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29.08.2000 13:23

Mathe 2000: Reisetagebücher aus dem Land der Zahlen und Formeln

Ole Lünnemann Referat Hochschulkommunikation
Universität Dortmund

Wie kommen Schulkinder und ihre Lehrerinnen und Lehrer im Mathe-Unterricht ins Gespräch? Das Institut für Entwicklung und Erforschung des Mathematikunterrichts der Universität Dortmund führt in Zusammenarbeit mit dem Zentrum für Weiterbildung am 22. September 2000 das 10. Symposium "mathe 2000" durch. Das Thema: "Beschreiben und Begründen im Mathematikunterricht der Grundschule".

Diskutiert wird ein zentrales Anliegen der Schule - bezogen auf den Mathematikunterricht: Wie können Lehrpersonen die Kommunikationsfähigkeiten der Schülerinnen und Schüler fördern? Dies kann, so die Veranstalter, nicht allein durch Einüben von mathematischen Fertigkeiten "im Stillen" erreicht werden. Vielmehr muss der Unterricht Anlässe liefern, die Gespräche über Mathematik ermöglichen.

Vor allem sollten die Kinder lernen, ihre eigenen mathematischen Tätigkeiten zu beschreiben und mathematische Aussagen zu begründen.

Solche Diskurse im Unterricht entwickeln die Kommunikationsfähigkeit und sie haben noch weitere positive Auswirkungen: Durch den Vergleich und die Diskussion verschiedener Beschreibungen und Begründungen können unterschiedliche, gleichermaßen richtige Zugänge zu mathematischen Problemen deutlich werden.

Weg von Wisssensinseln

Kinder erhalten durch diesen Austausch von Ideen die Chance, vielfältige mathematische Vorgehensweisen zu vernetzen und ihre Verständnisse zu vertiefen. So vermeiden sie, nur Formeln auswendig zu lernen und auf isolierten "mathematischen Wissensinseln" anzusammeln. Die Schülerinnen und Schüler werden ermutigt, ein lebendiges, differenziertes Bild von Mathematik zu konstruieren.

Einen Anlass zur Diskussion unterschiedlicher Zugänge zur Mathematik bieten "Reisetagebücher": Die Kinder verfassen selbstständig Tagebücher, in denen sie zum Beispiel die Entwicklung ihrer mathematischen Kompetenzen - und damit ihr individuelles Bild von Mathematik - zunächst schriftlich dokumentieren.

Die Inhalte dieser persönlichen Dokumente können dann im Unterricht nebeneinander gestellt, diskutiert und vernetzt werden. Prof. Dr. Peter Gallin (Kantonsschule Zürcher Oberland und Universität Zürich) wird bei der Tagung in einem der beiden Hauptvorträge über die Konzeption und die Realisierung von Reisetagebüchern in der Schule berichten.

Zum Gelingen des Unterrichts gehört nach Auffassung der Didaktiker nicht nur die richtige Lern-Umgebung. Lehrerinnen und Lehrer müssen auch lernen, die Äußerungen der Schülerinnen und Schüler so zu verstehen, wie sie gemeint sind. Aus den oft nur knapp formulierten Beschreibungen und Begründungen der Kinder erschließt sich das Bild, das sich diese von der Mathematik machen.

Prof. Dr. Christoph Selter (PH Heidelberg) berichtet in einem weiteren Hauptvortrag darüber, wie man derartige Äußerungen von Schülerinnen und Schülern konstruktiv nutzen kann: Was sagen die Beschreibungen und Begründungen der Kinder über deren Zugänge zur Arithmetik aus?

In Workshops werden Beispiele zu unterschiedlichen Klassenstufen vorgestellt, anhand derer im kleineren Kreis über die Chancen und Schwierigkeiten von Beschreibungs- und Begründungsprozessen im Mathematikunterricht diskutiert werden kann.

Anmeldung und nähere Information:
Zentrum für Weiterbildung, Universität Dortmund, 44221 Dortmund, Fax: 0231-755-2982, E-Mail: zfw@pop.uni-dortmund.de
Web-Information auch unter www.um-dortmund.de/mathe2000


Weitere Informationen:

http://www.um-dortmund.de/mathe2000


Bilder

Ergänzung vom 29.08.2000

Der Hinweis auf die Web-Information in der letzten Zeile enthält leider einen Fehler, der auch zu einer Fehler-Meldung bei der Nutzung des Links führt.
Die URL lautet richtig:
http://www.uni-dortmund.de/mathe2000


Merkmale dieser Pressemitteilung:
Mathematik, Pädagogik / Bildung, Physik / Astronomie, Sprache / Literatur
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch


 

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