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01.09.2000 14:27

Arbeit wird diffus - Autonomie versus Fremdbestimmung

Ingrid Goertz Öffentlichkeitsarbeit/Transfer
Sozialforschungsstelle Dortmund

    Arbeit wird diffus -
    Autonomie versus Fremdbestimmung
    Dortmund, 19.09.2000, 13.00 - 17.00 Uhr
    Sozialforschungsstelle Dortmund, Landesinstitut
    Evinger Platz 17, D-44339 Dortmund

    Das sogenannte Normalarbeitsverhältnis beschreibt die Wirklichkeit von Erwerbsarbeit nicht mehr - sofern es sie denn jemals umfassend beschrieben hat. Erwerbsbiographien werden durch lebenslanges Lernen, Wechsel und Unterbrechungen der Erwerbstätigkeit geprägt sein. Die Institutionen der beruflichen Bildung sind hiervon nachhaltig betroffen. Die technische Entwicklung ermöglicht den immer flexibleren Einsatz von Arbeitskraft außerhalb der früher klar umrissenen räumlichen und zeitlichen Begrenzungen. Auf der einen Seite wird Arbeit , z.B. in der Form von Leiharbeit "outgesourced". Von Telearbeit und der virtuellen Fabrik ist nicht länger nur im Sinne von Zukunftsszenarien die Rede, sie prägen vielmehr schon beachtliche Teile der Arbeitswelt. Auf der anderen Seite verschwinden die Grenzen zwischen Arbeitszeit und arbeitsfreier Zeit. Die alten Zeittakte des gesellschaftlichen Zusammenlebens in der Stadt gelten nicht mehr und sind deshalb neu zu gestalten. Im Spannungsverhältnis von Wünschen nach Zeitautonomie auf Seiten der Individuen und Forderungen von Arbeitgebern nach möglichst großer, von Gesetz und Tarifvertrag möglichst wenig eingeschränkter, Verfügbarkeit von Arbeitskraft droht eine zunehmende Deregulierung zu Lasten der ArbeitnehmerInnen.
    Die sollen und müssen sich zunehmend als Arbeitskraftunternehmer ihrer selbst verstehen, um dauerhaft die Verkaufschancen ihrer Ware auf dem Arbeitsmarkt zu sichern. Und diese Veränderungen der Erwerbsarbeit betreffen nicht nur die Ränder, sondern gerade auch das Zentrum der sich abzeichnenden wissensbasierten postindustriellen Gesellschaft. In diesem Sinne wird Erwerbsarbeit, bzw. die gesellschaftliche Sphäre, in der sie stattfindet, unscharf. Die These gesellschaftsprägender neuer struktureller Unsicherheiten, die dem Beck'schen Theorem der Risikogesellschaft zugrunde liegt, findet sich so auch in erheblichem Umfang in den Reorganisationsprozessen von Erwerbsarbeit bestätigt. Schließlich bedarf der Arbeitsbegriff selbst an der Grenze zur neuen Tätigkeitsgesellschaft der Überprüfung.

    Tagungsablauf:
    ab 12.00 Uhr Anreise, Imbiss, Einstimmung auf das Thema
    13.00 Uhr Begrüssung (Dr. Gerd Peter)
    13.15 Uhr Inhaltliche Einführung (Dr. Frieder Otto Wolf, Berlin)
    13.30 Uhr Referate
    Unternehmensreorganisation und Entgrenzung von Arbeit
    (Dr. Dieter Sauer, München)
    Arbeitszeit - Lebenszeit: Gefährdete Lebenszusammenhänge in Zeiten der Flexibilisierung der Arbeit
    (Dr. Jürgen Rinderspacher, Bochum)
    Warum die Niederländer so schön Fußball spielen,
    aber keine Tore schießen
    (Dr. Wilfried Kruse, Dortmund)
    14.30 Uhr Erste Diskussion im Plenum
    15.15 Uhr Kaffeepause
    15.30 Uhr Diskussion im Plenum
    ca. 17.00 Uhr Ende der Veranstaltung
    Moderation: Dr. Frieder Otto Wolf

    Bei Interesse wenden Sie sich bitte an Ingrid Goertz (Tel.+49 (0) 231 8596 241; Fax +49 (0)231 8596 100; e-mail: goertz@sfs-dortmund.de). Nähere Informationen zu den einzelnen Veranstaltungen (Ankündigungen, ReferentInnen, Themen der Impulsreferate, ggf. auch Hintergrundtexte werden auch rechtzeitig in unsere Internetseite www.sfs-dortmund.de eingestellt.


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Gesellschaft, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Pädagogik / Bildung, Psychologie, Wirtschaft
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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