idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
12.12.2007 10:39

Wie lassen sich erneuerbare Energien in Entwicklungsländern stärker nutzen?

Martin Ittershagen Pressestelle
Umweltbundesamt (UBA)

    Gemeinsame Presseinformation mit dem Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit
    Studie zeigt Möglichkeiten des Clean Development Mechanism
    Viele weniger entwickelte Länder verfügen über beachtliche, bislang jedoch noch nicht ausgeschöpfte Potentiale zur Nutzung erneuerbarer Energien. Zu diesem Schluss kommt eine Studie des Wuppertal Instituts für Klima, Umwelt, Energie im Auftrag des Bundesumweltministeriums sowie des Umweltbundesamtes. Die Studie untersuchte die Rolle des Clean Development Mechanism (CDM) im Bereich der erneuerbaren Energien - speziell an den Beispielen Ägypten und Thailand. CDM ist ein im Kyoto-Protokoll verankertes Instrument zur Minderung von Treibhausgasen in Schwellen- und Entwicklungsländern.

    Das Ergebnis der Studie: Beide Länder haben große Potentiale, erneuerbare Energien stärker zu nutzen. Es gibt jedoch einige Hemmnisse - etwa monopolistische Energiemärkte oder ein nicht garantierter Netzzugang für unabhängige Energieanbieter. Damit sind Ägypten und Thailand typisch für viele andere weniger entwickelten Länder.
    Das Kyoto-Protokoll fordert von den Industriestaaten eine Reduzierung der Treibhausgasemissionen. Um auch die weniger entwickelten Länder in den Klimaschutz mit einzubeziehen, sollen CDM-Projekte Emissionsminderungen in den Entwicklungsländern fördern und einen Beitrag zum Aufbau einer nachhaltigen Energiewirtschaft in diesen Ländern leisten. Die Projektpartner aus den Industrieländern sichern die Finanzierung des Projektes und können im Gegenzug die erzielten Emissionsminderungen im Rahmen des EU-Emissionshandels im eigenen Land nutzen.
    Fast 60 Prozent aller gegenwärtig registrierten CDM-Projekte fördern derzeit den Einsatz erneuerbarer Energiequellen in Entwicklungsländern. Auffällig ist allerdings, dass der Anteil der erzielten Minderung an Treibhausgasemissionen relativ gering ausfällt: Die Emissionseinsparungen der erneuerbaren Energien machen nur 22 Prozent der Emissionseinsparungen aller registrierten CDM-Projekte aus. Der Grund: Projekte mit erneuerbaren Energien sind häufig klein im Vergleich zu anderen CDM-Projekten - beispielsweise Projekten zur energetischen Nutzung des Treibhausgases Methan aus Deponien. Und: Projekte mit erneuerbaren Energien mindern in der Regel nur den Ausstoß des Treibhausgases Kohlendioxid und nicht anderer, wirksamerer Treibhausgase - etwa Methan.
    Soll der Clean Development Mechanism seine Rolle als zusätzliche Finanzierungsquelle für erneuerbare Energien in Entwicklungsländern erfüllen, müssen die Regierungen die nationalen und lokalen Rahmenbedingungen anpassen. Dazu gehören klare Zielsetzungen für den Ausbau erneuerbarer Energien und der Abbau der Subventionen für fossile Energieträger. Darüber hinaus bedarf es gezielter Förderung - etwa mit Einspeisevergütungen oder Steuervergünstigungen - sowie eines freien Netz- und Marktzugangs erneuerbarer Energien.
    Das Bundesumweltministerium wird seine Zusammenarbeit mit den CDM-Gastländern weiter ausbauen. Dies ist wesentlicher Bestandteil der CDM/JI-Initiative, die nach einer Pilotphase im kommenden Jahr mit einem breit angelegten Maßnahmenbündel verstärkt werden soll. Ziel der Initiative ist es nicht nur, eine stärkere Beteiligung deutscher Unternehmen auf den internationalen Kohlenstoffmärkten zu erreichen, sondern auch zur Weiterentwicklung des Kyoto-Protokolls nach 2012 unter Einbindung der Schwellen- und Entwicklungsländer beizutragen. Hierzu gehört die Entwicklung von Netzwerken in den Gastländern, um deutschen Unternehmen den Zugang zu Investitionsmöglichkeiten zu erleichtern, zugleich aber auch Kapazitäten in den Gastländern zu schaffen.

    Die Studie "Promoting Renewable Energy Technologies in Developing Countries through the Clean Development Mechanism" finden Sie im Internet unter http://www.umweltbundesamt.de/uba-info-medien/mysql_medien.php?anfrage=Kennummer...
    Die Broschüre "Renewable Energy and the Clean Development Mechanism. Potential, Barriers and Ways Forward A Guide for Policy-Makers" ist verfügbar unter http://www.umweltbundesamt.de/uba-info-medien/mysql_medien.php?anfrage=Kennummer...
    Dessau-Roßlau, den 12.12.2007
    (Zeichen 4.246)


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Meer / Klima, Umwelt / Ökologie, Wirtschaft
    überregional
    Forschungsprojekte, Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).