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11.12.2007 17:30

Auszeichnung für Uni-Kassel-Forschung an Software-Agenten und Nierentumoren: IHK Kassel verleiht Wissenschaftspreis Kassel 2006 und Förderpreis 2006

Ingrid Hildebrand Abt. Kommunikation und Internationales
Universität Kassel

    Für ihre wissenschaftlichen Arbeiten an der Universität Kassel werden Rotraud Gitter und Michael Meyer von der Industrie- und Handelskammer (IHK) Kassel am 11. Dezember 2007 mit Wissenschaftspreisen der nordhessischen Wirtschaft für das Jahr 2006 ausgezeichnet. Der mit 5.200 Euro dotierte Wissenschaftspreis Kassel 2006 geht an die Multimediarechtlerin Dr. Rotraud Gitter für ihre Doktorarbeit über Software-Agenten im elektronischen Geschäftsverkehr.

    Kassel. Für ihre wissenschaftlichen Arbeiten an der Universität Kassel werden Rotraud Gitter und Michael Meyer von der Industrie- und Handelskammer (IHK) Kassel am 11. Dezember 2007 mit Wissenschaftspreisen der nordhessischen Wirtschaft für das Jahr 2006 ausgezeichnet. Der mit 5.200 Euro dotierte Wissenschaftspreis Kassel 2006 geht an die Multimediarechtlerin Dr. Rotraud Gitter für ihre Doktorarbeit über Software-Agenten im elektronischen Geschäftsverkehr. Der Wissenschaftspreis wird zum sechzehnten Mal verliehen. Den mit 1.600 Euro dotierten Förderpreis erhält der Elektrotechniker Dipl.-Ing. Michael Meyer für seine Diplomarbeit über eine Optimierungsmöglichkeit von thermischer Krebsbehandlung am Beispiel von Nierentumoren. Der Förderpreis wird zum vierten Mal verliehen.

    In seiner Begrüßungsansprache betonte IHK-Vizepräsident Jörg Ludwig Jordan, dass "wir nach meiner Überzeugung mit diesen Wissenschafts- und Förderpreisen ein richtiges und wichtiges Signal für den Stellenwert, den die akademische Lehre und Forschung für die Entwicklungsfähigkeit unserer Region und weit darüber hinausgehend darstellt, setzen. Mit diesen Preisen", so Jordan weiter, "möchten wir zeigen, dass die Wirtschaft die Wissenschaft fördert und sie für ihre Entwicklung braucht. Die eigentliche Zentralität unserer Region wird künftig durch die Dichte und Qualität kluger Köpfe definiert sein."

    Guter E-Detektiv oder böser E-Spion?
    Clevere selbstständig agierende Hilfsprogramme sind es, die die Multimediarechtlerin Dr. Rotraud Gitter von der Projektgruppe verfassungsverträgliche Technikgestaltung (provet) der Universität Kassel in den Fokus ihrer Forschung gestellt hat. Autonome Software-Agenten führen eigenständig Aufgaben anstelle des menschlichen Nutzers aus und werden im elektronischen Geschäftsverkehr (E-Commerce) von Händlern wie Kunden zunehmend eingesetzt. Neben den technischen Grundlagen und Einsatzmöglichkeiten von Agentensystemen beschreibt Dr. Rotraud Gitter in ihrer Doktorarbeit die rechtlichen Vorgaben für ihre Entwicklung und Nutzung. Sie behandelt den kommunikationsrechtlichen Rahmen, den Vertragsschluss, Vorgaben zum Verbraucher- und Datenschutz, die Verantwortlichkeit sowie Beweisfragen. Dabei berücksichtigt sie die verfassungs- und europarechtlichen Grundlagen sowie die Regelungen im US-amerikanischen Recht und schließt mit Vorschlägen für Technikgestaltung und Rechtsfortbildung ab. Ausführlichere Pressemitteilung: http://www.uni-kassel.de/presse/pm/anlagen/IHK_Preis_Software_Agenten.htm.
    Gitter, Rotraud: "Softwareagenten im elektronischen Geschäftsverkehr - Rechtliche Rahmenbedingungen und Gestaltungsanforderungen an agentengestützte Assistenzsysteme" Nomos Verlag, Baden-Baden (2007), Betreuer: Prof. Dr. Alexander Roßnagel

