teil der Schwangeren nicht getestet wird. Vorgesehen ist nur eine Untersuchung der Glukose im Urin, die aber eine sehr geringe Aussagekraft hat. Inzwischen ist die Datenlage klar: Die verpflichtende Einführung des Blutzuclkertests würde viele Probleme bei der Geburt und Krankheiten von Neugeborenen verhindern helfen.
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Strukturreformen und Qualitässicherung zum Besten von Mutter und Kind sind unabdingbar
Wenn Schwangerschaft und Geburt problemlos ablaufen, bedarf es im Prinzip keiner ausgefeilten Medizintechnik. Aber oft kommt es leider - und das nicht immer vorhersehbar - zu Komplikationen, die nur von spezialisierten Zentren weitestgehend aufgefangen werden können. Eine wichtige Voraussetzung dabei ist, neben der Ausstattung der Klinik, die Erfahrung der Behandler, die solche Fälle mehr als nur wenige Male pro Jahr sehen (Mindestmengen). Die Perinatalmedizin fordert deshalb seit Jahren eine Zentralisierung von Problemfällen in Geburtskliniken mit höchstem Qualitätsniveau. In dieser Hinsicht hat es in letzter Zeit eher Rück- statt Fortschritte gegeben. Es kann nicht länger angehen, dass ökonomischen Interessen höhere Priorität eingeräumt wird als der Gesundheit von Mutter und Kind.
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sowie
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Ansprechpartner (nur für JournalistInnen):
MWM-Vermitlung
Kirchweg 3 B, 14129 Berlin
Tel.: 030/803 96-86; Fax: -87
Mail: mwm@mwm-vermittlung.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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