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07.12.2007 09:18

Internationales Expertengespräch "Bioakustik"

Franz August Emde Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Bundesamt für Naturschutz

    Naturschutz/Forschung

    Wer ruft, der wird gefunden, gleich ob Wal, Rohrdommel oder Aga-Kröte

    Vilm/Bonn, 7.12.2007: Vom 8.-9.12.2007 treffen sich an der Internationalen Naturschutzakademie des Bundesamtes für Naturschutz (BfN) auf der Insel Vilm rund 25 international forschende Experten zum Thema Bioakustik. Das BfN Expertentreffen ist der erste gemeinsame Erfahrungsaustausch über den derzeitigen Stand der Forschung in diesem jungen und zukunftsträchtigen Forschungsfeld. Wissenschaftlich betreut wird das Expertengespräch vom Tierstimmenarchiv der Humboldt-Universität zu Berlin und dem Institut für Informatik III der Universität Bonn.
    "Aus naturschutzfachlicher Sicht betreten wir mit diesem Thema Neuland" so Prof. Dr. Beate Jessel, Präsidentin des BfN. "Traditionell erfassen wir z.B. beim Vogelmonitoring die Vogelarten durch eine Vor-Ort-Begehung. Vielleicht wird diese Form der bioakustischen Erfassung in einigen Jahren eine fachliche Ergänzung zur traditionellen Erfassung anbieten" sagte Beate Jessel.
    Schon heute liefern die bioakustischen Aufnahmen wertvolle Ergebnisse. So konnten z.B. am brandenburgischen "Parsteiner See" weitaus mehr als die vermuteten Vorkommen der Roten-Liste-Art "Rohrdommel" nachgewiesen werden. In Australien rücken Wissenschaftler mit einem ausgefeilten Mikrofonnetz der eingeschleppten Aga-Kröte im Kakadu Nationalpark in Westaustralien auf den Leib. Hier, wie auch in anderen Teilen dieser Erde, wurde die Aga-Kröte zur Schädlingsbekämpfung eingeführt und ausgewildert. Seitdem dezimiert sie in bedrohlichem Maße, viele an sich schon vom Aussterben bedrohte einheimische Tierarten. Um die Aga-Kröte im dichten Waldgehölz aufspüren und bekämpfen zu können, gibt es deshalb im Kakadu-Nationalpark ein Netz aus akustischen Detektoren.

    In dieser und in anderer Weise, forschen und entwickeln Wissenschaftler weltweit an bioakustischen Verfahren, mit denen eine Artenerkennung möglich werden soll. Noch steckt dieser junge Forschungszweig in seinen Kinderschuhen, aber die Zukunft kann auch für alle Naturinteressierte spannend werden, wenn via Handy beim Waldspaziergang die Frage beantwortet werden kann: "Wer ruft denn da?!".

    Hinweis:
    Die Bundesregierung setzt sich für den Erhalt der biologischen Vielfalt ein. Im Vorfeld der UN-Naturschutzkonferenz führt das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit eine Kampagne zur biologischen Vielfalt durch, um die Öffentlichkeit auf den Wert und den Nutzen der biologischen Vielfalt aufmerksam zu machen. Weitere Information unter http://www.naturallianz.de.


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Informationstechnik, Meer / Klima, Tier / Land / Forst, Umwelt / Ökologie
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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