    Bildmaterial: www.uni-kassel.de/presse/pm/bilder/rotraud_gitter.jpg
    Rotraud Gitter (Foto: privat)

    Thermische Tumorbehandlung wird präziser
    Von Krebs befallenes menschliches Gewebe kann auf unterschiedliche Art und Weise behandelt werden. Neben Chemo- und Strahlentherapie gibt es die Möglichkeit der Hyperthermiebehandlung: Werden Tumorzellen stark erwärmt, führt dies zum Absterben der Zellen. Die so genannte Radiofrequenzablation erreicht diese Erwärmung durch elektrischen Strom. Zwischen einem in die zu behandelnde Region eingeführten nadelförmigen Applikator und einer auf der Haut des Patienten angebrachten Gegenelektrode wird eine hochfrequente elektrische Spannung angelegt. Aufgrund der elektrischen Leitfähigkeit des menschlichen Gewebes fließt ein Strom durch den Körper und verursacht hauptsächlich im Bereich der Applikatorspitze eine Erwärmung. Die Behandlung funktioniert jedoch bisher nur im Trial & Error-Verfahren: Erst im Nachhinein kann mithilfe bildgebender Verfahren wie der Computer Tomographie (CT) überprüft werden, ob sie erfolgreich war. Wurden nicht alle Bereiche des erkrankten Gewebes erreicht, muss die Behandlung wiederholt werden.

    An dieser Stelle setzt die Diplomarbeit von Uni-Kassel-Absolvent Michael Meyer im Fachgebiet Nachrichtentechnik an. Sie behandelt einen neuartigen Ansatz zur Verbesserung der Hyperthermiebehandlung am Beispiel von Nierentumoren. Mithilfe eines mathematischen Modells, welches als Grundlage für die Computersimulation der Behandlung dient, lassen sich dabei Voraussagen über den Wirkungsbereich der Behandlung treffen. Für den Patienten bedeutet dies: kein mehrfaches Einführen des Applikators, keine mehrfachen CTs und kein unnötig zerstörtes gesundes Gewebe. Ausführlichere Pressemitteilung: http://www.unikassel.de/presse/pm/anlagen/IHK_Preis_Tumorbehandlung.htm.

    Meyer, Michael: "Mathematische Modellierung und messtechnische Untersuchung von Applikatoren zur Radiofrequenzablation in zeitvarianten Medien" (2006), Betreuer: Prof. Dr.-Ing. Axel Bangert

    Bildmaterial: www.uni-kassel.de/presse/pm/bilder/michael_meyer.jpg
    (Michael Meyer, Foto: privat)

    km
    4.870 Zeichen

    Info
    Universität Kassel
    Projektgruppe verfassungsverträgliche Technikgestaltung - provet
    Wilhelmshöher Allee 66
    34109 Kassel
    http://www.uni-kassel.de/fb7/oeff_recht/

    Dr. jur. Rotraud Gitter LL.M. Eur.
    Tel (0561) 804 6088
    Fax 0561) 804 6081
    Email r.gitter@uni-kassel.de

    Prof. Dr. Alexander Roßnagel
    Tel (0561) 804 3130
    Fax (0561) 804 3737
    E-Mail a.rossnagel@uni-kassel.de

    Fachbereich Elektrotechnik/Informatik
    Fachgebiet Nachrichtentechnik
    Wilhelmshöher Allee 73
    D-34121 Kassel

    Dipl.-Ing. Michael Meyer
    Irisweg 8
    70374 Stuttgart
    Mobil (0179) 7779680
    E-Mail michelmeyer@gmx.de

    Prof. Dr.-Ing. Axel Bangert
    Tel. (0551) 499 5679
    E-Mail bangert@hawk-hhg.de

    Industrie- und Handelskammer (IHK) Kassel
    Kurfürstenstraße 9
    34117 Kassel
    Walter Ruß
    Tel (0561) 7891 268
    Fax (0561) 7891 468
    E-Mail russ@kassel.ihk.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Elektrotechnik, Energie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Medizin, Politik, Recht
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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